Die Blaue Stadt (Autorin: Irmgard Lindner)
 
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Die Blaue Stadt von Irmgard Lindner

Rezension von Heike Rau

 

Die Blaue Stadt ist längst nicht mehr blau. Es gibt kein Wasser mehr. Alles ist bedeckt von Sand und Staub. Nur wenige Menschen sind zurückgeblieben, warten auf Regen und darauf, dass der Perlenfluss wieder Wasser führen wird.

Die Luftprinzen über der Blauen Stadt auf dem Säbelgipfel sollen besondere Kräfte haben. Deswegen wendet Polykala sich in ihrer Not an sie. Sie sind keine Regenmachen, wissen aber, warum es kein Wasser gibt. Der Stein des Wassers ist nicht mehr da, wo er hingehört. Polykala muss ihn finden und zurückbringen. Die Luftprinzen geben ihr ein weißes Tuch, das fliegen kann und ihr helfen soll, den Stein wieder herbeizuschaffen.

Es ist schon seltsam, dass ausgerechnet in diesen schlechten Zeiten, eine neue Familie in die Stadt zieht. Polykala lernt bald den Jungen Jorgus kennen. Er weiß, dass sie bei den Luftprinzen gewesen ist. Almira hat ihm davon erzählt. Sie ist eine Freundin ihrer Pflegemutter Fidia. Und wie sich herausstellt, weiß ausgerechnet Fidia, wo der Stein des Wassers ist – in der Roten Stadt. Hier gibt es Wasser im Überfluss. Wo genau der Stein sich befindet, weiß Jorgus, denn er kommt aus der Roten Stadt. Doch Jorgus will nur etwas verraten, wenn Polykala ihn mitnimmt, um den Stein zu holen. Mit dem fliegenden Tuch machen sich die beiden schließlich auf den Weg.

Was Polykala noch nicht weiß ist, dass Jorgus Großvater der Obertitan der Roten Stadt ist. Ausgerechnet sein Enkel weiß also, was Polykala vorhat. Ob Jorgus das Mädchen verraten wird?

 

Es ist eine Geschichte wie aus einem Traum. Märchenhaft und phantastisch. Zwei Städte streiten um das kostbare, lebensnotwendige Wasser. Dabei ist genug für beide da. Der Stein kann den Wasserfluss regeln. Dennoch droht ein Krieg auszubrechen im Kampf um den Stein, den jede Stadt für sich beansprucht. Mittendrin Polykala, ein Mädchen, das helfen möchte und dabei einiges riskiert. Das Buch liest sich gut und dennoch fehlt es etwas an Spannung. Die Autorin verwendet sehr viel Zeit dem Leser Botschaften zu vermitteln und für Verständnis und besseres gegenseitiges Miteinander zu werben. Dadurch wird das Buch zwar sehr lehrreich, aber die Spannung leidet eben darunter. Die Geschichte ist ohnehin sehr viel komplizierter, als man nach einigen Seiten lesen erwartet. Es ist nicht damit getan, den Stein zurückzuholen. Und auch die familiären Verhältnisse sind zunächst sehr undurchsichtig. Wie eng die Familien der Blauen und der Roten Stadt miteinander verbunden sind, überrascht, besonders was Polykalas Wurzeln angeht.

Die Texte sind mit kleinen ansprechenden Zeichnungen illustriert. Außerdem gibt es eine Karte, so dass die Lage der beiden Städte sehr gut vorstellbar wird.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240423221452d64198ff
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Buch:

Die Blaue Stadt

Autor: Irmgard Lindner

Mit Bildern von Kathrin Treubner

220 Seiten, gebunden

Erschienen Juli 2005

Thienemann, Stuttgart/Wien

ISBN: 3-522-17740-1

ab 10 Jahren

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 17.10.2005, zuletzt aktualisiert: 18.02.2024 10:14, 1399