Reihe: Ulysses Moore Bd.2
Rezension von Julia Krause
Das Rätsel um Ulysses Moore ist noch nicht entschlüsselt. Die Kinder Julia, Jason und Rick haben im ersten Band eine geheime Tür entdeckt, die sie öffnen konnten, als sie das Rätsel um die Schlüssel gelöst hatten. Durch gefährliche Gänge und über Abgründe mussten sie gehen, bevor sie endlich in einer Grotte standen und ein Schiff gefunden haben, das sie durch ihre bloße Willenskraft in das alte Ägypten brachten.
Dass sie sich dort befinden, begreifen die drei Freunde jedoch erst spät, denn nachdem das Schiff wieder stillsteht, befinden sie sich in einem seltsamen Gang, dem sie folgen. An dessen Ende befindet sich eine Wand, hinter der Klopfgeräusche ertönen. Als sie die Geräusche erwidern, bricht die Wand plötzlich zusammen und Julia flieht den Weg zurück, wo sie sich wieder im Haus von Ulysses Moore wiederfindet. Von ihrem Zwillingsbruder und Rick ist jedoch keine Spur zu sehen. Nestor, der Gärtner und Hausmeister des Hauses erzählt dem Mädchen schließlich von den Reisen Moores und dessen Frau, die aufhörten, als seine Frau starb. Wie sie starb erfährt Julia jedoch nicht, da ausgerechnet der Chauffeur von Oblivia Newton versucht in ihr Haus einzudringen. Eins ist jedoch sicher, die geheimnisvolle Tür lässt sich nicht mehr öffnen und wird sich auch nicht wieder öffnen lassen, bevor Rick und Jason nicht selbstständig den Weg nach Hause finden können. Julia sind die Hände gebunden.
Die beiden Freunde machen inzwischen die Bekanntschaft mit einem kleinen Mädchen namens Maruk, die die Tochter des obersten Schreibers ist und sie deswegen in das berühmte Haus des Lebens bringen kann. Hier werden viele wertvolle Schriftstücke aufbewahrt und Jason und Rick hoffen, dem Geheimnis um Ulysses Moore näher zu kommen. Das scheint tatsächlich der Fall zu sein, da er eine Nachricht hinterlassen hat, die jedoch entschlüsselt werden muss, um sinnvoll zu werden. Da bemerken die Kinder, dass sie nicht die einzigen in dieser Zeit sind, die der Lösung hinterher rennen. Ausgerechnet Oblivia Newton scheint auf derselben Spur zu sein wie sie und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Der zweite Band hat es in sich. Zunächst werden die Freunde getrennt und müssen sich auch noch in einer Zeit behaupten, die sie nicht kennen und in der man vieles falsch machen kann. Glücklicherweise bleiben sie von Sprachproblemen verschont, denn sie können automatisch Hieroglyphen lesen und altägyptisch sprechen, dennoch lauert die Gefahr an jeder Ecke. Auch Julia kommt in der modernen Zeit in Schwierigkeiten und muss sich gemeinsam mit Nestor verteidigen. So bemerkt man gar nicht, wie die Seiten vorüberfliegen und plötzlich ist man auf der letzten Seite angekommen und fragt sich nur, wie es wohl weiter gehen wird. Wie kam es, dass Ulysses Moore diese Reisen machen konnte, was genau ist mit seiner Frau geschehen und mit ihm und wie beeinflusst seine Hinterlassenschaft die Zukunft der Kinder? All diese Geheimnisse müssen noch geklärt werden. Auch Oblivia Newton, der erklärte Feind der drei Freunde, muss bekämpft werden, denn sie führt irgendetwas im Schilde, was keiner der drei ausmachen kann und dafür geht sie über Leichen.
Der Stil des Autors ist ansprechend, die Geschichte spannend und die Protagonisten sympathisch. Man hat sehr viel Spaß beim Lesen und kann das Buch kaum aus der Hand legen. Es lässt sich im Übrigen auch von Erwachsenen gut lesen. Die Seiten sind gespickt mit Bilder, Zeichnungen oder Hinweisen, auf die die Kinder stoßen, was dem Buch noch eine geheimnisvollere Note gibt.
Alles in allem liegt damit ein Buch vor, das mit einer guten Geschichte punkten kann und damit als Fortsetzung sehr zu empfehlen ist, auch wenn man den ersten Band kennen- und nicht erst mit diesem einsteigen sollte.