Die beiden Regisseure Jonathan Goldstein und John Daley haben mit »Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben« das einzig Richtige mit dem Stoff getan: Sie haben eine Art Kampagne des Rollenspiels filmtechnisch umgesetzt und das auf perfekte Weise.
Dabei spielt das Drehbuch geschickt mit Klischees des Genres und des Rollenspiels allgemein, ohne diese allerdings völlig zu veralbern. Immer spürt man bei den Gags, das an der richtigen Stelle gestoppt wurde und sie nie zu einem dumpfen Verspotten führen, sondern in einer leichten Ironie enden.
Das tut dem gesamten Film gut, der sonst problemlos in eine Art Farce hätte enden können. Aber somit wird eine Liebeserklärung an das Fantasygenre und das Rollenspiel daraus, die auch Nicht-Rollenspieler überzeugen kann.
Dazu gehört auch, dass die handwerklichen Elemente top sind. Da sind zum einen die Schauspieler. Chris Pine als leicht linkischer Dieb entgeht der Jack-Sparrow-Albernheit der späten Fluch-der-Karibik-Filme, indem er seinen Charakter zwar ironisch, aber auch mit Ernst anlegt. Immer, wenn es um seinen Familienhintergrund geht, wird Chris Pine ernst. Wenn es um die humorvollen Momente innerhalb der Action geht, dreht Chris Pine auf. Doch nie wird es zu viel Comedy. Das ist auch bei anderen Schauspielern so, allen voran der unsichere Magier Simon. Michelle Rodriguez bekommt ordentlich was zu tun als Action-Barbarin. Sie überzeugt mit ihrem körperlichen Einsatz. Auch einige Lacher kann sie mit gekonnt unterkühltem Mienenspiel erzeugen. Überraschend stark spielt Hugh Grant, der mit seinen letzten Rollen eher nicht gefallen konnte. Aber in »Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben« zeigt er, was er mit seiner britischen Art dem zwielichtigen Charakter an Sympathie mitgeben kann.
Ein humoristisches Highlight ist die Friedhofsszene, die mit ihrer abgedrehten Skurrilität an Monty Python-Sketche erinnert. In Sachen verrückte Action gefällt vor allem die Einbruchsszene in eine fahrende Kutsche mit Hilfe eines Dimensionsportals. Sehr innovativ gefilmt und mit Sinn für Timing beim Schnitt.
Den Special-Effects gelingt insgesamt das Changieren zwischen CGI- und praktischen Animatronicseffekten. Die Maskenbildner haben ebenfalls saubere Arbeit geleistet. An den richtigen Stellen eingesetzt, funktioniert CGI sehr gut hier. Und dann parallel dazu die praktischen Effekte – grandios umgesetzt – ergeben gerade in der Interaktion mit den Schauspielern eine realistische Greifbarkeit, die gefällt.