Magier unterteilen sich in verschiedene Bereiche. Es gibt Zaubertränkler, Jäger und Seelenwandler. Die 15-jährige Mali ist letzteres. An der Schule, die sie besucht, bilden immer Angehörige der 3 Sparten ein festes 3er-Team. Doch dann kommt das so geregelte Leben durcheinander, und es passieren Dinge, die nicht passieren dürften, die eigentlich sogar als unmöglich gelten. Und die Einzelgängerin Mali steht plötzlich im Fokus des Geschehens.
Nina Nohlen wählt für ihr Buch einen ungewöhnlichen Einstieg, der zunächst keinen Zusammenhang mit der im Klappentext versprochenen Story zu haben scheint. Die Protagonistin tritt erst im 2. Kapitel in Erscheinung. Auch sonst setzen sich die vereinzelten Informationen zur Schule und der Handlungswelt erst langsam zu einem Bild zusammen, wobei auch da noch einiges für den nächsten Band offen bleibt.
Die Charaktere bleiben jedoch bis zum Ende dieses Auftaktbandes eher blass, da ihnen die außerschulischen Hintergründe weitgehend fehlen. Mit Einschränkungen trifft das sogar auf die Protagonistin Mali zu. Trotzdem nimmt die sich entwickelnde Urban-Fantasy-Handlung den thematisch interessierten Leser schnell gefangen. Da der Cliffhanger vermuten lässt, dass Band 2 wahrscheinlich in der realen Welt außerhalb der Schule beginnen wird, ist zu vermuten, dass wir aus dieser Sicht die Charaktere näher kennenlernen könnten – und wohl auch weitere Hintergründe der Schule thematisiert werden dürften. Die zahlreichen sich derzeit darbietenden Rätsel versprechen jedenfalls eine interessante Fortsetzung.
Die Autorin lässt ihre Protagonistin als Ich-Erzählerin agieren, was der Geschichte – auch durch Malis nicht ganz einfach gestalteten Charakter – Tiefe verleiht.