Die goldenen Pfade von Bernhard Hennen
Hörspiel
Reihe: Die Elfen 6
Rezension von Markus Mäurer
Rezension:
Die goldenen Pfade knüpft direkt an die Ereignisse von Teil 5 an. Königin Emerelle befindet sich wieder in ihrer Burg und die Trolle wollen diese über die Albenpfade stürmen, während die listige Skanga das Elbenheer um Ollowain ausgetrickst hat. Doch der Plan der Trollhexe schlägt fehl, Emerelle begeht etwas Unfassbares und beschwört damit eine nochgrößere Bedrohung als die Trolle herauf …
Teil 6 dreht sich wieder ganz um den Konflikt zwischen Elben und Trollen. Die Menschen kommen in dieser Folge nicht vor (werden aber, wenn die Geschichte der Romanvorlage folgt, auch wieder auftauchen), dafür wird mit den fuchsgesichtigen Lutin ein neues Volk eingeführt. Das kleinwüchsige Volk ist sehr begabt, wenn es um das Reisen auf den gefährlichen Albenpfaden geht, und steht ansonsten ein wenig zwischen den Fronten. Der hitzköpfige Nikodemus bekehrt gegen die Elfen auf und verbindet sich sogar mit den Trollen, während Ganda, sich bei den Elfen einschleicht, bzw. von Emerelle aufgenommen wurde und eine wichtige Aufgabe erhellt.
Während die ersten fünf Teile der Reihe Die Elfen die Geschichte des Buches Elfenwinter von Bernhard Hennen umgesetzt haben, wird die Reihe nun mit der Adaption von Elfenlicht fortgesetzt. Dabei wirkt der Auftakt auch mehr wie ein Prolog zur eigentlichen Geschichte. Neue Figuren werden eingefügt, die alten in Position, wichtige Ereignisse in Gang gebracht. Dadurch fehlt der atmosphärisch dichten Folge, ein wenig die Spannung. Auch die Nebenhandlung um eine Blütenfee wirkt etwas überzogen und fehl am Platze. Die Figuren zeichnen sich weiter durch ihre unsympathische Art aus, was es mir persönlich schwierig macht, mich für sie zu erwärmen. Es gibt niemanden, mit dem ich mitfieber. Die Elfen sind ein arrogantes Pack und die Trolle primitive Schlächter. Trotzdem ist die Geschichte insgesamt sehr unterhaltsam und spannend inszeniert. Man sollte berücksichtigen, dass es sich nur um den Auftakt eines neuen Handlungsabschnittes handelt, und als dieser weiß »Die goldenen Pfade« zu überzeugen.
Die Sprecher sind durch die Bank weg ausgezeichnet. Einzig Laura Maire in ihrer Rolle als Ganda übertreibt es teilweise, wenn sie sich im Gespräch mit der Blütenfee fast wie die hysterische Tina Hausten aus der Heute Show anhört. Geräusche und Musik werden stimmungsvoll und effektiv eingesetzt. Die Szene, in der die Trolle durch die Albenpfade ziehen, bedroht von den dämonenartigen Djingis, die in der umgebenden Finsternis lauern, wirkt schön gruselig.
Fazit:
Wie der ersten Staffel der Hörspielreihe Die Elfen mangelt es auch der aktuellen Folge an sympathischen Figuren und einer emotional packenden Geschichte. Diese Mängel werden aber durch die atmosphärisch dichte und teils bombastische Inszenierung ausgeglichen. Es ist noch nicht ganz klar, in welche Richtung die Geschichte laufen wird, aber man kann gespannt sein. Mit den Djingis hat eine neue interessante Partei das Schlachtfeld betreten.
Elfenwerk!
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