Die Saat des Hasses von Markus K. Korb
Rezension von Christel Scheja
Markus K. Korb gehört zu den fleißigen Autoren der Phantastik-Szene, der albtraumhafte und visionäre Szenen genau so gut in Worte fassen kann, wie auch Momente, in denen es abenteuerlich und actionreich zur Sache geht. Das merkt man auch seinem Roman Die Saat des Hasses an.
Akoni erhält am Sterbebett seines Vaters den Schlüssel zu einem Schließfach in einer Schweizer Bank. Als er sich dieses genauer ansieht, erwartet ihn allerdings kein Geld, auch keine anderen Wertsachen sind vorhanden, nur eine Sammlung von alten Texten. Doch gerade die haben es in sich. Schon bald wird sein Leben auf den Kopf gestellt – und zwar nicht nur durch die Erzählungen, die ihm das Blut in den Adern gefrieren lassen.
Die Geschichte erinnern an viele Werke Lovecrafts, in denen die Helden oft auch erst einmal alten Aufzeichnungen und Erzählungen anderer nachgeht, ehe sie ebenfalls das Grauen einholt und sie mit diesem umgehen müssen..
So ist auch der Aufbau der Geschichte eher klassisch zu nennen – denn jede einzelne Erzählung, die sich der Ich-Erzähler und damit auch die Leser zu Gemüte führt, fügt nach und nach mehr Informationen hinzu, webt den Hintergrund zu einem klaren Bild, ehe dies real zu werden scheint.
Tatsächlich wird man immer mehr in die Handlung mit hinein gezogen, je mehr Facetten man kennt und zugleich die entsprechenden Entwicklungen nachvollziehen kann. Dabei achtet er auch sehr auf das Ambiente der Szenen, die klar erkennbar in die entsprechenden Zeiten entführen, in denen die Texte spielen.
Die Figuren entwickeln allerdings nur so viel Charakter, dass sie die Handlung tragen können, sie sind tatsächlich dem Hintergrund untergeordnet und wirken damit etwas austauschbar. Aber tatsächlich entsteht die Spannung auch nach und nach durch die Enthüllung der Geheimnisse und nichts anderes.
Alles in allem geht die Geschichte auch nicht sonderlich in die Tiefe, ist aber flott und ohne Längen geschrieben.
Fazit:
Wer handliche Geschichten mag, die in Richtung von Lovecrafts Werken gehen, aber dennoch einen eigene Note haben, der wird mit »Die Saat des Hasses« gut bedient sein, denn die Geschichte schafft es von Anfang bis Ende gut und ohne irgendwelche Längen zu unterhalten.
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