Die drei ??? - Black Edition 1 von William Arden

Rezension von Christine Schlicht

 

Eine Neuauflage der alten Drei ???-Bände, die schon lange vergriffen sind. Und dann auch noch im Dreierpack im edlen Samtschuber und mit den original Aiga Rasch-Covern der Erstausgaben.

Das sollte das Sammlerherz höher schlagen lassen und weckt bei so manchem älteren Semester sicher Erinnerungen an spannende Lesenächte nachts unter der Bettdecke mit der Taschenlampe. Doch die Sache hat einen kleinen Haken.

 

Die drei ???

und die schwarze Katze

In Rocky Beach gastiert ein kleiner Wanderzirkus, und die Drei müssen für Justus Onkel einen kleinen Auftrag dort erledigen. Natürlich tun sie sich dabei ein bisschen um und werden Zeuge eines seltsamen Vorfalls. An der Schießbude versucht ein finster aussehender Mann mit Gewalt eine hässliche Stoffkatze an sich bringen. Am nächsten Tag sucht er per Zeitungsanzeige weitere Katzen und stiehlt eine weitere bei einem Einbruch. Doch er scheint nicht gefunden zu haben, was er in den Katzen suchte und im Zirkus häufen sich die Unfälle. Der Fall scheint klar, es muss einer der Artisten sein, und es muss der Fliegenmensch Gabbo sein. Doch wer trägt eine Maske, und wer steckt hinter dem unheimlichen Kraftmenschen Khan?

 

Die drei ???

und der Phantomsee

Jonas Onkel kauft bei einem Trödler einer alte Kiste, die es in sich hat. Scheinbar leer, fliegt den drei Detektiven plötzlich ein Dolch um die Ohren und im gleichen Geheimfach liegt ein wertloser Ring. Trotzdem macht ein seltsamer Seemann, der sich Java-Jim nennt, viel Wind um diese Kiste, die angeblich ihm gehört. Doch er bekommt sie nicht.

Dafür findet sich noch etwas in einem weiteren Geheimfach in der Kiste: der zweite Teil eines Tagebuches, in dem Hinweise auf einen Schatz sind, allerdings waren diese Hinweise nur für die Frau des Seemanns, der sie schrieb, gedacht. Die drei ??? machen sich daran, diese Hinweise zu entschlüsseln. Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit. Immer mehr verdächtige Gestalten tauchen auf und es wird sehr gefährlich für die Drei und ihren Helfer, den Ururenkel des Seemanns. Die vielen rätselhaften Hinweise scheinen zum Phantom- See zu führen...

 

Die drei ???

und der Tanzende Teufel

Eine Reihe merkwürdiger Diebstähle in Rocky Beach beschäftigt die drei jungen Detektive. Gestohlen werden immer schwarze Koffer mit den unterschiedlichsten Inhalten, mal eine Puppe, mal ein Projektor. Die drei ??? nehmen sich dieses ominösen Falles an und finden den Koffer, nach dem der Dieb wirklich suchte. Doch das, was darin war, ist verschwunden und eine hektische Suche beginnt. Und immer wieder taucht plötzlich eine unheimliche Gestalt auf, ein Dämon mit Fell, Hörnern und glühenden Augen. Angeblich der Geist des „Tanzenden Teufels“ der gestohlenen Statue, die eigentlich der chinesischen Regierung zurück gegeben werden sollte. Eine Menge seltsamer Gestalten interessieren sich für diese Figur und immer wieder hindert der Dämon die Jungs daran, der Sache auf die Spur zu kommen, doch ein Maiskolben am Gürtel der angeblich im 13. Jahrhundert in Europa entstandenen Figur bringt Justus auf die richtige Spur.

 

 

 

22 Jahre alt sind die Originalausgaben dieser Bücher nun schon und faszinieren immer noch. Es sind noch die echten alten Abenteuer der drei Detektive, in denen es weniger um Action geht, sondern hauptsächlich saubere Recherche und Justus’ gnadenloser Verstand zur Lösung der Rätsel führen. Natürlich sind die Drei ??? immer unter Strom und die Zeit ist auch in diesen Bänden schon ein gnadenloser Feind, aber mit dem Erwachsenwerden der Drei haben sich auch die Abenteuer verändert. William Ardens Stil fehlt den neuen Abenteuern ein wenig, aber die Leserschaft hat sich in dieser, nun schon fast ein Viertel Jahrhundert andauernden Ära ja auch verändert. Inzwischen lesen die Kinder der alten Leserschaft die neuen Abenteuer.

 

Schade ist, dass die neue Auflage nur die alten Titelbilder übernommen hat, nicht aber die Aufmachung, die früher viel edler war, Leineneinbände mit geprägten, farbigen Fragezeichen und dem Hochglanz-Schutzumschlag. Wirklich schade, denn wenn man schon so einen edlen Schuber anbietet, warum dann nicht auch die edlere Aufmachung. Diese Nachdrucke sollen auch, oder insbesondere, Sammler ansprechen, und die wären sicher auch bereit, den entsprechend höheren Preis für die Edel-Aufmachung zu zahlen.

 

Verwirrend ist für die Altleser die Änderung des Namens des Vorwortschreibers. Warum wurde aus Alfred Hitchcock plötzlich Arthur Hitchfield? Weil die neuen Leser den Meister des Krimis nicht mehr kennen? Er war doch auch schon tot, als diese Bücher erschienen? Es war für manchen der alten Lesergeneration ein Hochgenuss, diesen Meister der vertrackten Fälle immer mit den jungen Detektiven in Verbindung zu bringen. Bedauerlich, denn auch damit geht ein bisschen vom Flair der alten Werke verloren.

 

Dennoch: Wer damals die Bände aus der Stadtbücherei holte und jetzt das Geld hat, sich die Bücher zuzulegen, vielleicht auch für die eigene Brut, die neue Rätselfuchsgeneration, der wird mit diesen Sammelschubern ganz sicher seine Freude haben. Die Abenteuer haben jedenfalls auch nach der langen Zeit absolut nichts an Reiz verloren!

 

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