Der Venuspakt (Autorin: Jeanine Krock)
 
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Der Venuspakt von Jeanine Krock

Rezension von Christel Scheja

 

Nach vielen amerikanischen Zyklen wagt der Lyx-Verlag nun auch erstmals einen Sprung ins kalte Wasser und präsentiert auch Romane von unbekannteren deutschen Autoren, die nicht Hohlbein oder Schweikert heißen. Allerdings gehen sie bei Jeanine Krock auf Nummer sicher. „Der Venuspakt“ erschien bereits 2005 bei Ubooks und gewann dort viele Fans unter den Lesern der romantischen Urban Fantasy mit Vampiren und anderen magischen Wesen.

 

Nuriya ist die Tochter eines menschlichen Mannes und einer Fee. Allerdings hat sie sich anders als ihre Schwestern Estelle und Selena nie damit abfinden können, ein Kind zweier Welten zu sein und ihre magischen Fähigkeiten immer verleugnet, ja hat sogar alles hinter sich gelassen, um für immer zu vergessen, was sie eigentlich ist.

Doch dann erreicht sie eine Bitte ihrer Tante Jill, der sie sich nicht entziehen kann. Diese möchte oder muss eine längere Reise unternehmen und bittet Nuriya, ihrer Schwester Selena im gemeinsamen Buchladen auszuhelfen. Die junge Frau lässt sich darauf ein, auch wenn sie kein gutes Gefühl bei der Sache hat. Denn nun muss sie sich notgedrungen wieder mit ihrem Erbe beschäftigen und lernen, damit umzugehen.

In Folge dessen lernt sie auch den charismatischen Kieran kennen, der ein Vengador ist, eine Art Polizist, der darauf achtet, dass die vom Rat der Vampire und Feen erlassenen Regeln und Gesetze eingehalten werden. Er ist ein mächtiger und erfahrener alter Bluttrinker, der aber auch noch eine andere Aufgabe haben könnte. Denn an ihm liegt es in nicht all zu ferner Zukunft, den „Venuspakt“ zu erneuern, das Bündnis zwischen Feen und Vampiren. Er soll sich mit der „Auserwählten“ vereinen und sie wandeln.

Ohne es heraus zu fordern entspinnt sich ein seltsames Band der Vertrautheit zwischen Kieran und Nuriya. So kann sie ihn unwissentlich rufen, als sie zusammen mit Selena im Buchladen ohne ersichtlichen Grund überfallen wird. Die junge Fee wird schwer verletzt und droht in den Armen von Kieran zu sterben, der nur noch eine Wahl hat, um sie zu retten – er muss sie wandeln.

Doch damit bricht er mehrere Gesetze des Rates, was bittere Konsequenzen für ihn und Nuriya haben könnte, denn damit verwirkt er das Recht, den „Venuspakt“ zu erfüllen, sollte das Mädchen in seinen Armen nicht die Frau sein, die dafür bestimmt ist. Und sie ist gar nicht glücklich nun gänzlich in einer Welt gefangen zu sein, mit der sie schon lange abgeschlossen hat. Es kommt zu einem heftigen Streit.

Doch schließlich haben sie keine andere Wahl, als sich der Wahrheit zu stellen und sich zusammen zu raufen, denn ein mächtiger Gegenspieler sieht in Nuriya genau die richtige Waffe, um zu verhindern, dass der „Venuspakt“ jemals wieder erneuert wird...

 

Man merkt schon, dass „Der Venuspakt“ ein Debütroman ist, denn Jeanine Krock ist in ihrem Stil noch nicht ganz so sicher, ergeht sich manchmal in umständlichen Satzkonstruktionen oder holt unnötig aus. Dennoch entwickelt sie einen interessanten Hintergrund, der durchaus Potential bieten könnte, hätte sie ihn mehr in die Handlung eingebunden. Denn die Geschichte folgt zu sehr den Klischees und Mechanismen des Liebesromans. Kieran ist natürlich der stattliche und charismatische Krieger mit Wurzeln im schottischen Hochland und einer tragischen Vergangenheit, der in erster Linie seine Pflicht erfüllen möchte und der Liebe abgeschworen hat, Nuriya ist die störrische junge Frau, die ihrem Erbe und ihrer Bestimmung den Rücken gekehrt hat und sich nun mit Händen und Füßen dagegen sträubt, sich doch ihrem Schicksal fügen zu müssen. Daraus folgt eine Handlung, die sich weniger auf die Thrilleraspekte – den Feind in den Schatten, der die Erneuerung des „Venuspakts“ verhindern will – sondern mehr auf die Liebesgeschichte konzentriert. Denn je mehr sich die beiden mit ihrem Dickkopf gegen das Unvermeidliche wehren, desto mehr entbrennen sie in Leidenschaft zueinander.

Immerhin zieht die Autorin dieses Kreisen umeinander nicht all zu sehr in die Länge und weicht es schrittweise auf. Die Gefahr in die beide immer wieder durch andere geraten, bleibt aber weiterhin Nebensache.

Das geht so bis zum unvermeidlichen Happy End, ist leidlich spannend, hin und wieder auch etwas unterhaltsam und stellt den Leser, der nichts anderes erwartet, durchaus zufrieden.

 

Sicherlich hätte die Autorin sich ein wenig mehr auf die Urban Fantasy-Aspekte konzentrieren sollen und können, aber „Der Venuspakt“ funktioniert als was, was er soll – als einem solide verfassten Liebesroman mit einigen paranormalen Elementen und einem Pärchen, das eben eine ganze Weile braucht, um am Ende doch zusammen zu finden.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042508555934ae2b7a
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Der Venuspakt

Autorin: Jeanine Krock

Broschiert, Taschenbuch, 333 Seiten

Egmont Lyx, erschienen Juli 2009

Titelbildgestaltung von Hildendesign

ISBN-10: 3802582292

ISBN-13: 978-3802582295

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 27.09.2009, zuletzt aktualisiert: 12.04.2024 09:51, 9262