Die Köpfe von Apex von Francis Flagg
Hörspiel
Reihe: Gruselkabinett Folge 131
Rezension von Cronn
Zu Beginn des 20ten Jahrhunderts tauchten am verlegerischen Horizont neue Formen der Publikationsmöglichkeiten auf. Nicht nur Zeitungen und Monographien nebst Anthologien wurden gedruckt, auch Zeitschriften mit phantastischem Inhalt wurden veröffentlicht. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten war hier wegweisend.
Mit Amazing Stories, Weird Tales, Astounding oder Tales Of Wonder wurden dem zumeist jüngeren Publikum eine noch recht neue Art von Geschichten präsentiert: Science-Fiction, Fantasy und auch neu inszenierter Horror.
Ein Autor, der damals in diesen Pulp-Fiction-Heften veröffentlichte, war George Henry Weiss, besser unter seinem Pseudonym Francis Flagg bekannt.
Marc Gruppe und Stephan Bosenius haben tief in den alten Ausgaben gekramt und ein Werk ans Tageslicht befördert, das als die Essenz einer typischen Pulp-Story dieser Zeit gelten kann: Die Köpfe von Apex.
Die Umsetzung als Hörspiel erscheint in der Klassiker-Reihe Gruselkabinett bei Titania-Medien als Reihennummer 131.
Verlagsinfo:
New York 1927: Justus Miles, ein verwegener Abenteurer, bewirbt sich auf eine Anzeige, in der jemand gesucht wird, der weder Tod noch Teufel fürchtet. Durch die Protektion eines ehemaligen Vorgesetzten aus seiner Zeit im ersten Weltkrieg, Harry »Rusty« Ward, bekommt er die Stelle. Sein Dienstherr ist ein mysteriöser, alter Mann, der gelähmt zu sein scheint. Erst langsam dämmert es Justus Miles, auf was für ein Himmelfahrtskommando er sich eingelassen hat …
Kritik:
»Die Köpfe von Apex« lässt sich am besten beschreiben als eine typische Story aus der klassischen Ära der Pulp-Hefte: Flache Macho-Charaktere, die stereotyp auftreten, handeln und sprechen werden durch einen Vermittler an einen anderen Ort verbracht, der sagenumwoben und mystisch dargestellt wird. Dort werden sie in Händel zwischen zwei Parteien hineingezogen, wobei zwei gegensätzliche Antagonisten auftreten. Gewürzt wird dies mit einer Liebesstory rund um eine geheimnisvolle Schönheit, die am Ende gerettet wird.
Das ist sicherlich nichts, was besonders originell wäre. Und dennoch macht die Ausgestaltung Spaß, sofern man sich auf die Klischee- und Formelhaftigkeit einlassen mag.
Die Stimmen von Michael-Che Koch, Thomas Balou Martin, Helmut Winkelmann, Horst Naumann, Matthias Lühn, Rolf Berg, Timmo Niesner, Jannik Endemann, Bodo Primus verleihen den Figuren Lebendigkeit. Die Hörspiel-Legende Reinhilt Schneider agiert auf gewohnt hohem Niveau und rundet das Stimmenensemble ab.
Die Soundproduktion ist sauber und wie gewohnt professionell gestaltet. Einzig die Musik wirkt gegen Ende etwas unpassend für diese Fantasy-Mär.
Fazit:
»Die Köpfe von Apex« sind eine gelungene Abwechslung in der Reihe »Gruselkabinett«. Das farbenfrohe Abenteuer im Fantasygewand erinnert von der Action-Betonung an Robert E. Howards ebenso wie an Henry Rider Haggard.
Damit ist Die Köpfe von Apex ein gelungener Beitrag zur Reihe, der zwar nicht in höchste Höhen vorstoßen kann, aber wegen seiner Actionlastigkeit und Buntheit durchaus angenehm zu goutieren ist.
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