Die Druidin (Autor: Birgit Jaeckel)
 
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Die Druidin von Birgit Jaeckel

Rezension von Mareike Meyer

 

Mit ihrem Roman über die Druiden wagt die Autorin sich an ein Volk, das nur wenig bekannt ist und viel Spielraum für Spekulationen lässt.

Birgit Jaeckel, die 1980 in Nürnberg geboren wurde, studierte unter anderem Ur- und Frühgeschichte und wagte sich im Alter von 15 Jahren an ihren ersten Roman. Heute lebt sie in Erlangen.

 

In dem historischen Roman geht es um die junge Keltin Talia. Vom Vater verstoßen, die Mutter bei der Geburt gestorben, wächst sie bei den Druiden auf, einer sehr einflussreichen Bevölkerungsschicht. Doch mit der Zeit wird immer deutlicher, dass Talia eine seltene Gabe besitzt. Sie kann Seelen sehen und mit der richtigen Anleitung auch Einfluss auf sie nehmen. Aus Angst vor dieser Macht wollen die Druiden mit aller Kraft verhindern, dass sie von ihrer Gabe Gebrauch macht, stattdessen will Ientus, einer ihrer Anführer, Talia benutzen, um seine eigene gesellschaftliche Position zu festigen. Talia flieht aus der Druidenschule und gelangt nach Alte-Stadt, wo sie sich als Haushälterin Zugang zum Haus ihres Vaters verschafft, welcher davon überzeugt ist, dass seine erste Tochter tot sei. Talia hasst ihren Vater zwar, verspürt aber dennoch das seltsame Bedürfnis ihn kennen zu lernen. Sie verheimlicht ihre wahre Identität sehr lange, auch vor Atharic, einem nordischen Söldnerführer vom Stamm des Rabenvolks, mit dem sie eine längere Affäre verbindet. Nach einem misslungenen Überfall auf Alte-Stadt verlässt Talia diesen Ort, doch die verhängnisvolle Nacht soll noch weitreichende Folgen haben. Als ihr Vater schließlich im Spiel der Macht in Lebensgefahr gerät, steht sie vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens.

 

Am Anfang des Werkes findet sich eine Karte, die jedoch wenig hilfreich ist, da ein paar Orte fehlen und erwähnte Handelswege und sonstige Straßen nicht eingezeichnet sind. Sehr hilfreich ist hingegen die Auflistung der Charaktere mit einer kurzen Beschreibung am Ende des Buches. Es treten sehr viele Charaktere mit komplizierten Namen auf, sodass es schwer ist sich jeden einzelnen zu merken. Außerdem sind auch noch ein paar Orte und die verschiedenen Völker aufgelistet. Manchmal wusste man leider nicht, ob dieser Stamm zu den Kelten oder doch zu den Nordmenschen gehört, sodass es sehr praktisch war zwischendurch nachzuschlagen. Bei dieser Ausgabe reiht sich an den Schluss der Handlung noch eine Leseprobe aus Birgit Jaeckels >>Der Fluch des Druiden<<, einer Fortsetzung von >>Die Druidin<<.

Die Handlung ist in zwei Abschnitte geteilt, die auch einem großen zeitlichen Sprung entsprechen. Talias Leben als junge Erwachsene spielt im Jahre 120 v. Chr. in Süddeutschland. Zwischen diesem ersten und dem zweiten Teil liegen neun Jahre, denn er ist zeitlich um 111 v. Chr. angesiedelt. Das Buch enthält einen Prolog, sowie einen Epilog.

Den Reiz des Buches macht seine Thematik aus. Es befasst sich mit einem Volk, das in der Belletristik bisher wenig behandelt wurde.

Jaeckels Heldin Talia muss, gegen den Willen der Obrigkeit, lernen ihre Macht zu kontrollieren, dennoch ist der Roman nicht besonders action-geladen. Er stellt eher das tägliche Leben der Heldin dar und befasst sich stark mit deren Gefühlswelt. Neben mehreren kleinen Kampfszenen wird eine heroische Schlacht zwar in Aussicht gestellt, jedoch nicht geschlagen, was die Handlung leicht stocken lässt.

Das Werk führt den Leser in eine altertümliche Welt, die mit den mystischen Erfahrungen einiger weniger aufgewertet wird. An der Spitze eines ganzen Volkes tobt ein Machtkampf zwischen den ökonomisch und magisch Mächtigen.

Sehr schön sind für historischinteressierte Leser auch die Beschreibungen der verschiedenen Lebensräume, dennoch wurde die Vergangenheit stark romantisiert, ähnlich dem Mittelalter, welches wohl um einiges grausamer war, als seine heutigen Darstellungen zu behaupten suchen.

 

Dieser Roman ist kein Buch für zwischendurch. Man muss sich voll auf die Handlung und die Wünsche der Figuren konzentrieren, um im Verlauf des Werkes nicht den Anschluss zu verlieren. Wer jedoch aufmerksam am Ball bleibt und keine längeren Lesepausen einlegt, dem offenbart sich eine Geschichte, die gespickt ist mit Magie, Heldenmut und Liebe.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404190303093ed7e59a
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Roman:

Die Druidin

Autor: Birgit Jaeckel

Broschiert: 544 Seiten

Verlag: Droemer/Knaur (1. August 2009)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 342663712X

ISBN-13: 978-3426637128

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 09.03.2010, zuletzt aktualisiert: 18.04.2024 09:19, 10182