Der 1969 geborene Wieland Freund lebt heute in Berlin. Er ist vor allem durch seine mit Preisen ausgezeichneten Kinder- und Jugendbücher bekannt geworden, Törtel wurde sogar für das Fernsehen umgesetzt. Und zuletzt hat er mit Rodrigo Rauhbein und Knirps, sein Knappe sogar ein Romanfragment von Michael Ende fertig gestellt. Mit Dreizehnfurcht wendet er sich nun an ein älteres Publikum.
Moritz Bang auch Momme ist ein Verlierer auf der ganzen Linie. Das liegt vor allem an der ausgeprägten Furcht vor der Zahl Dreizehn, auf die er sogar reagiert, wenn sie in einer ganzen Zahlenfolge versteckt ist. So kann er weder Hilfe beantragen noch irgendwo arbeiten.
Gerade als es fast ganz vorbei ist, bekommt er ein überraschendes Jobangebot, das wie auf ihn zugeschnitten ist. Er soll ganz einfach für einige Zeit in einem verlassenen Haus leben und das wird zum Anfang eines großen Abenteuers.
Denn wie man sich denken kann, ist das nicht mehr genutzte Hotel, in dem er sich aufhalten soll, eine Durchgangspforte. Denn nicht nur sein Auftraggeber ist seltsam, auch eine Geist in Gestalt einer weißen Frau scheint umherzugehen. Und nicht zuletzt führt eine Tür in eine ganz andere Welt, damit auch endlich einmal etwas passiert.
In der wird er jedoch regelrecht mit der Dreizehn bombadiert, macht man ihm doch sehr schnell klar, dass der Ort nicht nur Dreizehneichen heißt, sondern auch die Uhr dreizehn Stunden schlägt, um die skurrile Kulisse noch seltsamer zu machen.
Überhaupt geht hier einiges anderes – dieser angebliche Stadtteil von Berlin scheint in einer längst vergangenen Zeit ohne technische Errungenschaften gefangen zu sein. Vor allem die Machthaber wollen genau diesen Status bewahren und Momme ist ausgerechnet der Stein, der Veränderung ins Rollen bringt.
Man merkt schon, dass die Geschichte weniger ein handfestes Fantasy-Abenteuer ist, sonder mehr ein verschrobenes Kunstmärchen, wie es auch schon Michael Ende verfasst hat. Denn die Ereignisse sind nicht wirklich weltbewegend und bleiben in einem kleinen Rahmen. Und wieder geht es mehr um innere Veränderungen und die Reifung von Einzelnen, als um eine Weltenrettung.
Allerdings reicht es nicht nur aus, den Helden, der ohnehin schon ein Unikat ist, in eine Welt voller seltsamer Käuze und Seltsamkeiten zu werfen, denn die Handlung tritt oft auf der Stelle und die Ideen sind lange nicht so zündend wie sie sein könnte. Vieles wird zu kryptisch in den Raum gestellt und gerade zum Ende hin nicht mehr beantwortet, so dass man sich als Leser schon fragt, was der Autor eigentlich damit sagen wollte. Zwischen den Zeilen zu lesen bringt leider auch nicht viel.