Die Suche nach dem Roten Drachen (Autor: James A. Owen;Die Chroniken der Imaginarium Geographica Band 2)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Die Suche nach dem Roten Drachen von James A. Owen

Reihe Die Chroniken der Imaginarium Geographica Band 2

 

Rezension von Carina Schöning

 

Rezension:

Die Suche nach dem Roten Drachen ist nach Wo Drachen sind der zweite Teil der Chroniken der Imaginarium Geographica des amerikanischen Autors und Comiczeichners James A. Owen, der den Roman auch selbst illustriert hat.

 

Neun Jahre sind nach dem letzten gemeinsamen Abenteuer von John (J.R.R. Tolkien), Jack (C.S. Lewis) und Charles (Charles Williams) vergangen. Seitdem hat sich vieles verändert, einige haben Familien gegründet und andere Karriere gemacht. Geblieben ist Ihnen jedoch immer noch ihre Position als Hüter der „Imaginarium Geographica“, ein Atlas mit den ausführlichen Karten und Kommentaren des „Archipels der Träume“. Diese Welt existiert parallel zu der gewöhnlichen Welt der Menschen und wird peinlichst vor diesen geheim gehalten. Nur wenige Auserwählte können zwischen diesen Welten wechseln. Eine davon ist das junge Mädchen Laura Leim, die mit künstlichen Flügeln des Erfinders Daedalus und einer magischen Kompassrose in Jacks Garten gelandet ist. Seltsame Dinge geschehen plötzlich im Archipel und die drei Hüter müssen schnellstens zurück. Zusammen mit dem ehemaligen Hüter Bert (H.G. Wells) und dem umgebauten Luftschiff des Indigo Drachen reisen sie zu dem Herrscher des Archipels König Artus. Dort erfahren sie das ganze Ausmaß der Katastrophe. Alle Kinder sind mitten in der Nacht verschwunden und komischerweise auch gleichzeitig alle Drachenschiffe – mit Ausnahme des Indigo Drachens. Zudem ist auch Artus eigener Sohn verschwunden und man munkelt, dass der totgelaubte Winterkönig Mordred hinter dem Ganzen steckt. Gemeinsam mit der Kriegerin Aven machen sich die vier Hüter auf die Suche nach den verschwundenen Kindern.

 

„Die Suche nach dem Roten Drachen“ fällt ähnlich episodenhaft aus wie der Vorgänger „Wo Drachen sind“. Der amerikanische Autor mischt hier munter die verschiedensten Mythen, Sagen und Geschichten zusammen und lässt die Freunde dabei auf eine Vielzahl historischer oder auch literarischer Figuren wie u.a. Daedalus, Odysseus Medea, Jason, Orpheus, Houdini, Arthur Conan Doyle, Roger Bacon, Leonardo da Vinci, Cervantes, Dante oder auch Peter Pan treffen. Zudem fallen auch einige Anspielungen auf die (kommenden) Werke von John und Jack wie etwa ein übergroßes rote Auge, mächtige Ringe und begehbare Kleiderschränke mit denen man zwischen den beiden Welten reisen kann.

Das größte Manko an dem abwechslungsreichen Roman ist jedoch, dass dabei die Zusammenhänge und Hintergründe zu den einzelnen Personen und Geschichten kaum erklärt werden. Es wird einfach vom Leser vorausgesetzt, dass er weiß was zum Beispiel Odysseus auf seiner Reise zurück nach Hause erlebt hat? Oder was mit Medea und ihren Kindern passiert ist? Der Roman ist laut Verlagsangabe für Kinder ab zwölf Jahren geeignet und ich habe mich während des Lesens die ganze Zeit über gefragt welches Kind oder welcher Jugendlicher so ein geschichtliches Vorwissen mitbringt? Zudem werden philosophische Diskussionen über Schicksal, Selbstbestimmung und Schuld geführt, die sehr junge Leser auch kaum nachvollziehen können. Für Erwachsene jedoch wirkt der Roman insgesamt zu kindlich und chaotisch. Der rote Faden ist nicht immer sichtbar und die vier Hüter stolpern von einem wirren Abenteuer ins nächste. Dabei kommt die Auflösung teilweise viel zu abrupt und nicht immer ganz nachvollziehbar daher. Negativ sind auch die mangelhafte Figurendarstellung und oberflächlichen Beschreibungen. Selbst von den Hauptfiguren erfährt man kaum etwas und sie wirken dadurch ziemlich austauschbar. Somit bleiben am Schluss leider jede Menge Fragen offen…

 

Fazit:

Insgesamt ist die Grundidee – die Vermischung von realen und fiktiven Figuren und Geschichten - höchst originell und spannend, aber bei der Umsetzung hapert es dann doch gewaltig. Oberflächliche Figuren und ein wirres Durcheinander von Mythen und Märchen können leider nicht wirklich überzeugen.

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042615455972fcc085
Platzhalter

Buch:

Die Suche nach dem Roten Drachen

Reihe Die Chroniken der Imaginarium Geographica Band 2

Autor James A. Owen

Original: The Search fort he Red Dragon, 2008

Übersetzerin: Michaela Link

Umschlag- und Innenillustrationen: James A. Owen

cbj Verlag, 18. Mai 2009

gebunden, 430 Seiten

 

ISBN-10: 3570136639

ISBN-13: 978-3570136638

 

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 14.07.2009, zuletzt aktualisiert: 13.04.2024 08:21, 8961