Die Brücke nach Morgen (Autorin: Eve McDonnell)
 
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Die Brücke nach Morgen von Eve McDonnell

Rezension von Christel Scheja

 

Eve McDonnell wuchs zwar in Dublin auf, zog aber später mit ihrer Familie nach Wexford. Ursprünglich war sie Künstlerin und Grafikdesignerin im Marketing, entdeckte, dann aber auch ihre Liebe zum Schreiben. Die Brücke nach Morgen ist eines ihrer aktuellen Kinderbücher.

 

Damit sie und ihre Schwester die Wohnung nicht verlieren, arbeitet die zwölfjährige Glory bereits in der Goldschmiedewerkstatt von »Flitterschick und Glimmerglück«. Sie muss sich von ihrer Lehrherrin einiges gefallen lassen, nimmt es aber hin, um nicht aufzufliegen.

Da begegnet sie dem gleichaltrigen Needle, einem schmutzigen Streuner, der sich nicht nur seltsam verhält, sondern auch seltsame Dinge erzählt. Aber schon bald ist Glory mehr als bereit ihm zu glauben, dass in nur wenigen Tagen, am 6. Januar 1928 eine Katastrophe ihre Heimat Indington einholen wird und versucht mit ihm zu verhindern, dass Leute den Tod finden.

 

Eve McDonnel entfesselt eine märchenhaft-phantastische Geschichte, in die sie aber auch sehr viel Zeitkolorit einarbeitet. Needle etwa stammt aus dem Jahr 1864 und kommt mit seiner Mutter mehr schlecht als Recht über die Runden, nachdem der Vater verschwand.

Er erhält durch seine Funde im Schlamm, die er teilweise zur Geld macht, um ihr Auskommen zu gewährleisten, interessante Nachrichten, da ihn seine Krähe »Elster« immer wieder zu seltsamen Dingen führt, die eine unheimliche Wirkung auf ihn haben. Er besitzt auch noch weitere besondere Gaben, kann Töne als Farben sehen, was ihm auch im Umgang mit anderen Menschen hilft.

Liebevoll beschreibt die Autorin sein Erstaunen und Erschrecken als er in die Zukunft gerät, in der alles so anders ist. Aber in Glory findet er jemanden, der bereit ist, auf ihn einzugehen, denn auch das Mädchen ist eine Außenseiterin – ihr fehlt zwar eine Hand, aber das macht sie mit Kreativität, guten Augenmaß und viel Geschick wett.

Neben eher alltäglichen Schilderungen kommt auch recht schnell Spannung auf, denn es gilt eine Katastrophe zu verhindern. Und auch dabei gibt es noch so manche Überraschung, die selbst erfahrene Leser nicht unbedingt vorher sehen können. Verbindendes Element der Zeitreisegeschichte ist ein außergewöhnlicher Vogel, der heimliche Star der Geschichte.

Warmherzig und einfühlsam, aber auch spannend und dramatisch entwickelt sich die Geschichte zügig und ohne Längen. Die Figuren mögen nur auf den ersten Blick klischeehaft wirken, entwickeln aber auch schnell ein Eigenleben.

Auch die Atmosphäre stimmt, denn die Autorin fängt die Stimmung der jeweiligen Zeit gelungen ein, schon das Cover bewirkt viel durch die Jugendstil-Gestaltung.

 

Fazit:

Alles in allem ist »Die Brücke nach Morgen« eine runde und in sich geschlossene Erzählung, in der die Autorin alles richtig macht, erschafft sie doch interessante Figuren, die immer wieder für eine Überraschung gut sind und führt durch eine rasante Handlung ohne Längen und mit viel Stimmung.

 

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Buch:

Die Brücke nach Morgen

Original: Elsetime

Autorin: Eve McDonnell

Übersetzung: Birgit Salzmann

Gebundene Ausgabe, 352 Seiten

Edel Kids Books, 3. Juni 2022

 

ISBN-10: 3961292531

ISBN-13: 978-3961292530

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition

 

Kindle-ASIN: B0B3F1WH1Z

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 16.06.2022, zuletzt aktualisiert: 18.02.2024 10:14, 20893