Die schöne Philipine Welserin (Autorin: Brigitte Riebe)
 
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Die schöne Philipine Welserin von Brigitte Riebe

Rezension von Christel Scheja

 

Die 1956 geborene Brigitte Riebe ist eigentlich promovierte Historikern arbeitet aber schon seit 1991 als freie Autorin. Zu ihren Werken gehören unter anderem „Die Sünderin von Siena“ und „Die Braut von Assisi“. Auch in ihrem neusten Buch „Die schöne Philippine Welserin“ zeigt sie wieder, dass sie nicht nur akribisch recherchiert, sondern auch die Spannung in der Geschichte nicht vergisst.

 

Im Jahr 1580 liegt Philippine Welser auf Schloss Ambras im Sterben, weil sie wieder einmal vergiftet wurde. Doch diesmal bringen Bad und Medizin keine Linderung und Rettung. So bleibt ihr nichts anderes als auf ihr bewegtes Leben zurückzublicken, dass zwar ganz weiblich aber doch sehr ungewöhnlich verlaufen ist.

Die Tochter einer Kaufmannsfamilie genoss viele Freiheiten und beschäftigt sich wie ihre Mutter mit der Heilkunde. So sind ihr Giftpflanzen und deren Wirkung nicht fremd. Aber ihr geht es eher darum, den Menschen zu helfen.

Als sie den Habsburgerprinzen Ferdinand kennen und lieben lernt, ändert sich ihr Leben jedoch vollständig. Denn in den kommenden Jahren muss sie einiges erdulden und durchmachen, erlaubt der Kaiser zwar die Heirat zwischen den beiden und über die Standesgrenzen hinweg, verlangt aber, dass diese Beziehung geheim bleibt, soll sein Sohn doch immer noch die Möglichkeit haben, politisch zu heiraten.

So ist Philippine gezwungen, nur heimlich mit Ferdinand zusammen zu sein und die Kinder, die sie zur Welt bringt als „Schwellenkinder“ anzunehmen, damit sie keine Erbansprüche gegenüber den Habsburgern haben. Doch die Liebe erlaubt ihr, dies und noch viel mehr zu ertragen, denn sie weiß, dass ihr Geliebter sie mehr als alles braucht. Doch je mehr ihr Einfluss wächst, desto mehr Feinde stellen sich ihr in den Weg.

 

Zwar ist der Roman keine akribisch aufgebaute Biographie, hält sich aber ziemlich genau an die historischen Fakten. Der Autorin ging es vor allem darum, die Personen lebendig werden zu lassen, vor allem die Hauptfigur.

Ihr Umfeld gewinnt dabei an Profil, so dass man sich die einzelnen Szenerien eingebettet in der Zeit des Umbruchs sehr genau vorstellen kann. Auch das Standesdenken wird nicht außen vor gelassen – trotz ihrer Liebe sind Ferdinand und Philippine gezwungen, auf Distanz zu bleiben, selbst als sie ihre Beziehung öffentlich machen dürften. Doch damit schaffen sie sich Feinde, die jede Gelegenheit nutzen, die unliebsame Bürgerliche auszuschalten.

Tiefe gewinnt die Heldin auch durch ihre persönlichen Tragödien, die sie nicht so leicht überwindet, wie es zunächst aussieht. Dafür kämpft sie um so mehr für ihre überlebenden Söhne.

Alles in allem ist der Roman jedoch eher spannungsarm. Die Erzählung ist nüchtern und verzichtet auf dramatische Wendungen, Höhepunkte gibt es ebenfalls keine besonderen. Ob man das Buch als Kriminalroman bezeichnen kann, ist ebenfalls schwer zu sagen, da die Autorin doch eher ein Sittengemälde präsentiert, in dem die Täter und ihre Motive sehr schnell gefunden sind. In dieser Hinsicht sollte man also nicht sehr viel erwarten, zumal der Erzählstil auch darauf verzichtet melodramatisch zu werden und eher nüchtern bleibt.

 

Alles in allem ist „Die schöne Philippine Welserin“ ein stimmungsvoller historischer Roman, der sich sehr echt anfühlt und vor allem die Leser ansprechen könnte, die von geschichtlich verbürgten Frauenschicksalen abseits von Kitsch und Klischee angetan sind.

 

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Buch:

Die schöne Philipine Welserin

Autorin: Brigitte Riebe

broschiert, 337 Seiten

Gmeiner, erschienen März 2013

ISBN-10: 3839213517

ISBN-13: 978-3839213513

Erhältlich bei: Amazon

Kindle-Edition

ASIN: B00BD1EJR0

Erhältlich bei: Amazon

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Erstellt: 04.03.2013, zuletzt aktualisiert: 18.04.2024 09:19, 13004