Die Delfine von Atlantis von Marliese Arold
Rezension von Christel Scheja
Zu den Tieren, die auf Kinder eine besondere Faszination ausüben gehören auch die Delfine, die durch ihre Menschenfreundlichkeit und Intelligenz auch in den Jüngsten schnell Vertrauen erwecken. Deshalb gibt es immer wieder Geschichten mit und um Delfine - man erinnere sich nur an die Fernsehserie „Flipper“, die vor dreißig, vierzig Jahre die Kleinsten vor den Fernseher lockten.
Heute geht man andere Wege. Da die Fantasy mittlerweile ein anerkannter Bereich des Kinderbuchsektors ist, können die jungen Helden nun auch mit den Delfinen kommunizieren oder sich selbst in sie verwandeln.
So wie in „Die Delfine von Atlantis“. Schon lange liebt die junge Sheila das Meer und freut sich immer dann, wenn ihre Mutter mit ihr an die Küste fährt. Sie fühlt sich vor allem mit den munteren Meeresdelfinen verbunden.
Am dreizehnten Geburtstag versteht sie auch, warum, denn ohne es heraus zu fordern, verwandelt sie sich ein einen. Nach dem ersten Schrecken erwachen in ihr Neugier und Freude. Schon bald lernt sie andere Delfine kennen und freundet sich mit ihnen an. Mario und seine Mutter lehren sie das, was sie noch wissen muss, um unter Wasser zurecht zu kommen.
Doch dann wird ihr Glück jäh zerstört.
Marios Mutter wird von dem unheimlichen Zaidon gegangen genommen, der sich selbst zum Herrn der Tiefen aufschwingen will. Dazu benötigt er den Weltenstein. Finden kann man diesen aber nur, wenn man zudem sieben magische Steine birgt und als Schlüssel benutzt.
Sheila und Mario sollen in allen sieben Meeren nach den Artefakten suchen. Fortunatus, ein Handlanger Zaidons gibt ihnen die entsprechenden Anweisungen.
Weil sie keine andere Möglichkeit haben, machen sich die Kinder auf die gefahrvolle Reise und bekommen es bei der Bergung der Juwelen mit Geisterpiraten, Haien, Kraken und anderen Gefahren des Meeres zu tun.
Dabei erfahren sie aber auch mehr über die Macht des Weltensteins und der sieben magischen Juwelen. Denn diese bergen nicht nur das Geheimnis von Atlantis, sondern auch Hinweise auf ein Weltentor, hinter dem die letzten Delfine von Atlantis in Frieden und immerwährendem Glück leben können - wenn sie es denn möchten...
Marliese Arold erzählt die spannende Geschichte leise und einfühlsam. Zwar geraten auch ihre jungen Helden in tödliche Gefahren, aber über allem liegt immer eine magisch-mystische Atmosphäre in die interessanterweise viele Informationen über das Meer und seine Bewohner eingeflochten sind, wann immer sie passen.
Ein exotischer Hintergrund entsteht, der in gewissen Bereichen auch sehr glaubwürdig ist. Aber der Roman besitzt auch noch andere Ebenen, denn die Autorin konzentriert sich nämlich weniger auf eine möglichst abenteuerliche Schilderung der Ereignisse, sondern mehr auf ihre Figuren. Sie erzählt von deren Ängsten, Sorgen, Hoffnungen und Träumen und macht sie dadurch sehr lebendig.
Vielleicht ist die Handlung für erfahrene Leser sehr leicht zu durchschauen und sind auch die Wendungen nicht immer Überraschungen, das macht die Autorin aber durch ihren sehr warmherzigen Stil und die durchweg sympathischen Protagonisten wieder wett.
Wer jedenfalls märchenhafte Geschichten mit einem Bezug zur Realität mag, der wird sicherlich Spaß an dem Buch haben.