Die Entführung (Autor: Kathryn Lasky; Die Legende der Wächter, Bd. 1)
 
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Die Entführung von Kathryn Lasky

Die Legende der Wächter, Bd. 1

 

Rezension von Bine Endruteit

 

 

Inhalt:

Soren ist eine kleine, mutige Eule, sie sich durch nichts ihren eigenen Willen verbieten lässt. Als er noch nicht fliegen konnte, wurde er von seinem Bruder aus dem Nest gestoßen und es kostete ihn einige Überwindung überhaupt einzusehen, dass es jemand aus seiner eigenen Familie war, der ihm so etwas angetan hat. Dabei sind seine Eltern immer ebenso lieb zu ihm gewesen, wie er zu seiner entzückenden kleinen Schwester. Wie kann es da sein, dass sein Bruder so aus der Rolle fällt? Das ist jedoch ein Problem, mit dem er sich erst wieder beschäftigen kann, wenn er wieder frei ist, denn als Soren so einsam und allein am Waldboden saß, wurde er plötzlich von großen Eulen-Krallen gepackt und entführt. Er ist in einer Eulenkolonie gelandet, die alles andere als freundlich zu ihren Schützlingen ist. Es fängt damit an, dass sie behaupten, die Jungtiere seien Waise, dabei stimmt das doch gar nicht. Außerdem darf man keine Fragen stellen und davon hätte Soren so einige. Warum müssen sie immer wieder Zeit im Schein des vollen Mondes verbringen? Was sind das für seltsame Tupfen, nach denen die Eulen in den Gewöllen suchen sollen? Und wie kann es ihnen gelingen von hier zu entkommen? Bei der Beantwortung der letzten Frage steht Soren das kleine Eulenmädchen Gylfie zur Seite. Die beiden haben sich in der düsten Festung, in der sie gefangen sind, angefreundet und versuchen, den wirr machenden Methoden ihrer Peiniger zu entkommen. Dafür müssen sie aber nicht nur die Rituale umgehen, die dafür sorgen würden, dass sie bald auch sich selbst vergessen, sondern auch das Fliegen lernen, denn das ist ihre einzige Chance, von hier zu entkommen. Doch bisher hat Soren kaum seine Flugfedern, die beiden Freunde müssen also noch eine Weile das gruselige Spiel der bösen Eulen mitspielen. Aber vielleicht entdecken sie in der Zeit etwas, dass ihnen bei der Flucht helfen kann...

 

Rezension:

"Die Legender der Wächter" von Kathryn Lasky ist der Roman, der dem gleichnamigen Kinofilm zugrunde liegt. Hier werden die Abenteuer einer Eule auf ihrem Weg zum Erwachsensein erzählt. "Die Entführung" ist lediglich der erste von drei Teilen und in sich nicht abgeschlossen. Will man die komplette Geschichte kennen, muss man sich auch "Die Wanderschaft" und "Die Rettung" aus der Trilogie zulegen. In Laskys Welt sind die Grenzen zwischen Gut und Böse klar gezogen. Hier gibt es echte Helden und wirklich böse Schurken.

 

Ähnlich wie in dem berühmten Buch "Unten am Fluss (Watership down)" werden hier Tiere (diesmal eben Eulen, keine Hasen) als Grundlage genommen. Sie werden in ihrer natürlichen Umgebung dargestellt und man merkt deutlich, dass die Autorin sich sehr intensiv mit diesen edlen Fliegern beschäftigt hat, denn auch die Beschreibung ihres Verhaltens stimmt bis ins kleinste Detail. Trotzdem sind sie natürlich vermenschlicht dargestellt und erleben eine fantastische Geschichte. Sie können zum Beispiel reden und nicht nur gurren und haben eigene Legenden. Außerdem tragen sie Kampfkrallen oder helmartige Masken aus Metall. Und spätestens bei lesenden oder schmiedenden Eulen ist klar, dass hier neben den realen Hintergründen sehr viel zugunsten der Geschichte verändert wurde, um die Eulen so anzupassen, dass sie tatsächlich ihre eigenen Imperien aufbauen und im Sinne der spannenden Story handeln können.

 

Wer den Film gesehen hat, wird feststellen, dass der Roman wesentlich vielschichtiger ist. Die Zeit, in der Soren und Gylfie gefangen sind, wird in der Verfilmung nur sehr kurz dargestellt, hier ist es fast das komplette Buch, das sich damit beschäftigt. Somit erhält die Erzählung Facetten, die man im Kinofilm leider nicht immer ausarbeiten konnte. So geht komplett unter, dass die entführten Eulen ihre Namen gegen eine Nummer austauschen sollen, wodurch sie ihre Individualität verlieren würden. Oder sie dürfen keinerlei Fragen stellen, was nicht nur für den Fortgang der Handlung wichtig ist, sondern auch die interessante Botschaft vermittelt, dass Fragen stellen etwas Gutes ist.

 

Fazit:

Wirklich fesseln wird das der erste Teil der Trilogie "Die Legende der Wächter" vor allen Dingen etwas jüngere Leser, sie bietet aber auch für Erwachsene eine spannende Leseunterhaltung, auch wenn die weniger vom Fortgang der Handlung überrascht sein werden. Aber Vorsicht: Wer wirklich alles von Soren wissen will, der muss auch Band zwei und drei lesen! Besonders empfehlen kann man das Buch allen, die den Kinofilm sehr mochten, aber noch mehr von Soren, Gylfie und ihren Freunden erfahren wollen.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042605312780de22d0
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MEDIUM:

Die Entführung

Reihe: Die Legende der Wächter, Bd. 1

Original: Guardians of Ga'Hoole: The Capture

Autor: Kathryn Lasky

Übersetzer: Katharina Orgaß

Gebundene Ausgabe: 288 Seiten

Ravensburger Buchverlag (1. Oktober 2010)

 

ISBN-10: 3473368075

ISBN-13: 978-3473368075

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 11.11.2010, zuletzt aktualisiert: 18.02.2024 10:14, 11245