Der Zauber des Drachenvolks von J. D. Oswald
Reihe: Dreamwalker Band 1
Rezension von Christel Scheja
Rezension:
Schon während seines Studiums der Psychologie begann J. D. Oswald zu schreiben und Comics zu verfassen. Heute lebt der Autor auf einer Farm in Schottland und hat neben zwei preisgekrönten Thrillern nun auch eine Jugendbuchreihe verfasst, die Dreamwalker-Reihe, deren erster Band Der Zauber des Drachenvolks nun vorliegt.
Die Zwillingskönigreiche scheinen gefestigt und von starker Hand regiert zu werden, aber der Eindruck täuscht, denn tatsächlich modert es im Inneren. Der Herrscher ist schwach, krank und liegt im Sterben, zwei konkurrierende Orten versuchen die wahre Macht im Reich zu stellen, zusammen mit einem korrupten Mitglied der Herrscherfamilie, das ohnehin daran denkt, ein paar Dinge wieder einzuführen, auch was eine ganz bestimmte Bevölkerungsgruppe betrifft, die einigen schon lange ein Dorn im Auge ist.
Davon weiß der junge Errol Ramsbottom aber nichts. Er wächst als Sohn einer Heilerin und Hexe in einem abgeschiedenen Dorf auf und versucht sich gegen die Rüpel im Dorf zu behaupten, ist er doch schmaler und zarter als viele der Landburschen. Seine Liebe gehört ohnehin dem Lernen und den Büchern.
Noch ahnt er nichts von seiner wahren Abstammung und den Kräften wie auch dem Vermächtnis, die in seinem Inneren schlummern. Stattdessen ist er fasziniert von dem Wirken eines ganz besonderen Ordens, der sich dem Schutz der Menschen vor den Drachen verschrieben hat, und ein Traum scheint wahr zu werden, als ein Inquisitor just zu diesem Zeitpunkt in dem Dorf auftaucht, um Novizen zu rekrutieren, und ihn tatsächlich mitnehmen, auch wenn er noch viel zu jung zu sein scheint.
J. D. Oswald erzählt in erster Linie wie zwei junge Männer erwachsen werden, deren Schicksal zwar unterschiedlich scheint, aber doch recht eng miteinander verbunden ist, sind sie auf ihre Art und Weise doch beide besonders und verlieren schon früh die Person, die die wichtigste in ihrem Leben war, und ihr Schicksal mitbestimmt.
Die Handlung ist jedoch klassisch gehalten – der menschliche Junge wächst als Außenseiter in einem Dorf auf und ist natürlich anders als der Rest, so dass er schon bald eine Sonderstellung einnimmt und dazu fähig wird, seine Augen auch für das Übersinnliche zu öffnen.
Ehe er sich versieht gerät er mehr oder weniger in das Netz von Intrigen, dass sich derweil im Reich abspielt, denn er ist kein unwesentlicher Teil davon.
Sein drachischer Gegenpart muss derweil einiges an Verlusten in Kauf nehmen und entwickelt sich in eine ähnliche Richtung, auch er ist in seinem Volk zwar ein Kind, aber auch eines, dass aus der Masse heraus ragt. Allerdings bringt er sich auch in Gefahr, ohne es zu ahnen, was weitere Spannung verspricht.
Gespickt mit machtgierigen Anführern eines Ordens, denen es gefällt die Graue Eminenz zu spielen und einer intriganten Prinzessin, entfesselt sich dadurch ein dramatisches Abenteuer, in dem die Helden nach und nach Farbe bekennen müssen und zugleich auch herausfinden wie anders sie sind.
Das mag insgesamt nichts Neues sein, ist aber ansprechend und unterhaltsam geschrieben, gerade richtig für junge Leser, die die Fantasy für sich entdeckt haben.
Fazit:
»Der Zauber des Drachenvolks« ist ein unterhaltsamer Fantasy-Roman für junge Leser, der vielleicht nicht durch Originalität, wohl aber durch einen unterhaltsamen Schreibstil und interessante Figuren punkten kann, so dass man neugierig auf die weiteren Bände der »Dreamwalker«-Reihe wird.
Nach oben