Die Gruft (Autor: F. Paul Wilson; Handyman Jack 3)
 
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Die Gruft von F. Paul Wilson

Reihe: Handyman Jack, Teil 3

Hörbuch gelesen von Detlef Bierstedt

 

Rezension von Chris Schlicht

 

Rezension:

Gia hat einen elementaren Fehler gemacht: Sie hat Jacks Wohnung heimlich aufgeräumt, um ihm eine Freude zu machen. Dabei hat sie sein umfangreiches Waffen- und Ausrüstungsarsenal gefunden und eine vage Ahnung von dem bekommen, womit er seinen Lebensunterhalt verdient. Das ist zu viel für sie, sie verlässt ihn, ohne ihm eine Chance zu lassen, sich zu erklären.

 

Als jedoch eine der beiden Großtanten ihrer kleinen Tochter plötzlich und spurlos verschwindet, ruft sie ihn zur Hilfe. Jack hofft, sie zurückgewinnen zu können und will helfen, doch er findet keinen Hinweis, was mit der alten Dame, der Tante von Gias geschiedenem Ehemann und Vater ihrer von Jack geliebten Tochter Vicky, geschehen sein könnte. Ihm fällt nur ein seltsames Fläschchen auf, das er für eine Analyse mitnimmt, nachdem er davon gekostet hat. Es scheint nur eine Art Duftöl zu sein, aber es kommt ihm seltsam vor.

 

Er würde sich lieber Gias Problem widmen, doch er bekommt noch einen anderen, dringenden Auftrag: Die Großmutter des Inders Kusum wurde überfallen und halb tot geschlagen. Der Dieb hat ihr dabei eine ungewöhnliche, eigentlich wertlose Halskette gestohlen. Kusum will Jack eine irre Summe bezahlen, wenn er es schafft, die Kette wiederzubeschaffen, bevor die Alte stirbt.

 

Tatsächlich kann Jack den Dieb mit einem Trick überwältigen. Der hat das wertlose Ding einfach weggeworfen, aber Jack kann es wieder beschaffen und noch rechtzeitig ins Krankenhaus bringen. Kusum hält Wort und zahlt ihm die vereinbarte Summe. Er legt die Kette aus Metall und zwei augenartigen gelben Steinen um den Hals der Alten, die daraufhin umgehend genest.

 

Kusums Schwester Kolabati lädt Jack daraufhin ein, um ihn kennen zu lernen. Jack verfällt der schönen Frau und lässt sich entgegen seiner Prinzipien von ihr verführen und nimmt sie mit in seine Wohnung. Es wird eine heiße Liebesnacht mit der schönen Frau, die aber abrupt endet, als ein entsetzlicher Geruch die Luft schwängert. Jack ist alarmiert, aber die Anwesenheit der Frau scheint schlimmeres zu verhindern.

 

Kolabati verhält sich seltsam, sie weiß, was passiert ist und stellt ihren Bruder zur Rede. Jack bedeutet ihr mehr als sie sich selbst eingestehen möchte und sie fürchtet, dass ihr Bruder etwas aus ihrer Vergangenheit wieder erweckt haben könnte. Er bestreitet das, schwört es ihr sogar, dennoch lügt er.

 

Er hat die Rakoshi wieder in diese Welt gelassen, entsetzliche, dämonische Wesen, halb Mensch halb Hai. Sie gehorchen ihm, das Muttertier und die Jungen, die er auf einem Kutter gefangen hält und zu Jägern ausbildet. Dazu bedarf es eines bestimmten Extraktes aus einem indischen Würgegras. Zunächst hat er es nur Obdachlosen in ihren Alkohol gegeben, um die Jungen auszubilden. Doch das ist nur die Vorbereitung zu einem höheren Plan: Er will die Familie Westfalen ausrotten, den Fluch erfüllen, der einst über dem Ahn der Familie in Bengalen ausgesprochen wurde. Zur Familie Westfalen gehört Gias Ex-Ehemann, die beiden alten Tanten... und Vicky.

 

Jack hat von dem Öl gekostet, deshalb waren die Rakoshi auf seiner Spur, nur Kolabatis Anwesenheit hat ihn vor einem schrecklichen Tod bewahrt, den schon Gias feiger Ex und die verschwundene Tante erleiden mussten. Jetzt hat Kusum der verbliebenen Tante Pralinen geschickt, präpariert mit dem Pflanzenextrakt....

 

 

Die erste abendfüllende Hörbuchgeschichte von Handyman Jack, nach dem gleichnamigen Roman. Detlef Bierstedt liest die gekürzte Hörbuchfassung mit seiner überragenden Stimme, der man einfach lauschen muss. Geboten werden über sechs Stunden geballte Action und tiefe, mystische Geheimnisse. Ein Mystery-Thriller im wahrsten Sinne des Wortes – uralte Riten und Flüche und ein Volk, das es nicht geben darf.

 

Ganz nebenbei erfährt man auch, wie Jack zum „Handyman“ geworden ist, denn er erzählt der Inderin von dem entsprechenden Schlüsselerlebnis: Seiner Hilfeleistung für einen alten Mann, dessen geheiligter Garten immer wieder von Rowdies zerstört wurde. Und man lernt den Handyman mal von der ganz menschlichen Seite kennen, die er im normalen Leben gern verbirgt, um nicht aufzufallen.

 

Er liebt Gia und ihre Tochter wirklich. Das macht ihn für den Hörer menschlich und befähigt zum mitleiden und mitfiebern, was man vorher durch seinen Fast-Superheldenstatus nicht unbedingt konnte. Man kann sich plötzlich in ihn hinein versetzen, was bei den Kurzgeschichten zum Teil sehr zu kurz kam. Er bekommt in dieser Geschichte endlich eine tiefere Charakterisierung, die man nachvollziehen kann.

 

Fazit:

Ein mitreißender Hörgenuss für lange Winterabende. Gruselfaktor garantiert – also Vorsicht, wenn diverse Duftöle in den Duftlampen eingeträufelt werden. Nehmt nicht das Falsche!

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Hörbuch:

Die Gruft

Reihe: Handyman Jack, Bd. 2

Autor: F. Paul Wilson

Regie, Produktion & Dramaturgie: Lars Peter Lueg

Schnitt, Musik & Tontechnik: Andy Matern

Spieldauer: ca. 6 Stunden und 15 Minuten

5 CDs

Lübbe/LPL, Dezember 2008

 

ISBN-10: 3785737106

ISBN-13: 978-3785737101

 

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 24.12.2008, zuletzt aktualisiert: 28.12.2023 19:05, 8027