Die Fanfare des Königs (Autor: Boris Zatko; Anna Fink Bd.1)
 
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Die Fanfare des Königs von Boris Zatko

Reihe: Anna Fink Bd.1

Rezension von Julia Krause

 

Die dreizehnjährige Anna und ihre Mutter Linda, werden regelrecht vom Pech verfolgt. Zuerst wird Annas Vater Hiram, der als Pilot arbeitet, mit seinem Flugzeug als vermisst gemeldet und schließlich für tot erklärt. Danach wird ihre Wohnung ausgeraubt, Linda verliert ihre Stelle als Lehrerin und sie müssen zu Annas Tante ziehen, welche die Beiden nicht leiden kann. Als der Brief ankommt, in dem steht, dass ihnen ein unbekannter Verwandter in einem entlegenen Städtchen ein Haus vererbt habe, ergreifen Mutter und Tochter die Chance zu einem Neubeginn. Ziemlich ernüchtert müssen sie nach ihrer Ankunft feststellen, dass das Städtchen ziemlich heruntergekommen und hässlich ist, die meisten Menschen geduckt herumlaufen und ihre Erbschaft, von außen jedenfalls, renovierungsbedürftig erscheint. Der Notar weiß Rat: Die fahrenden Leute, die laut ihm immer wieder auf dem riesigen Grundstück wohnen durften, übernehmen als Zahlung für ihr weiterbestehendes Quartier die Renovierung des alten Hauses. Linda ist alles andere als begeistert von den Leuten, die ihnen zum Großteil nahezu feindlich gesonnen erscheinen. Anna beginnt währenddessen an ihrem Verstand zu zweifeln, nicht nur, dass ein seltsamer Mann seinen Kopf aus der Erde streckt und ihr seltsame Geschichten über ihren Koffer erzählt, den er „Flügelwind“ nennt und ihr sagt, dass er ihre Hilfe benötigt, sie erfährt auch noch, dass die fahrenden Leute in Wirklichkeit Grenzwächter einer anderen Welt sind und sie selbst, sowie ihre Mutter unfreiwillig in einen Strudel aus Lügen, Intrigen und Verrat geraten sind. Fassungslos muss sie mit ansehen, wie ihre bis dahin normale Welt aus den Fugen gerät. Als sie dann schließlich herausfindet, dass ihr Vater ebenfalls ein Grenzwächter war und wohl noch irgendwo als Gefangener eines grausamen und machtbesessenen Prinzen in dunklen Verliesen gefoltert wird, macht sie sich auf, das Rätsel um ihren Vater und ihre Herkunft zu lösen.

 

Das Buch ist das erste Kinderbuch des Autors, der als Illustrator bekannt geworden ist.

Es gestaltet sich immer schwierig ein Erstlingswerk zu beurteilen, hier ist das leider nicht anders. Die Sprache erscheint gelegentlich etwas hölzern, was den Fortgang der Geschichte aber nicht behindert. Die Reaktionen der Charaktere sind dagegen nicht immer nachvollziehbar, ja, zum Teil sogar regelrecht unlogisch gestaltet, aber auch das kann man verzeihen. Der Leser wird mit einer Geschichte belohnt, die zwar nahezu nichts Neues erzählt, aber dennoch spannend ist und das Potential birgt, in ihrem Verlauf zu wachsen. Die auftretenden Figuren sind nicht so gut ausgearbeitet, wie man es sich hätte wünschen können, aber ausreichend um die Geschichte am Laufen zu halten. Leider werden an diesen Protagonisten auch sehr viele Klischees angewandt, was dem Ganzen einen nicht ganz erst gemeinten Touch verleiht. Gelegentlich lassen sich einige Druckfehler, bzw. Rechtschreibfehler finden, die jedoch nicht in unangenehmen großen Mengen auftreten.

 

An sich ist der Band abgeschlossen und kann auch als solcher gelesen werden, aber es sind noch zwei weitere Bände vorgesehen.

Ganz so negativ wie es erscheint ist die Geschichte natürlich nicht. Die Figuren gleichen sich zum Beispiel nicht, so hat jede ihr eigenes Leben und ihre Eigenarten. Die Fremdartigkeit der „anderen Welt“ wird nicht nur durch Fabelwesen und ungewöhnliche Nahrung hervorgehoben, sondern auch durch phantastische Handlungen, die in unserer Welt undenkbar wären. Die Idee des Spähers, einem Tier, dass jeden Grenzwächter begleitet ist zwar nicht neu, aber sehr schön beschrieben.

Nachdem die Grundsteine gelegt und die Leser in eine neue Welt eingeführt, sowie besondere Fähigkeiten hervorgehoben wurden, kann die Geschichte richtig losgehen.

 

Alles in allem ist es ein Buch, dem ich viele Chancen zuspreche. Mit den nächsten Bänden wird sich dann zeigen, ob die Geschichte ausbaufähig ist und weiterhin begeistern kann. Ich kann den ersten Band bedenkenlos empfehlen, da er gut zu lesen und recht spannend ist!

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240427041940d491cf33
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Die Fanfare des Königs

Reihe: Anna Fink

Books on Demand GmbH

November 2006 - kartoniert - 324 Seiten

ISBN: 978-3-8334-6219-1

Erhältlich bei: Libri


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Erstellt: 05.01.2007, zuletzt aktualisiert: 18.02.2024 10:14, 3308