Reihe: Meisterdiebin Alina Fox 3
Hörspiel
Rezension von Ralf Steinberg
Verlagsinfo:
Ein neuer Auftrag für Alina Fox und ihren Partner Brisco Taylor führt die beiden auf den Friedhof Pére Lachaise in Paris: In einer geheimnisvollen Gruft sollen sich Beweise für einen schrecklichen Verrat finden. Ein tödliches Rätsel, das sie für einen Ordensritter lösen sollen - jedoch wird auch ein alter Gegenspieler von Alina auf den Plan gerufen. Nun muss die clevere Meisterdiebin nicht nur die Polizei von Paris, sondern auch ihren Erzfeind Pierre LeLoup austricksen...
Rezension:
Jedes Jahr zur Leizpiger Buchmesse erscheint eine neue Folge aus der Hörspielreihe Meisterdiebin Alina Fox .
Auch Episode 3 Die Stadt der Toten besitzt wieder eine reale Grundlage und mit einem geheimnisvollen Grab auf dem wohl berühmtesten Pariser Friedhof, ist das Setting auch schon recht spannend gewählt. Eigentlich scheint der Auftrag nicht weiter kompliziert zu sein, den ein hoher Vertreter des Malteserordens an Alina und Brisco heranträgt. Das große Aber jedoch ist ein weiterer Partner: Pierre LeLoup.
Obwohl Alina und Brisco mit diesem Schurken noch eine Rechnung offen haben, willigen sie in den Auftrag ein …
Die Handlung wird zunächst in Rückblicken erzählt. Alina ist in Polizeigewahrsam und wird von einem leicht fiesen Kommissar verhört. Robert Voß spricht den Flic mit einer glaubwürdigen Balance aus gestressten Staatsdiener und mit allen Wassern gewaschenem Polizisten. Doch sowohl an Alina, als auch an Piere LeLoup, dem Matthias Rimpler einen deutlichen französischen Akzent verpasste, beißt sich der Kommissar die Zähne aus.
Natürlich hatte LeLoup versucht, Alina hereinzulegen und nun sitzen beide in der Klemme.
Ohne zu spoilern muss man sagen, dass soweit auch schon das Wesentliche der Handlung umrissen ist.
Gab es in Das Manuskript von Sarteano noch viele Handlungsorte und einiges an Action, beschränkt es sich diesmal doch deutlich mehr auf Dialoge. Das wäre weiter nicht schlimm, wenn der Stoff selbst Interesse auslösen würde. Jedoch ist das Geheimnis um das Verbrechen eines Malteserritters zu Napoleons Zeiten reichlich trivial und in seiner Auflösung auch nicht nicht wirklich relevant. Vielmehr steht im Mittelpunkt die Rache an LeLoup.
Allerdings trägt dieses Handlungselement bei einer Serie mit jährlicher Erscheinungsweise nicht wirklich.
Hinzu kommt, dass die Qualitäten von Alina als Meisterdiebin nur ganz begrenzt zum Ausdruck kommen.
Punkten kann das Hörspiel jedoch erneut in der Wahl der Stimmen und der Geräuschunterstützung. Jürgen Thormann hört man immer wieder gern. Er gibt dem ehrwürdigen Malteser eine geschichtliche Tiefe ohne die damit verbundene Arroganz zu verstecken. Auch das Hauptensemble glänzt souverän in ihren Rollen. Natürlich bleibt es für den Erzähler Michael Tietz schwer, den bebilderten Stoff seinen Zuhörern zu vermitteln. Die Masse des Textes fällt vor allem dann auf, wenn die Handlung selbst eher lau bleibt.
Die Dialoge hingegen sprühen vor Charme und Witz, hier ist auch die Dramaturgie durchgängig dynamisch und anregend.
Das Booklet wurde logischerweise von Daniel Gramsch gefertigt, dem Comic-Schöpfer der Meisterdiebin und bietet einen kurzen Blick auf die grafische Vorlage, die man sich auf jeden Fall anschauen sollte.
Fazit:
Auch wenn der Fall selbst vielleicht kein Höhepunkt der reihe darstellt, bleibt Alina Fox eine liebevoll produzierte Hörspielreihe mit Betonung auf die zwischenmenschlichen Beziehungen seiner Hauptfiguren.
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