Als Daisy 3 war, starb ihr Vater. Seitdem zieht sie mit ihrer Mutter, einer bekannten Journalistin durch die Welt. Eine reguläre Schule hat sie nie besucht. Als sie 11 ist, hält ihre Mutter eine ihrer Recherchereisen jedoch als zu gefährlich für ihre Tochter. Daisy muss für ein paar Wochen ins Internat. Doch während der Reise verschwindet ihre Mutter spurlos. Nachdem sie ein Gespräch belauscht hat, entschließt sich Daisy abzuhauen. Das Pusteblumen-Wunderlicht, das sie von ihrer Mutter erhalten hatte, führt sie auf ihrer Flucht zu einem Portal, und plötzlich findet sich das Mädchen in einer fremden Welt wieder.
Wie sich unschwer erkennen lässt, handelt es sich bei Pari Thomsons Trilogie-Auftakt um eine Urban Fantasy mit einer Weltenreise. Obwohl die Protagonistin erst 11 Jahre alt ist, würde ich das Buch von seinem Charakter her eher als Jugend- statt als Kinderbuch bezeichnen. In der Parallelwelt namens Greenwild erfährt die junge Protagonistin einiges über sich selbst und ihre Eltern, was ihr bisher nicht bekannt war. Natürlich findet sie auch gleichaltrige Freunde, mit denen sie versucht, sowohl ihre verschwundene Mutter als auch das Leben in Greenwild zu retten. Dabei warten einige Überraschungen auf die Mitglieder des Fünf-Uhr-Clubs.
Das Magiesystem dieser Welt ist vorrangig auf Pflanzen ausgerichtet und unterscheidet sich so von ähnlich angelegten Urban-Fantasy-Welten. Im Gegensatz zu vielen anderen Geschichten mit Protagonisten dieser Altersgruppe spielt die Schule hier nur eine Nebenrolle, auch wenn Daisy in ihrer neuen Umgebung eine besuchen muss. Andere Elemente kommen dem Genre-erfahrenen Leser jedoch bekannt vor, beispielsweise dass die Kids manche Angelegenheiten heimlich selbst in Angriff nehmen, weil ihnen die Erwachsenen zu lahm zu reagieren scheinen. Einen ausgesprochenen Cliffhanger gibt es am Ende nicht, obwohl eine Ankündigung am Ende die Erwartung weckt, dass eine schlechte Nachricht sich eventuell doch als falsch erweisen könnte.
Die Autorin erzählt Daisys Abenteuer aus Erzählersicht. Im Text fällt auf, dass ein Mädchen, das den Spitznamen »Prof« trägt, an manchen Stellen als »die Professorin« bezeichnet wird. Ich weiß zwar nicht, wie das im englischen Original formuliert wurde, doch vermute ich hier eine nicht ganz gelungene Übersetzung. Ergänzt wird das Werk von einer Anzahl Illustrationen von Elisa Paganelli.