Die verschwundenen Tage (Autor: Rob Reger und Jessica Gruner; Emily the Strange)
 
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Die verschwundenen Tage von Rob Reger und Jessica Gruner

Reihe: Emily the Strange

Rezension von Heike Rau

 

Rezension:

Zu sich gekommen ist sie auf einer Parkbank. Sie hat keine Ahnung, wer sie ist und warum sie hier ist. So sucht sie nach Hinweisen. Sie hat ein Notizbuch in der Hand, eine Steinschleuder in der Tasche und verdächtige Flecke auf dem Arm. Sie ist in einer merkwürdigen Stadt namens Blackrock. Sie schlägt ihr Lager in der Gasse hinter dem El-Dungeon in einer Kühlschrankschachtel auf und putzt im Café bei Raven, die hier bedient, für ihr Essen. Katzen schließen sich ihr an, die niemandem zu gehören scheinen. Aber nach und nach findet sie ihre Halsbänder. Sie erkundet nachts mit den Tieren die Stadt, die sie manchmal zu ungewöhnlichen Plätzen führen.

Dann fällt sie einem Polizisten auf. Und weil sie ihren Namen nicht nennen kann, muss sie mit auf die Polizeiwache kommen. Sie nennt sich zwar selbst Earwig, doch niemand glaubt, dass dies ihr wahrer Name ist. Man lässt sie gehen, weil man glaubt, sie gehöre zur Wunderdoktor-Show. Nur Jakey weiß, was mit ihr los ist und dass sie sich nicht zurückerinnern kann. Er kann Gedanken lesen, kann ihr aber auch nicht weiterhelfen.

Dann kommt ihr auch noch der Schulschwänzerbeauftragte Schneider auf die Spur. Von nun an soll Earwig zur Schule gehen. Als auch noch ihre Kühlschrankschachtel zerstört wird, will sie fort. Sie macht sich auf nach Wichita in Kansas. Doch Schneider, der nämlich eher ein Privatdetektiv zu sein scheint, folgt ihr. Sie hat die Strafzettel, die sich für ihr ungebührliches Verhalten in Blackrock bekommen hat noch nicht bezahlt.

 

Diese Geschichte ist wirklich äußerst rätselhaft. Emily, bisher bekannt als Comic-Figur, ist ein seltsames Mädchen, selbst vom Aussehen her fällt sie auf. Dass ihre Amnesie irgendeinen Sinn haben muss, kann man sich denken. Doch Emily findet selten ein Puzzleteilchen. Diese wenigen Teile dann auch noch zusammenzusetzen, gelingt ihr vorerst nicht. Ihre Fantasie und ihre Albträume helfen ihr, die Tage und Nächte zu überstehen.

Die Kulisse, diese komische Stadt Blackrock mit ihren merkwürdigen Bewohnern, wirkt ausgesprochen unheimlich. Hier geht etwas vor, das sich Emily und auch dem Leser vorerst nicht erschließt. Man kann sich also nur wundern. Mit großer Neugier liest man Seite um Seite und kommt immer wieder ins Staunen, weil die Geschichte so verrückt ist. Man wird lange auf die Folter gespannt, bis endlich einige Rätsel gelöst werden, was die Geschichte dann aber eigentlich noch rätselhafter macht.

Geschrieben ist das Buch im Tagebuchstil. Der Leser weiß also auch nicht mehr als das Mädchen selbst. Die Seiten sind auch illustriert, zum Beispiel mit kleinen Zeichnungen von den Katzen. Auch Fotos hat das Mädchen hineingeklebt und Briefe, Seiten herausgerissen und wieder eingefügt. Diese sehr persönliche Gestaltung gefällt gut. Man fühlt sich Emily so sehr nahe.

Eins steht jedenfalls fest. Das Buch ist wirklich mal etwas anderes.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024032821184311067fb8
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Roman:

Die verschwundenen Tage

Reihe: Emily the Strange

Autor: Rob Reger und Jessica Gruner

Illustrationen von Rob Reger und Buzz Parker

Aus dem Amerikanischen von Gudrun Likar

Achterbahn Verlag, 24.09.2009

266 Seiten, broschiert

ab 12 Jahren

ISBN-10: 3899823079

ISBN-13: 978-3899823073

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 26.11.2009, zuletzt aktualisiert: 22.09.2023 13:45, 9640