Die Spiderwick Geheimnisse, Die große Entdeckungsreise in die verzauberte Welt dokumentiert von Thimbletack von Holly Black, Tony DiTerlizzi
Rezension von Bine Endruteit
Wer die Geschichte der Spiderwick-Chroniken gelesen hat, wird gleich erkennen, was man auf dem Cover sieht: Es ist das Okular, in dem man den Seherstein befestigen kann. Es ist hier so dargestellt, als ob man direkt hindurchblicken könnte. Wen wir durch den Stein sehen können, der die magische Welt sichtbar macht, ist niemand geringerer, als Thimbletack, der Hauself des Spiderwick-Anwesens. Er hat die „Entdeckungsreise in die verzauberte Welt“, die wir hier in unseren Händen halten, dokumentiert.
In diesem Entdeckerbuch sieht jede Seite so aus, als wären es echte Briefe, Zeitungsausschnitte, Fotos und sogar Gegenstände wie Spielzeug, ein Brieföffner oder Heftklammern, die man hier vor sich hat.
Durch das Buch führen uns die unverwechselbaren Reime von Thimbletack. Als erstes werden uns die Spiderwicks und das Anwesen kurz vorgestellt. In einem Umschlag befindet sich eine Karte der Umgebung, in der die Geschichte spielt. Dann stellt der Hauself sich selbst und seine Rasse vor. Auf der nächsten Seite sieht man eine Abbildung des Spiderwick-Hauses. Jedes Zimmer ist beschriftet und man kann nachsehen, wo was passiert ist. Anschließend werden uns die Bewohner dieses Hauses vorgestellt, angefangen vom allerersten Spiderwick bis hin zu Mallory, Jared und Simon, die die Helden der Geschichte sind. Hier gibt es zum Beispiel einen liebevoll gestalteten Stammbaum zu entdecken. Danach geht es um die Grace-Brüder. Wir können hier den Brief des Direktors lesen, in dem er schreibt, dass Jared vom Unterricht suspendiert wird, aber auch, wie gut Simon sich um Tiere kümmert. Auch Mallory und Helen, der Mutter der Kinder, hat Thimbletack eine Seite gewidmet. Danach geht um das Kutscherhaus und was dort so alles passiert ist.
Aber der Hauself stellt uns auch all die seltsamen Wesen vor, denen Simon, Jard und Mallory begegnen. Da wären zum Beispiel die Einhörner, das Irrgras oder die Drachen. Besonders üble Gesellen sind Trolle, hier hat natürlich auch Hogsqueal der Waldschrat seinen Platz gefunden. Besonders gruselig anzusehen ist das Koboldlager mit all seinem Müll. Viel zauberhafter sind dagegen die Elfen. Wir lesen sogar, was Jared über William Shakespeares „Sommernachtstraum“ geschrieben hat. Vergessen werden sollten auch die Zwerge nicht, die faszinierende technische Wunderwerke herstellen können. Und auch über Mulgarath, den Widersacher der Grace-Geschwister, lernen wir noch so einiges. Zuletzt gibt es noch Informationen zum Handbuch von Arthur Spiderwick.
Dieses Buch dürfte vor allen Dingen Kindern Spaß machen, die mit Begeisterung die Romane gelesen haben und noch mehr Dinge aus der Spiderwick-Welt entdecken wollen. Es macht Freude, durch die Seiten zu blättern und immer wieder ein neues, kleines Detail zu entdecken. Teilweise kann man sogar Briefe öffnen oder Dinge entfalten, die dann ein Geheimnis beherbergen.
Schade ist, dass man bei der Übersetzung ins Deutsche an manchen Stellen nicht aufgepasst hat. So sind zum Beispiel die Briefköpfe nicht immer übersetzt und ein Extrazettel mit einem Gedicht von Thimbletack liegt sogar komplett in Englisch bei. Das ist für junge Leser, die die Sprache nicht beherrschen, natürlich schade.
Die schönsten Bilder sind eindeutig die Illustrationen der magischen Wesen. Diese sind allerdings allesamt „Arthur Spiderwicks Handbuch“ entnommen, dass auch im cbj-Verlag erschienen ist. Wem es vor allen Dingen darum geht, mehr über die Geschöpfe zu erfahren und die wunderschönen Bilder zu betrachten, sollte sich alternativ dieses Werk zulegen. Da die abgebildeten Ausschnitte hieraus oft stark verkleinert sind, haben sie hier den Nachteil, dass die ohnehin nicht ganz leicht zu lesende Schreibschrift noch etwas schwerer zu entziffern ist.
Insgesamt ist „Die große Entdeckungsreise in die verzauberte Welt dokumentiert von Thimbletack“ ein Buch, das sich vor allen Dingen für ganz Hart gesottene Fans eignet, die sich kein Stück an Informationen zu ihrer Lieblingsgeschichte entgehen lassen wollen. Außerdem empfiehlt es sich, die Geschichten zu kennen, wenn man all die Gimmicks und Anspielungen verstehen will.
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