Der verbotene Kuss des Lords von Anne Gracie

Reihe: Die Merridew-Ladies Band 3

 

Rezension von Christel Scheja

 

Auch Der verbotene Kuss des Lords ist bereits beim Cora Verlag erschienen und schließt nun die in der Regency-Ära spielenden Romane um die Die Merridew-Ladys ab.

 

Grace Merridew ist bereits drei Jahre auf dem Heiratsmarkt, aber sie hat noch kein wirkliches Interesse, in den Stadt der Ehe zu treten, noch will sie Kinder bekommen. Stattdessen träumt die reiche Erbin davon, die Welt zu bereisen und Länder wie Ägypten kennen zu lernen. Dennoch ist sie zur Stelle, als ihre Freundin Melanie um Hilfe ruft. Denn diese soll auf Wunsch ihres Vaters Lord Dominic Wolfe heiraten, einen Mann, den sie nicht einmal kennt. Sie eilt herbei, um ihrer Freundin beizustehen, doch schon vor der Ankunft gerät sie an einen ungehobelten Klotz von Mann, der ihr aber schon bei ihrer ersten Begegnung das Herz raubt.

 

Bereits in den anderen Romanen der Reihe konnte man Grace begegnen, nur damals war sie noch ein Kind. Jetzt im Jahr 1834 ist sie eine erwachsene Frau, die eigentlich den Geboten der Gesellschaft folgen soll, aber genau das nicht tun will. Doch wie dem so ist, auch die wildeste und selbstbewussteste Abenteurerin begegnet in solchen Liebesromanen prompt den Mann, der in ihr bisher unbekannte Gefühle auslöst.

Und wie auch schon die Männer, die ihre älteren Schwestern in den Bann schlugen, so hat auch der Auserwählte ein Geheimnis und Trauma, dass ihn zu dunklen Gedanken und Plänen treibt. Allerdings macht es sich die Autorin diesmal sehr einfach, auch wenn sie ein verwirrendes Spiel mit Vermögen und Schulden, Besitzverhältnissen und Titeln einbaut. Denn letztendlich ist es schon kribbelnd genug, wenn auch klassisch, dass der Mann, der der Heldin den Kopf verdreht, der Verlobte ihrer Freundin ist. Aber wie man sich denken kann, findet auch Melly ihren Deckel und darf glücklich werden, damit das Happy End perfekt wird.

Alles in allem will der Funke diesmal nicht wirklich überspringen, denn die Geschichte gleicht zu sehr seinem direkten Vorgänger, schon was die Figurenkonstellation und das Spiel mit den Beziehungen angeht. Der Roman ist routiniert geschrieben und mit einem Augenzwinkern in Szene gesetzt, aber leider auch schnell wieder vergessen.

 

Fazit:

»Der verbotene Kuss des Lords« ist eine routiniert geschriebene, wenn auch nicht sonderlich originelle oder fesselnde Geschichte, die zwar ein paar amüsante Momente bietet, aber so sehr nach Schema F geschrieben wurde, um lange zu fesseln.

Nach oben