Deus (SF; BR; FSK 16)
 
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Deus

Filmkritik von Cronn

 

Im Bereich des Science-Fiction-Films sind Streifen, die mehr Wert auf Atmosphäre denn auf Action legen, in letzter Zeit rar geworden. Im Jahr 2017 erschien mit Blade Runner 2049 eine ausgewogene und exzellente Mischung desselben, während danach nur noch vereinzelte Dramen erschienen. Hier ist mit dem in den Bavaria-Filmstudios entstandenen Stowaway ein sehr gelungenes Beispiel zu nennen.

 

Nun hat sich in Großbritannien Steve Stone aufgemacht, seinen vierten Spielfilm zu inszenieren und diese Lücke zu schließen. Inwieweit es ihm gelungen ist, soll die nachfolgende Rezension aufzeigen.

 

Verlagsinfo:

Im Orbit des Mars taucht eine mysteriöse schwarze Sphäre auf. Die Crew der Achilles wird mit der wissenschaftlichen Analyse beauftragt, doch die Scanner des Raumschiffs liefern keinerlei Ergebnisse. Entweder ist die Sphäre übernatürlicher Herkunft, oder jemand sabotiert ihre Mission. Während die Crew mit Halluzinationen kämpft und die Spannungen wachsen, stößt die Sphäre plötzlich ein gleißend helles Licht aus. In tausenden Sprachen zugleich übermittelt sie ein einziges Wort: Deus – Gott …

 

Kritik:

Der Film »Deus« wird als SciFi-Thriller angepriesen, was durchaus berechtigt ist. Allerdings werden dadurch Erwartungen geweckt, die der Film nur im Ansatz erfüllen kann.

 

Auf der Habenseite ist zunächst zu erwähnen, dass die Story tatsächlich gelungen ist. Sie ist zwar nicht wendungsreich, wie im Thriller-Genre üblich, aber sie funktioniert und steuert auf einen dystopischen Effekt am Schluss des Streifens zu. Dass der durch einen eher banalen Schlussgag abgefedert wird, mag dem einen oder anderen als unpassend erscheinen.

 

Die Schauspieler·innen selbst agieren auf durchschnittlichem Niveau. Claudia Black gibt ihr Bestes, um als traumatisierte Astronautin durchzugehen, was ihr auch durchaus gelingt. David O’Hara allerdings wirkt mit seiner eingefrorenen Mimik unwirklich und auch Richard Blackwood als Sen Paul kann wenig schauspielerisch überzeugen, da er zu statisch agiert. Besser gefällt Phil Davis als Vance und auch Branko Tomovic als Space-Blogger mit Millionen Followern gelingt eine mysteriöse Präsenz. Leider wird gerade er vom Drehbuch ziemlich schnell abgelöst und hat keine tragende Rolle im Fortgang der Handlung.

 

Die Effekte sind gut gelungen. Das Raumschiff sieht ansprechend aus, wirkt wie ein Zug, der auf ein metallisches Spinnennetz gesetzt wurde, was sich jetzt merkwürdig anhört, aber gut in Szene gesetzt wurde. Auch die Sphäre im All wird wie ein zur Kugel gewordener Monolith aus 2001 inszeniert. Die Szenen dort sind atmosphärisch gelungen, wenngleich man dem Film anderweitig schon ansieht, dass das Geld für höherwertige Ausstattung hier und da gefehlt hat.

 

Ein Mangel des Streifens ist seine Behäbigkeit. Viele Szenen sind gestreckt, dehnen sich zu lange, was durch Sprechpausen und viel Zeit zwischen den Handlungen der Schauspieler·innen erzeugt wird. Die Dramaturgie gerät dadurch ins Hintertreffen und somit werden die fehlenden Handlungselemente des Drehbuchs versucht zu überdecken, aber bei genauerer Betrachtung werden sie gerade dadurch offenbart.

 

Fazit:

»Deus« hätte mehr inszenatorische Kniffe nötig, ein Mehr an Handlung, dann würde ein Science-Fiction-Thriller daraus, der für längere Zeit im Gedächtnis bleiben kann. So bleibt es ein mittelmäßig gelungener Film mit viel Längen, aber dennoch mit einer Story, die in vielen Bereichen punkten kann. Und wer damit leben kann, wird ordentlich unterhalten.

 

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Blu Ray:

Deus

Regisseur: Steve Stone

Spielzeit: 1 Stunde und 30 Minuten

Pandastorm Pictures (Edel), 14. Oktober 2022

FSK: 16

 

ASIN: B0B9R31WK8

 

Erhältlich bei: Amazon

Darsteller·innen:

  • Claudia Black

  • David O’Hara

  • Richard Blackwood

  • Phil Davis

  • Branko Tomovic

  • Crystal Yu

  • Charlie MacGechan

Eintrag in der PhilmDB:

Deus


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Erstellt: 22.11.2022, zuletzt aktualisiert: 17.11.2024 13:19, 21303