Die Blutlinie (Autor: Cody McFadyen)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Die Blutlinie von Cody McFadyen

Rezension von Martin Hammerschmidt

 

Jack the Ripper ist aufgrund der Tatsache, dass er nie geschnappt wurde, der wohl bekannteste Serienmörder aller Zeiten. Er trieb sein Unwesen in den dunkelsten Gassen Englands und versetzte alle in Angst und Schrecken.

Kein Wunder also, dass dieser „Mythos“ ein gefundenes Fressen für viele Schriftsteller ist. Deshalb hat sich Cody McFadyen dem Thema angenommen und einen Thriller über die direkten Nachfahren Jack the Rippers geschrieben, die das gleiche Ziel haben, wie sein Vorgänger. Zu Töten.

 

Smoky Barrett steht gerade die schlimmsten Momente ihres Lebens durch. Ein wahnsinniger Killer ist nachts in ihr Haus eingedrungen und hat ihre kleine Tochter und ihren Mann umgebracht, bevor Barrett sich aus der Gewalt des Psychopaten entwinden konnte und ihn niederschoss. Dieses Trauma hat sie aber noch lange nicht überwunden. Mit Hilfe eines Polizeipsychologen wird versucht, sie langsam wieder in den beruflichen Alltag zu integrieren. Dabei plagen sie jedoch immer noch Zweifel, ob sie jemals wieder die FBI-Agentin werden kann, die sie einmal war. Ob sie noch mit der Schusswaffe umgehen und mit ihren Kollegen wieder zusammenarbeiten kann.

Als sie schließlich wieder das Büro betritt und zu ihren Kollegen zurückkehren will, trifft sie der nächste Schlag. Eine gute Freundin von ihr wird ermordet aufgefunden. Das Grausame daran; die noch sehr junge Tochter, Bonnie, wurde 3 Tage lang an ihre bereits verstorbene und ausgeweidete Mutter gekettet, bevor der Mörder der Polizei Hinweise auf einen Tatort gab. Seit dem Mord wohnt Bonnie deshalb bei Barrett, was zu einem weiteren inneren Konflikt in ihr führt, denn das kleine Mädchen erinnert die FBI-Agentin immer mehr an die eigene ermordete Tochter. Nichtsdestotrotz führt sie die Ermittlungen weiter; jedoch ohne Erfolg. Am Tatort wurde nichts Brauchbares gefunden und selbst ein Film, welcher den Mord aufgezeichnet hat, bringt nur wenig neue Erkentnisse.

Durch anonyme E-Mails erhält Berrett weitere Informationen zum Täter, der sich für einen direkten Nachfolger des legendären Jack the Ripper hält. Neben den immer rätselhafteren E-Mails, die mit einer erschreckenden Regelmäßigkeit kommen, wird nun nicht nur Barrett direkt mit den schrecklichen Ereignissen konfrontiert, sondern auch ihre Teammitglieder. Die dunkelsten Familiengeheimnisse werden ausgegraben und den Mitgliedern auf grausame Weise präsentiert. Und das alles nur um ein Ziel zu erfüllen. Barretts Team zu Höchstleistungen aufzufordern, sodass der Mörder einen gleichgestellten Gegner hat.

Wenige Tage später trudelt schon der nächste Mord in die FBI-Zentrale. Diesmal wurde alles noch ein wenig grausamer inszeniert, doch der Mörder hat einen kleinen Fehler gemacht, woraus das Ermittlerteam Kapital schlägt. Denn langsam bekommen Barrett und Co. ein Gespür für das krankhafte Verhalten des Psychopaten und versuchen sich ihm behutsam zu nähern.

Viel Zeit bleibt ihnen nicht mehr. Denn der selbst erklärte Nachfolger Jack the Rippers hat nicht nur Barrett zum Ziel, sondern auch ihre neue Tochter.

Bonnie.

 

Cody McFadyen hat aus seinem Thriller ein atemberaubendes Gefühlsspektakel gemacht. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive Barretts, die im Laufe der Handlung eine deutliche und positive Entwicklung macht. Von der einst gebrochenen Witwe wird wieder eine eiskalte Ermittlerin, die nur noch das Ziel verfolgt, ihre neue Tochter Bonnie zu schützen und den Mörder schnellst möglich zu fassen. Die immer wiederkehrenden Rückschläge erfassen den Leser und machen Barretts Aktionen sehr glaubwürdig und leicht verständlich.

Die Handlung geht relativ schnell los. Nach kleinem anfänglichem Geplänkel mit dem Polizeiberater und einem Einblick in ihre derzeitige Gefühleswelt, wird Barrett schnell wieder ins Team aufgenommen und übernimmt die Leitung.

Die Teammitglieder harmonieren gut untereinander und es entsteht auch nicht das Gefühl, dass jeder Unbesiegbar ist. Im Gegenteil. Durch die Drohungen, die der Serienkiller allesamt wahr gemacht hat, bekommt der Leser einen kleinen Einblick in die Psyche eine jeden Mitglieds.

Die Handlung als solches ist dafür das typische ABC eines Thrillers.

Zuerst kommen die Einführung in die Hautcharaktere, dann der Mord und ein Hinweis auf den Mörder, der diesmal jedoch gejagt werden will. Bevor die Ermittler jedoch eine verheißungsvolle Spur finden können, wird die nächste Leiche entdeckt, bei welcher der Täter jedoch den ersten Fehler gemacht hat. Daraufhin nähert sich das Team immer weiter dem Killer, bis es schließlich zum großen Showdown kommt.

Doch McFadyen hat durch die gut beschrieben Gedanken und Gefühle einen Thriller der etwas anderen Art geschrieben, der durchaus mit anderen Bestsellern mithalten kann.

Selbst das teilweise schon ausgelutschte Thema über den „Ripper“ wirkt hier an kaum einer Stelle wirklich langweilig, sodass dem Leser ein kurzes Lesevergnügen beschert wird.

 

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass Freunde von rasanten und nervenaufreibenden Thrillern hier voll auf ihre Kosten kommen. Es heißt zuschlagen. Klasse Buch!

 

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240423110129c7c8e574
Platzhalter

Die Blutlinie

Autor: Cody McFadyen

Broschiert: 475 Seiten

Verlag: Lübbe; Auflage: 1 (April 2008)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3404158539

ISBN-13: 978-3404158539

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 24.06.2008, zuletzt aktualisiert: 12.04.2024 09:51, 6782