Der verschwundene Feenschatz von Gwyneth Rees
Rezension von Christoph Weidler
Da ihr Eltern die Ferienzeit über arbeiten müssen, verbringt Connie den Sommer bei ihrer Tante und ihrem Onkel in einem, für den Sommer gemieteten, Nebengebäude eines malerischen Landhaus an einem kleinen See. Aber auch ihre Tante Alice und ihr Onkel Maurice haben keine Zeit für sie, da beide als Autoren für Kinderbücher tätig sind und die meiste Zeit an ihren neuen Büchern sitzen. Bücher mag Connie nicht und einen Fernsehen gibt es im Haus ebenso wenig wie in der Nähe irgendwelche Kinder in ihrem Alter. Das verspricht ein sehr langweiliger Sommer zu werden, und Connie ist eh sehr gefrustet, denn ihre beste Freundin Emma ist mit ihren Eltern nach Kanada ausgewandert und ein baldiges Wiedersehen der beiden Freundinnen ist sehr unwahrscheinlich.
Um der Langeweile ein wenig zu entgehen, macht sich Connie auf die nähere Umgebung zu erkunden. Als sie ihm Haupthaus auf die offene Außentür der dortigen Hausbibliothek stößt, ist die Neugier recht groß und so schleicht sie sich verbotenerweise in die Bibliothek. Ihre Überraschung ist groß, als sie dort auf ein kleines geflügeltes Wesen trifft - der Bücherfee Rubin.
Da sich nicht nur Connie recht einsam fühlt, sondern auch Rubin, freunden sich beide schnell an. Wie sich rausstellt wurde Rubin aus dem Feenland verbannt, da sie versucht hatte aus dem Landhaus einen alten Rubinring zu stehlen und in das Feenreich mitzunehmen. Es ist aber Feen verboten, Gegenstände aus der Menschenwelt gegen deren Willen mitzunehmen, denn auch Gegenstände haben Gefühle und einen eigenen Willen. Aber was noch schlimmer ist, der Rubinring ging verloren und erst wenn die kleine Bücherfee entweder den Rubinring wieder findet oder alle Bücher der Bibliothek sortiert hat, darf Rubin wieder zurück in das Feenreich. Letzteres ist eine Aufgabe, für die selbst eine Bücherfee Ewigkeiten braucht, denn alle Bücher müssen von ihr erst gelesen werden, bevor sie in die Kategorien "Kann man unmöglich aus der Hand legen", "Liest sich ziemlich gut", "Okay, aber man will nicht alles in einem Rutsch lesen" und "Zum Einschlafen langweilig", sortiert werden können. Und von dem verschwundenen Rubinring fehlt jegliche Spur, aber die Zeit wird knapp! Connie und Rubin erfahren, dass das alte Landhaus verkauft wurde und die Bibliothek demnächst aufgelöst wird. Nun hat die Bücherfee Rubin nur noch eine Chance: sie muss den Rubinring wieder finden, ansonsten kann sie nie wieder in das Feenreich zurück! Für Connie ist sofort klar, sie muss ihrer neuen Freundin helfen und so machen sich beide auf die fast unmögliche Suche nach dem verschwundenen Ring. Und der Sommer scheint alles andere als so langweilig zu werden, wie Connie erst dachte ...
"Der verschwundene Feenschatz" ist ein zauberhaft, liebevolles Kinderbuch für alle Feenfreunde ab 8 Jahre. Die Autorin Gwynthe Rees hat hier für ihre Lesern ein humorvolles, leicht verständliches und dabei sehr schönes Sommerabenteuer in malerischer Kulisse umgesetzt, welches einfach Spaß macht zu lesen und Connie und Rubin bei ihrer abenteuerlichen Suche zu begleiten. Dabei hat sie das Abenteuer der Beiden, trotz gradliniger Handlung, spannende verpackt, denn es sind einige Hindernisse und Sackgassen zu umschiffen bevor der verlorene Rubinring gefunden wird. "Der verschwundene Feenschatz" ist ein Kinderbuch voller Freundschaft, Spaß und turbulenten Ereignissen. Eine gelungene Bereicherung für alle Feenfreunde ab 8 Jahre.