Rezension von Ingo Gatzer
Rezension:
Douglas Adams, viel zu früh verstorbener britischer Kultschriftsteller und mit "Hitchikers Guide" ("Per Anhalter durch die Galaxis") Verfasser der besten fünfbändigen Trilogie aller Zeiten, entwickelte die Idee zu Raumschiff Titanic am Rande seines Buches "Das Leben, das Universum und der ganze Rest." Weil er mit der Arbeit zu dem Computerspiel "Raumschiff Titanic" vollkommen ausgelastet war und sein Verleger unbedingt Roman und Spiel gleichzeitig veröffentlichen wollte, ließ er Terry Jones auf Basis seiner Rohfassung den Roman "Raumschiff Titanic" schreiben. Terry Jones ist bekanntermaßen ein Gründungsmitglied der Kult-Komikertruppe "Monty Phyton" und zudem als Regisseur ("Erik der Wikinger") und natürlich als Schriftsteller - vor allem von Kinderbüchern - tätig.
Das riesige Kreuzfahrt-Raumschiff Titanic wurde soeben auf dem Planeten Blerontin fertig gestellt und soll nun den Jungfernflug antreten. Unglücklicherweise kommt die Titanic aber vom Kurs ab und landet auf der Erde, wo sie versehentlich ein Haus zermalmt und einige Menschen als Passagiere aufnimmt. Diese müssen sich mit eigensinnigen Robotern und außerirdischen Lebensformen arrangieren. Zudem zählt eine Mega-Bombe, die Saboteure an Bord gebracht haben, beharrlich den Countdown bis zur Explosion herunter.
An seinen besten Stellen kann das Buch durch absurde Komik glänzen, die an Monty Phyton und teilweise auch an den Humor von Douglas Adams erinnert. Dazu zählen vor allem die immer wiederkehrenden Gespräche mit der Bombe, durch die verschiedene Personen die Detonation des Explosivkörpers verhindern oder zumindest verzögern wollen. Gefallen kann außerdem der letzte Teil des Romans, der im Tempo deutlich anzieht. Mit Abstrichen sind zudem die Beziehungsdiskussionen der menschlichen Protagonisten amüsant.
Leider enthält "Douglas Adams´ Raumschiff Titanic" aber auch einige Längen, Gags die nicht recht zünden wollen und satirische Elemente, die nicht konsequent fortgeführt werden. So ist das amüsante Nachwort von Douglas Adams eigentlich komischer als weite Teile des Romans. Hier kann der Leser nur wehmütig erahnen, was der Verfasser des "Hitchikers Guide" aus diesem Stoff hätte machen können.
"Douglas Adams´ Raumschiff Titanic" ist leider kein Meisterwerk wie "Per Anhalter durch die Galaxis" geworden. Dazu enthält das Buch einfach zu viel Leerlauf. Einige komische Passagen und absurde Ideen bietet der von Terry Jones verfasste Roman aber immerhin.