Cornelia Funke ist nicht zuletzt durch ihre Tintenwelt-Romane mit eine der erfolgreichsten und auch international bekannten deutschen Kinderbuchautoren und -autorinnen. Auch wenn sie glaubte, die Geschichte mit der Trilogie auserzählt zu haben, so legt sie nun mit Die Farbe der Rache, doch noch einen vierten Band nach, in dem einige Dinge endgültig abgeschlossen werden.
Fünf Jahre konnten Staubfinger, Mo und die anderen in Frieden und Glück leben und ihre gemeinsame Zeit genießen, denn die Gefahr war in einem dramatischen Finale gebannt worden. Doch nun wird ausgerechnet Eisenglanz gesichtet, der Glasmann von Orpheus, dem großen Widersacher.
Und tatsächlich kehrt dieser zurück, um grausame Rache an allen zu nehmen, schreckt dabei auch nicht vor Mord zurück. Deshalb macht sich Staubfinger auf den Weg, um ihn zu finden und ein für alle Mal auszuschalten. Doch scheinen diesmal Bilder und nicht nur Worte die richtige Antwort zu geben.
Vor allem die Fans der ursprünglichen Trilogie dürften sich freuen, ihre Helden noch einmal wieder zu sehen und nun auch endlich miterleben zu dürfen, wie der große Widersacher der Helden ein für alle Mal besiegt werden kann. Das liegt natürlich auf der Hand und überrascht wenig, aber ganz offensichtlich ist in dem Buch wieder einmal der Weg das Ziel.
Mit viel Leidenschaft und Liebe fürs Detail erweckt die Autorin ihre phantastische Welt zum Leben und verzaubert durch magische Abenteuer, in denen die Helden wieder einmal zeigen müssen, das das Wort, die Feder und diesmal auch Bilder mächtiger als Schwert oder Dolch sind.
Wer jetzt erst in die Geschichte einsteigt wird es etwas schwer haben, sich zurecht zu finden, aber Cornelia Funke bemüht sich, den Einstieg so einfach wie möglich zu machen. Das Abenteuer selbst bietet einiges an dramatischen Wendungen und eine Vielzahl von Figuren, die zwar nicht in die Tiefe gehen, aber das passende Profil erhalten.
Der Stil ist angenehm, wirkt ein wenig lyrisch aber nicht altertümlich. Die wenige im Buch auftretende Gewalt ist nicht nur Selbstzweck, sie erfüllt eine wichtige Aufgabe und nicht die letzte Lösung.