Der Weg nach Hause von Peter S. Beagle

Rezension von Christel Scheja

 

Der 1939 geborene Peter S. Beagle ist vor allem durch seinen Roman Das letzte Einhorn bekannt wurde, dessen Zeichentrickfilm-Adaption zu einem Klassiker wurde. In diesem Kosmos siedelte er auch die beiden vorliegenden Novellen an, die nun auf Deutsch in Der Weg nach Hause erschienen sind.

 

Die neunjährige Sooz ergreift mutig die Initiative, als ein Greif über Jahre immer wieder ihr Dorf angreift und Kinder raubt. Sie reist zu König Lir, um diesen um Hilfe zu bieten und erhält selbst Unterstützung durch Molly Grue und den Zauberer Schmendrick.

Jahre später erfährt die nun siebzehnjährige Sooz, dass sie auch noch eine Schwester hat, die aber schon mit vier Jahren verschwunden ist. Erneut packt sie die Entschlossenheit etwas zu tun und sie macht sich auf in ein geheimnisvolles Land voller Gefahren.

 

Zumindest in der ersten und auch schon früher entstandenen Geschichte Zwei Herzen tauchen die bekannten und beliebten Figuren auf, deren Schicksal hier weiter geschrieben wird. Und auch das geliebte Einhorn hat einen Auftritt. In der zweiten namens Sooz ist nur noch die Titelheldin aktiv.

 

Beide Erzählungen bieten die gleiche versponnene und märchenhafte Stimmung, die auch schon der Erfolgsroman hatte, allerdings verfällt er dort wie auch hier nicht in kindgerechte Süßlichkeit.

Denn die Helden bekommen es auch immer wieder mit den übelsten Gefahren in den mystisch-magischen Ländern zu tun und bezahlen einen Preis. Allerdings ist Sooz wie auch schon Molly Grue eher bodenständig und pragmatisch, weniger eine Träumerin.

 

Die mythischen Figuren sind deutlich an die alten Sagen und Märchen angelehnt und entsprechen weniger dem kitschigen Bild, das man sich heute zum Beispiel von den Einhörnern macht. Und nicht zuletzt sind sie wie die Menschen ambivalente Wesen die auch ziemlich düstere Seiten haben können.

 

Letztendlich muss man wohl schon ein Faible für solche Kunstmärchen haben, die nicht ganz so daher kommen, wie man es erwartet und von ihrer Aussage her eher zum Nachdenken anregen als Erwartungen erfüllen.

 

Fazit:

»Der Weg nach Hause« dürfte alle Fans ansprechen, die auch schon »Das Letzte Einhorn« und andere Werke von Beagle mochten. Die beiden im Band enthaltenen Geschichte ergänzen den Roman auf liebenswerte Art und Weise, dürften aber an Action gewöhnte und romantisch veranlagte Leser eher enttäuschen.

 

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