Seit ihre Eltern, die beide als Alchemisten geforscht haben, vor 3 Jahren bei einem Experiment starben, kümmert sich die mittlerweile 18-jährige Jara um ihre 11-jährige Schwester Tuli. Als die eines Tages verschwindet, ist Jara sicher, dass sie ein Feuerelementar entführt hat. Doch die mächtige Gilde der Alchemisten ist nicht sehr hilfsbereit. Lediglich die Adeptin Kiko, mit der sich Jara nicht besonders gut versteht, ist bereit, sich mit ihr auf die Suche zu machen.
Die Tochter von Alchemisten, die selbst große Vorbehalte gegen die Alchemie hegt, in den Fokus eines Fantasy-Abenteuers, in dem sich alles um Alchemie dreht, zu stellen, ist eine überraschende Idee. Genau damit gelingt es Friedrich Koppe jedoch, außergewöhnliche Wege zu gehen. Eine Alchemie-Hasserin in einer Welt, in der die Alchemie essenziell ist, führt natürlich zu interessanten Konflikten, besonders wenn sie gezwungenermaßen mit einer Jung-Alchemistin zusammenarbeiten muss. Auch wenn die Umsetzung der Story nicht immer ganz stimmig wirkt, macht die Geschichte beim Lesen Spaß. Dass manche Handlungselemente nicht wirklich logisch wirken, kann man da durchaus verschmerzen. Die Chemie zwischen den Charakteren stimmt dagegen, zumal es der Autor schafft, auf den sonst in derartigen Stoffen mit einer Protagonistin dieses Alters fast unvermeidlichen Romantik-Part komplett zu verzichten. Auch wenn die Identität des Täters keine wirkliche Überraschung darstellt, funktioniert die Geschichte als solche.
Der Autor begleitet seine Protagonistin durchgehend, sodass der Leser alles aus ihrem Blickwinkel miterlebt.