Rezension von Cronn
Auf dem Kinder- und Jugendbuchmarkt zu bestehen ist keine leichte Aufgabe. Es existiert eine Fülle an Angeboten gerade auch in diesem Bereich und über solche Mega-Events wie das Neuerscheinen eines Harry-Potter-Bandes und dergleichen gerät schnell in Vergessenheit, dass es noch andere Bucherscheinungen gibt, die es wert sind beachtet zu werden.
Alan Snow ist seines Zeichens Illustrator und hat bereits über 160 Kinderbücher illustriert, und arbeitet zudem für Film und Fernsehen. Er lebt in Großbritannien.
Vor einem halben Jahr erschien hierzulande sein erstes Buch mit dem Titel: „Die Monster von Rattingen - Arthur und die Käsediebe“. Verantwortlich zeichnete sich der Boje Verlag für die Veröffentlichung.
Das Buch wurde von der Kritik wohlwollend beachtet und so ist es nur folgerichtig, dass auch der zweite Band nachhaltig einer kritischen Würdigung unterzogen werden soll.
Der Titel des zweiten Buches der Serie lautet: „Die Monster von Rattingen - Der Mann mit den eisernen Socken“.
Inhalt:
Was bisher geschah: Arthur und sein Großvater leben unter der Erde. Um dem kranken Opa zu helfen, muss Arthur in die Oberwelt, wo er mit Hilfe seiner Flügel des nachts heimlich auf Beutezug geht. Dabei gerät er in die Fänge der Käsegilde, einer Meute käsejagender Gesellen, die ihn fast erwischen. Arthur verliert dabei seine Flügel an den Anführer der Käsegilde, Greifer genannt. Doch Arthur gelingt die Flucht und er trifft auf den Rechtsanwalt Willibert Knabberer, der ihm Unterstützung gewährt. Er beherbergt Schachteltrolle und Kohlköpfe, so genannte Unterweltlinge, in seinem Haus. Ihnen zur Seite steht die Erfinderin Margarethe, die eine merkwürdige Maschine erfunden hat. Gemeinsam mit den Ratten aus der nautischen Wäscherei, die ebenfalls unter dem Treiben der Käsegilde und ihrer Jagd auf Käse, Unterweltlinge und andere Außenseiter leiden, machen sich Arthur und Willibert auf den Weg, die Käsegilde zu beobachten, um dem Treiben ein Ende zu setzen.
Doch Arthur will sich nicht mit Beobachten zufrieden geben. Er möchte seine Unterwelt-Freunde befreien, die im Zunfthaus der Käsegilde gefangen gehalten werden.
Was hat die Käsegilde mit ihnen vor? Wird Arthur seine mechanischen Flügel wieder zurückbekommen? Warum steigt das Wasser in der Unterwelt immer mehr an?
Fragen über Fragen – Werden sie im zweiten Band von „Die Monster von Rattingen - Der Mann mit den eisernen Socken“ gelöst werden?
Kritik:
Alan Snow macht auch in seinem zweiten Buch alles richtig. Er setzt auf seine herrlich-schrulligen Charaktere, die einem richtig ans Herz gewachsen sind und verbindet diese mit einer wunderbar-verrückten Geschichte, die gerade auch mit den Nebensätzen exzellent zu unterhalten weiß. Der Vergleich mit Roald Dahl ist sicher schief, aber dennoch sind gewissen Parallelen nicht zu übersehen.
Alan Snow schreibt elegant und es ist ein großer Verdienst der Übersetzerin Ann Lecker, dass wir auf Deutsch den Humor und den Esprit der Original-Buchvorlage lesen können, er also vollständig erhalten geblieben ist.
Die Illustrationen im Buch stammen von Alan Snow selbst. Sie sind sehr zahlreich vorhanden und regen die Phantasie zusätzlich an. Es wird schnell deutlich, dass hier im gesamten Buch sorgfältig gearbeitet wurde.
Dies wird auch durch die Ausfertigung des Buches bestätigt, das in edlem Hardcover-Format daherkommt.
Fazit:
„Die Monster von Rattingen - Der Mann mit den eisernen Socken“ ist als zweiter Band der Serie rund um Arthur und die Unterweltlinge äußerst gelungen und zeigt Alan Snow als intelligenten und humorvollen Erzähler, der es sich leistet, exzentrisch Abgedrehtes in literarischer Form für Kinder zu entwickeln.
Eine klare Sache – wer den ersten Band kennt, muss den zweiten kaufen! Und wer den ersten noch nicht kennt, sollte sich beide schnellstens zulegen!