Die Macht der Unterweltler (Autor: Malachy Doyle, Amadans Bd.1)
 
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Die Macht der Unterweltler von Malachy Doyle

Reihe: Amadans Bd.1

Rezension von Christine Schlicht

 

Jimmy MacIver ist nicht unbedingt der Klügste auf der Welt, aber er hat das Herz auf dem rechten Fleck. Das hat auch seine Freundin Nita Nextdoor, die dazu noch den Verstand hat der Jimmy fehlt. Jimmys Opa ist seit dem Tod seines Wellensittichs ein wortkarger und eher dement erscheinender Mann, der nur noch seinen Haferbrei wichtig zu finden scheint.

 

Als jedoch Jimmy und Nita Buttons mit seltsamen Aufschriften von AmadansAnonymus finden, wird der Opa plötzlich etwas wacher: Voller Angst warnt er seinen Enkel vor den bösen Erstarrern, deren Blicke allein zu Stein verwandeln. Als Nita die seltsame Botschaft der Buttons entschlüsselt und sie mit Jimmy auf eine seltsame Internetseite stößt, begegnen sie einem der „Erstarrer“, einem Amadan. Dieser greift sie durch den Monitor an und nur dank des beherzten Eingreifens des Opas mit seiner Haferbreischüssel bleiben sie unversehrt. Allerdings gelingt es dem Amadan, Jimmy auf die andere Seite zu zerren – in seine Welt auf der anderen Seite des Bildschirmes.

 

Dort erfährt Jimmy, dass er angelockt wurde, um den Amadans zu helfen, die ihre Fähigkeit andere erstarren zu lassen, verlieren. Jimmy verspricht der Amadans-Königin zu helfen und Nita wird auch in die andere Welt geholt, als das Schloss plötzlich von den Unterweltlern angegriffen wird. Diese Unterweltler sind ausgestoßene Amadans, die irgendwann einmal Blödsinn gemacht haben und Jimmy und Nita vermuten ganz richtig, dass man bei ihnen des Rätsels Lösung suchen muss. Gemeinsam mit den Amadans Bun, der ein fürchterlicher Feigling ist und Dunk, der sie durch den Monitor angegriffen hatte, machen sie sich auf den Weg zu den Unterweltlern. Dort müssen sie feststellen, das diese Armen selbst unterdrückt werden von dem Monster Haranga. Dieser hat den Fluch über die Amadans verursacht und schart die jungen Unterweltler mit falschen Versprechungen um sich, damit sie ihm zur alleinigen Macht verhelfen. Auch der Macht über die Menschen, denn wenn die Amadans mit ihren Fähigkeiten zum Erstarren den Menschen nicht mehr helfen, Verbrecher zu jagen, dann würden sie so geschwächt, dass er auch die Welt der Menschen unterwerfen könnte. Gemeinsam mit den Unterweltlern rüsten die Amadans zum Kampf und Opa wird als Verstärkung ebenfalls mit in die Welt der Amadans geholt – Natürlich bewaffnet mit einer Schüssel Haferbrei!

 

Das Buch macht schon allein vom optischen und haptischen Erscheinungsbild Lust zum Lesen. Schön aufgemachte Hardcover machen auch bei Kinder- und Jugendbüchern einfach einen besseren Eindruck als eine lieblose Aufmachung, auch wenn der Inhalt dann manchmal enttäuschen mag. Aber diese Diskrepanz gibt es bei „Amadans“ nicht. Eingebunden ist das Buch mit stabilem Karton mit Metallic - Hochglanzcover und leichter Prägung. Das Papier ist sehr kräftig, der Druck recht gut, außer bei den grafischen Elementen in den Kopf und Kapitelzeilen. Da sind die Graustufen auch schon mal unklar, wirken verwischt. Der Font ist klassisch, 1 ½ zeilig und gut lesbar, für die Kapitelüberschriften und die Seitenzahlen wurde ein Schmuckfont verwendet, der zwar sehr optisch sehr attraktiv ist, Erstlesern aber Schwierigkeiten beim Entziffern bereiten dürfte. Illustrationen gibt es keine, dem Leser bleibt es also überlassen, sich die Amadans selbst vorzustellen.

 

Amadans – Die Macht der Unterweltler ist spannend und sprüht nur so von Ideen. Darin liegt aber leider auch der – allerdings einzige - Kritikpunkt. Man könnte fast sagen, man wird atemlos durchgehetzt. Viel zu viel ist in viel zu kurz Worte gepackt. Natürlich ist es so für junge Leser einfacher, die noch nicht in der Lage sind lange Texte durchzustehen, aber es ist auch ein bisschen zuviel Masse an Handlung und Details in zu kurzer Lesezeit zu verarbeiten. Stellenweise gibt es Sprünge in den Zeitabläufen, die man nicht schnell erfasst.

 

Es ist überaus kurzweilig, man legt es nur ungern beiseite und liest es in einem Rutsch durch wenn man die Zeit dazu hat. Zwischendurch wird man immer wieder durch Situationskomik zum Lachen gebracht, weniger durch Sprachwitz. Das lockert die atemlose Handlung etwas auf und lässt über den kurzen, gelegentlich abgehackt erscheinenden Schreibstil hinwegsehen.

 

Obwohl das Monster Haranga durchaus dazu geeignet scheint, Furcht und schlaflose Nächte zu verbreiten, ist die Geschichte erstaunlich harmlos und dadurch, das sich das Monster selbst lächerlich macht, durchaus auch für Erstleser geeignet. Die Zielgruppe dürfte so auf etwa 9 Jährige zentriert werden.

 

Und die Moral von der Geschicht: Nicht alles was einen erst erschreckt und unscheinbar oder gar hässlich ist, ist auch wirklich böse. Die Amadans sind Kobolde und sie sind ganz stolz auf ihren schlechten Ruf, aber eigentlich sind sie die Beschützer der Menschen. Ein wichtiger Punkt für Kinder, denen sonst immer nur die Schönen als die Guten und die Hässlichen als die Bösen präsentiert werden. Ansonsten findet man alles, von Heldenmut über Edelmut bis zu cleveren Schlachtplänen. Und auch in einem Monster kann ein weicher Kern stecken.

 

Flotte Fantasy mit modernen Anteilen, die durchaus nach Fortsetzung schreit. Die Charaktere geben da sicher noch die ein oder andere Geschichte her!

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404270306377f8b52e5
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Die Macht der Unterweltler

Reihe: Amadans Bd.1

Autor: Malachy Doyle

Gebundene Ausgabe: 158 Seiten

Verlag: Coppenrath, Münster; Auflage: 1 (Februar 2007)

ISBN-10: 3815767598

ISBN-13: 978-3815767597

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 07.02.2007, zuletzt aktualisiert: 18.02.2024 10:14, 3469