Der Zauberfluch des Elfenkönigs (Autor: Vanessa Walder)
 
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Der Zauberfluch des Elfenkönigs von Vanessa Walder

Rezension von Julia Krause

 

Kinderbücher sind in den letzten Jahren immer fantasievoller geworden. Die Autoren trauen sich auf neues Terrain und brechen gerne mit den gewohnten Konventionen. So werden beispielsweise Elfen böse oder hinterlistig. Das man damit durchaus gute Geschichten erschaffen kann, beweist das vorliegende Buch.

 

 

Ariane ist in letzter Zeit oft unglücklich. Ihre Mutter hat einen Freund, den sie eigentlich sehr nett findet. Da ihr eigener Vater schon fortgegangen ist, als ihre Mutter noch mit ihr schwanger war, hat sie diesen nie vermisst und sie kann den Freund ihrer Mutter gut leiden. Sie hat sich auch auf ihren neuen Stiefbruder Erik gefreut, der auf dem Foto so freundlich ausgesehen hat. Doch freundlich war dieser nur zu Arianes Mutter. Damit hat er sie blitzschnell um den Finger gewickelt, sodass Ariane niemand glaubt, dass er sie quält. Erik liebt Insekten aller Art und hält sie in Einmachgläsern in seinem Zimmer. Er weiß, wie sehr sie Ariane zuwider sind und zieht sie deswegen immer wieder damit auf. Er klaut auch ihre Stofftiere oder andere Dinge, die ihr wichtig sind und vor allem ihr Tausendfüßler aus Stoff, Doktor Wurm ist nicht bei ihr, als sie in einer warmen Sommernacht entführt wird. Sie kann es kaum glauben, als etwas zu ihrem Fenster hinein greift, sie zusammen mit ihrem Kissen in einen Sack steckt und mit ihr davon fliegt. Ariane macht sich Sorgen um ihre Mutter, die sicherlich schrecklich traurig wird, wenn sie bemerkt, dass Ariane mit ihren zehn Jahren einfach davon gelaufen ist. Irgendwann erfährt Ariane in ihrem Sack, dass ein Drache sie entführt hat, auch noch einer, der nicht sonderlich klug ist und sie eigentlich gerne fressen würde. Das tut er jedoch nicht, weil er versprochen hat, sie nicht anzurühren. Er bringt sie in den Zauberwald.

Dort leben normale Tiere und magische Geschöpfe. Die zwei Seiten vertragen sich nicht und gehen sich wenn möglich aus dem Weg. So ist die Freundschaft zwischen dem Hasen Theodor und dem Kobold Knaster etwas ganz Besonderes und etwas, das die Beiden geheim halten müssen. Zufällig erfahren sie, dass der Drache im Auftrag der magischen Wesen ein Menschenmädchen entführt hat. In ihnen reift der Plan, dass sie Ariane unbedingt retten müssen, denn wer weiß, was die mit ihr vorhaben.

Währenddessen wurde in der realen Welt jegliche Erinnerung an Ariane ausgelöscht, ihre Mutter hat sie ebenso vergessen wie ihr Freund. Der einzige, der sich noch an sie erinnert ist ausgerechnet Erik, der sie nicht leiden kann. Er vermutet, dass es damit zusammenhängt, dass er vor kurzem eine Elfe gefangen hat und in einem seiner Gläser hält. Da er aber auch nicht einfach tatenlos herum sitzen kann, macht er sich auf die Suche, um Ariane zähneknirschend zu retten.

 

Die Geschichte ist zwar zu Beginn etwas verwirrend, aber sehr schön aufgemacht worden. Es gibt lustige Dialoge, interessante Geschöpfe und herrliche Verstrickungen. Der Spaß fängt schon zu Beginn an, wenn der Drache, der Ariane entführt glaubt, das Menschen keine Ohren haben und er sicherlich reden kann so viel er will und es auch nicht versteht, das Ariane schreit, obwohl er ihr doch sagt, dass er sie nicht fressen wird. Seine Art und Weise zu denken und auch zu sprechen lässt den Leser das ein oder andere Mal kichern. Auch der Zusammenschluss der Parteien in magische und nicht magische Geschöpfe, die außergewöhnliche Freundschaft zwischen Theodor und Knaster sowie die Wandlung von Erik, der Ariane retten muss, sind gute Punkte, die hervorragend ausgearbeitet worden sind und für viel Spannung und Unterhaltung sorgen. Die große Frage nach dem Warum steht im Vordergrund und der folgt man, während man liest.

Die einzelnen Protagonisten sind fantasievoll ausgearbeitet worden und zum Großteil sympathisch, sodass man sie lieb gewinnt.

Das Ende ist hervorragend, perfekt für Kinder und auch für ihre Eltern, die ihnen das Buch vielleicht vorlesen. Die Geschichte geht natürlich gut aus und man kann das Buch befriedigt schließen. Der Text wird übrigens von sehr hübschen Zeichnungen begleitet, die immer wieder einzelne Szenen aus der laufenden Geschichte darstellen.

 

Alles in allem liegt hier ein sehr schönes und spannendes Buch für Kinder vor, das uneingeschränkt zu empfehlen ist.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202403290321033f03890d
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Der Zauberfluch des Elfenkönigs

Autor: Vanessa Walder

Gebundene Ausgabe: 240 Seiten

Verlag: Loewe Verlag; Auflage: 1 (Juni 2008)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3785559844

ISBN-13: 978-3785559840

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 15.07.2008, zuletzt aktualisiert: 20.03.2024 15:43, 6914