Die Bibliothek von Iskendria von Bernhard Hennen
Hörspiel
Reihe: Die Elfen 7
Rezension von Markus Mäurer
Rezension:
Die Bibliothek von Iskendria knüpft direkt an die Ereignisse von Teil 6 an. Der Albenpfad ist zerstört und die Yingiz treiben ihr Unwesen in der Albenmark. Königin Emerelle beauftragt ihren Schwertmeister Ollowain und die Lutin Ganda damit, die Bibliothek von Iskendria aufzusuchen, um dort in Erfahrung zu bringen, wie sich Yingiz besiegen lassen. In der Bibliothek angekommen triff das ungleiche Paar auf einige merkwürdige und zwielichtige Gestalten, die die Suche zu einem gefährlichen Unterfangen machen.
Die Trolle bleiben dieses Mal fast ganz außen vor, ebenso Emerelle und ihr Gefolge. In dieser Folge geht es ganz um Ollowain und vor allem Ganda. Das, kombiniert mit dem Handlungsort der Bibliothek, sorgt dafür, dass es sich für mich um die beste Folge einer eher durchwachsenen Reihe handelt. Die Bibliothek selbst ist so faszinierend und geheimnisvoll, dass man als Hörer gerne mit den beiden Helden in weiter in sie vordringen möchte.
Habe ich in meiner letzten Besprechung noch einen Mangel an sympathischen Figuren bemängelt, kann diese Rolle inzwischen Ganda übernehmen, die über weite Teile auch als Erzählerin fungiert. Die Sprecher sind wie immer ausgezeichnet. Das einzige was mich gestört hat, ist, dass Sandiago Ziesmer (Sponge Boob) wieder die Rolle des komischen Kobolds übernehmen musste. Gebt dem Mann doch mal wieder ernste Sprechrollen!
Geräuschmäßig ist die beengende, gar klaustrophobische Stimmung (angesichts eines drohenden Bücherschlags) sehr gut umgesetzt worden. Man hört die Seiten rascheln, das Papier knistern, die Flammen züngeln und die flüchtenden Füße tapsen.
Die Folge endet mit einem Paukenschlag. Hier lässt Autor Bernhard Hennen wieder seine ganze Grausamkeit, die man schon aus dem Roman Die Elfen kennt, an seinen Protagonisten aus. Mehr will ich nicht verraten, am man kann auf die Fortsetzung gespannt sein.
Als abschließende Bemerkung sei noch gesagt, die Welt von Bernhard Hennen ist kein fröhlicher Ort. Sie ist bevölkert von grausamen Wesen und ebenso grausamen Personen, die ihre Intrigen spinnen, Kriege führen, töten und vernichten. Niemandem ist ein glückliches Schicksal gegönnt. Das kann auf Dauer sehr deprimierend wirken. Ich brauche dadurch zwischen den Folgen immer etwas Abstand. Wobei fünfzehn Jahre doch etwas viel wären.
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