Die Teufelin von Wilfried A. Hary
Horror Bd.1
Rezension von Nina Horvath
Mit "Die Teufelin" eröffnet Wilfried A. Hary die Horror Reihe seines Verlags. Es handelt sich um einen Heftroman, der einfach aufgemacht ist, jedoch dafür mit zweierlei besticht: Zum einen mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis, zu anderen hat es auch für den Leser einen gewissen Charme, wenn er im Vorwort höflich begrüßt und ihm eine Kontaktadresse nicht vorenthalten wird.
Hauptperson dieses Romans ist Rose Carmichael. Sie ist verheiratet, doch es ist keine glückliche Ehe, da ihr Mann Edward sie nie geliebt hat. Er war von Anfang an nur auf ihr ererbtes Geld aus und als wäre das nicht genug, verjuxt er das meiste davon mit Prostituierten und lässt keine Gelegenheit aus, seine Frau zu demütigen. Als er ihr schließlich eröffnet, dass er sie verlassen und zu dem Zweck mit ihrem vorher beiseite geschafften restlichen Geld untertauchen will, zeigt die sanfte Rose eine ganz andere Seite von sich: Sie sperrt Edward in den Keller. Damit will sie ihren fettleibigen Mann besonders treffen und sie quält ihn zusätzlich damit, dass sie vor seinen Augen hinter Glas Mahlzeiten zubereitet.
Ihr Plan geht voll auf. Edward leidet Höllenqualen, während sie vor der von ihr selbst wegen einer Vermisstenanzeige gerufenen Polizei das Unschuldslamm spielt. Die Polizei weiß bereits von Edwards Freunden, dass er untertauchen wollte und die von ihm leergeräumten Konten erhärten den Verdacht zusätzlich. Wäre da nicht seine Komplizin, die Verdacht geschöpft hat...
In dem in sich geschlossenen Roman wird dieser Fall recht eindringlich geschildert. Dank der Kürze ist das Heft ideal für Zugfahrten oder einfach für zwischendurch.
Allerdings fehlt hier das für Horror ansonsten typische phantastische Element, was jedoch das Lesevergnügen an und für sich nicht stört, ganz im Gegenteil: Erschreckt uns denn nicht ein Fall, der sich in unserer Nachbarschaft abspielen könnte, mehr als eine irreale Geschichte über Vampire und Werwölfe?
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