Der Zef’ihl, der vom Himmel fiel (Autor: Dieter Bohn)
 
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Der Zef’ihl, der vom Himmel fiel von Dieter Bohn

Rezension von Marianne Labisch

 

Adriaan Deneersen ist ein Hacker, der nur Gutes im Sinn hatte. Er wurde ertappt und befindet sich auf dem Weg zu seiner Gerichtsverhandlung, auf der er zum Tode verurteilt werden wird. Was so ein rechter Hacker ist, der weiß sich auch in solchen Situationen zu helfen. Er sorgt dafür, dass das Raumschiff in der Nähe eines bewohnten Planeten einen »Unfall« hat und flieht mit einer Ein-Mann-Rettungskapsel.

Der Planet ist mit menschenähnlichen Wesen bevölkert, die auf einem Niveau noch vorm Mittelalter anzusiedeln sind. Sie bauen Häuser, bewirtschaften Land und bekämpfen sich. Als Adriaan von einem Haufen Bauern entdeckt wird, sind die nicht sonderlich erbaut und attackieren ihn mit Mistgabeln und Forken.

 

In einem Verlies, dass einem Rattenloch nicht unähnlich ist, kommt er zu sich. Man hält ihn am Leben, aber erste Zweifel stellen sich ein, ob solch ein Leben lebenswert ist. Nach einer Eingewöhnungszeit wird er verlegt und teilt fortan seine Zelle mit einem Lehrer, der in Ungnade gefallen ist. Der Mann bringt ihm die Sprache bei, in der man sich hier verständigt. Als Adriaan erste Sätze bilden und verstehen kann, wird er zum Herrscher gerufen. Sein ursprünglicher Plan, sich als vermeintlicher Gott verehrt und angebetet zu werden, scheitert, als der Herrscher ihm verrät, dass sie schon lange wissen, dass es oben in den Sternen weiteres Leben gibt. Damit nicht genug: Der Mann weiß auch, dass dort, wo Adriaan herkommt, der technische Fortschritt viel weiter ist, als auf seinem Planeten und bittet Adriaan um Hilfe. Es wird nicht lange dauern und ein Reitervolk wird sie angreifen. Mit den Waffen, die sie haben, werden sie besiegt, ermordet, gebrandschatzt werden. Das möchte der Herrscher mit Adriaans Hilfe vermeiden. Er soll für schlagkräftige Waffen sorgen.

Leichter gesagt als getan, denn der Gestank der Fäkalien, raubt ihm den Verstand. Und so widmet er sich zuerst der Kanalisation und entwirft Toiletten.

 

Obwohl er nun klarer denken kann, ist es nicht so einfach moderne Waffen zu entwerfen, wenn die Materialien, Maschinen und Handwerkskunst fehlen. Er errichtet kurzerhand eine Akademie, in der fähige Leute ausgebildet werden und wo Raum für Experimente ist.

 

Als das Reitervolk naht, weiß man sich zu wehren.

 

Die Geschichte ist gut erzählt und obwohl der Roman relativ lang ist, habe ich mich auf keiner Seite gelangweilt. Der Autor stellt uns die Lebensweise auf diesem fernen Planeten vor und lässt die Gesellschaft, die sich grundlegend von unserer unterscheidet, lebendig werden. Er schafft es, seinem Protagonisten mit Moral und Ethik auszustatten und mit seiner Einstellung durch Vorleben zu überzeugen. Er braucht nicht zu missionieren, sein Handeln wird Nachahmer finden. Selbst den Nebenfiguren, wie der Vater seiner Frau, haucht er Leben ein. Sein Held weiß, dass er in die Entwicklung der Bewohner eingreift, indem er ihnen Waffen an die Hand gibt, die noch nicht erfunden wurden, aber er sieht sich moralisch im Recht, denn dieses Reitervolk geht bei seinen Raubzügen bestialisch vor. Und als Leser stimme ich ihm zu.

 

Mir gefiel diese Welt so gut, dass ich auch eine Fortsetzung lesen würde.

 

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Buch:

Der Zef’ihl, der vom Himmel fiel

Autor: Dieter Bohn

Taschenbuch, 396 Seiten

p. machinery, Juni 2021

Cover: Andreas Schwietzke

Karten: Dieter Bohn

 

ISBN-10: 3957652464

ISBN-13: 978-3957652461

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B097DPB7CJ

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 04.09.2021, zuletzt aktualisiert: 10.04.2024 18:52, 20064