Der Wunsch (Autor: Nethaniell)
 
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Der Wunsch

Autor: Nethaniell

 

Der Wecker klingelt, Klaus, der vor Aufregung eh schon seit Stunden wach ist, springt aus dem Bett. Schnell bahnt er sich einen Weg durch den von Legos und Spielzeugautos überfluteten Fußboden, den man durch die Masse des des Spielzeugs sowieso nicht erkennen kann!

Durch diesen Dschungel bahnt Klaus sich also seinen Weg, was barfuß gar nicht so einfach ist, doch in seinem Eifer bemerkt Klaus das piekende Spielzeug nicht. Er rennt schnurstracks die Treppe hinunter, wäscht sich, zieht sich in einem atemberaubenden Tempo an, schnappt sich seine Schultasche und spurtet zur Tür hinaus. Heute lässt er sogar das Frühstück dafür ausfallen, denn einmal, wenigstens einmal in seinem Leben möchte er es schaffen!

Im Dauerlauf eilt Klaus die noch leere Hauptstraße entlang.

"Wenigstens einmal will ich es schaffen", sagt er sich immer wieder. Dieses "Einmal will ich es schaffen", sagt er sich jetzt schon drei Jahre lang, nämlich seit er in das 5. Schuljahr kam, doch immer und immer wieder schlug der Versuch es zu schaffen fehl. Immer stand das Schicksal gegen ihn, nie hatte Klaus es geschafft.

Doch heute sah alles nach einem Erfolg aus! Das Wetter war gut, Klaus hat etwas Rückenwind und bis jetzt kam ihm noch kein "He-du-Flegel" schimpfender Rentner entgegen. Klaus kann es selbst kaum fassen. Er malt sich schon aus, was die Lehrer, die Eltern, die Freunde und die Verwandten zu seinem riesen Erfolg sagen würden. Er kann sich das alles gar nicht vorstellen!

Nur noch ein paar Meter, denkt er sich, er schwebt förmlich dahin.

"Doch was war das?" Dieses dröhnende immer leiser werdende Geräusch, das er nur zu gut kannte, ertönte und ließ alles Träumen verschwinden. Reflexartig ging Klaus vom Dauerlauf in einen einen mehr als olympiareifen Sprint über und schoss ohne dabei zu atmen wie ein Blitz um die Ecke.

Angstgefühle packten ihn. "Hoffentlich ist es noch nicht zu spät", schiesst es ihm durch den Kopf.

Doch es war zu spät! Er sieht gerade noch zwei rote Punkte verschwinden. Zwei rote Punkte! Jedesmal sieht er sie, die roten Punkte. Klaus will heulen vor Enttäuschung aber auch vor Wut. Dabei war er sich so sicher gewesen, dass er es heute schaffen würde.

Denn wenigstens einmal, auch nur ein einziges Mal in seinem Leben wollte Klaus es schaffen, den Schulbus nicht zu verpassen!

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404270634113b4aefce
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Die Charaktere dieser Geschichte, sowie alle Handlungen sind geistiges Eigentum des Autors. Alle Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen, Orten oder Handlungen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Der Autor verfolgt kein kommerzielles Interesse an der Veröffentlichung dieser Geschichte.

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Erstellt: 28.07.2005, zuletzt aktualisiert: 27.09.2016 09:58, 805