Die Spinne (Autor Hanns-Heinz Ewers; Gruselkabinett 38)
 
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Die Spinne von Hanns-Heinz Ewers

Hörspiel

Reihe: Gruselkabinett 38

 

Rezension von Cronn

 

Es gab in Deutschland eine Zeit, welche ganz herausragende Werke der unheimlichen Literatur hervorbrachte. Diese Zeit fällt ungefähr in die Jahre von 1900 bis 1930. In der Weimarer Epoche entstand eine Vielzahl von unheimlicher Literatur, welche noch heute Weltrang genießen könnte, würde man sich denn kennen. Namen wie Oscar A. H. Schmitz, Karl Strobel, Oskar Panizza und ganz voran natürlich Alexander Moritz Frey kommen da dem Kenner der Phantastik in den Sinn.

 

Ein Name darf hierbei nicht fehlen: Hanns-Heinz Ewers. Mit seinen schockierenden Kurzgeschichten hat er sich schon zu Lebzeiten ein literarisches Denkmal gesetzt. Die Zeitgenossen fanden seine Storys z. T. skandalös, aber auch inhaltlich anstößig, vielerorts wurden sie mit großer Skepsis beäugt. Auch heute noch können Themen von Ewers schockieren, man denke nur an Nekrophilie.

Daneben hat sich Ewers durch sein Werk Alraune einen Namen gemacht. Dieser Roman begeistert noch heute, ist aber nicht sein bestes Werk. Die besten Literaturstücke von Ewers sind in seinen Kurzgeschichten-Sammlungen zu finden. Ein Beispiel hierfür, das immer wieder gerne in modernen Anthologien nachgedruckt wird, ist seine Erzählung Die Spinne.

 

Titania Medien hat sich dieser Story angenommen und daraus ein Hörspiel produziert, das in der renommierten Reihe Gruselkabinett als Nummer 38 aufgenommen wurde.

 

Inhalt:

Paris 1910: An drei aufeinander folgenden Freitagen erhängten sich drei Gäste des kleinen Hotels Stevens am Fensterkreuz von Zimmer 7. Der Student der Medizin Richard Bracquemont lässt sich weder vom zuständigen Kommissar noch von Madame Dubonnet, der Besitzerin des Hotels, davon abbringen, genau dieses Zimmer zu beziehen. Er erlebt dabei merkwürdige Vorgänge und grauenhafte Albträume, welche ihn mehr und mehr veranlassen, diesem Zimmer eine innewohnende Manifestation der Faszination zuzuschreiben, die ihn nicht mehr loslassen möchte.

Tiefer und tiefer gibt sich der Student seinen Wachträumen und der Faszination hin und verstrickt sich mehr und mehr in einem imaginierten Spinnennetz.

 

Kritik:

Die Umsetzung der Story durch Marc Gruppe darf als gelungen bezeichnet werden. Gekonnt werden die wichtigsten Passagen der Erzählung »Die Spinne« von Ewers durch das Drehbuch mit Leben erfüllt. Die Verantwortung dafür trägt der Regisseur Stephan Bosenius und gleichermaßen Marc Gruppe. Ihrer Sorgfalt ist es zuzuschreiben, dass die Umsetzung gelingt.

Die Sprecher, allen voran Simon Jäger als der Student Richard Bracquemont, lösen ihre Aufgabe mit Bravour. Nicht vergessen werden darf hier Marianne Lutz als Zimmerwirtin Madame Dubonnet und Bodo Wolf als Kommissar.

Aber auch die anderen Darsteller tragen ihren Teil dazu bei, dass die Produktion als gelungen zu bezeichnen ist. Die Soundeffekte wirken gut platziert und nicht vordergründig effekthaschend und auch die Musikuntermalung darf guten Gewissens als passend bewertet werden.

 

Fazit:

»Die Spinne« ist als Hörspiel in der Reihe »Gruselkabinett« mit der Nummer 38 erschienen. Das Hörspiel passt sehr gut in die Reihe, welche nicht dem Horror-Splatter sich verschrieben hat, sondern Gruselstimmung verbreiten möchte. Das gelingt dem Werk sehr gut.

Eine ganz klare Kaufempfehlung!

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Hörspiel:

Die Spinne

Reihe: Gruselkabinett 38

Autor: Hanns-Heinz Ewers

Regie und Buch: Marc Gruppe

Regie und Produktion : Stephan Bosenius

Label: Lübbe Audio / Titania Medien

 

ASIN: 378574143X

 

Erhältlich bei Amazon

SprecherInnen:

  • Richard Bracquemont: Simon Jäger

  • Madame Dubonnet: Marianne Lutz

  • Kommissar: Bodo Wolf

Serienguide:

Geister, Gräber und Gelehrte. Titania Mediens Gruselkabinett wird 50

Alles zur Reihe Gruselkabinett


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Erstellt: 04.12.2009, zuletzt aktualisiert: 28.12.2023 19:05, 9703