Der 19-jährige Ben ›lebt‹ auf der Station für unheilbar Kranke in einem Berliner Krankenhaus. Wenn sich für ihn nicht schnellstens Spenderorgane finden, hat er nur noch kurze Zeit zu leben. Als er im Internet ein gleichaltriges Mädchen kennenlernt, büxt er aus, um es persönlich zu treffen. Er trifft jedoch nur eine ältere Frau, Clara, an, die ihm erzählt, dass seine Angebetete kurzfristig nach Strasbourg fahren musste. Clara überredet Ben, gemeinsam dorthin zu fahren, da sie selbst wegen einer Erbschaft nach Spanien will. Dumm nur, dass Ben keinen Führerschein hat und das Auto seines verstorbenen Großvaters nicht mal zugelassen ist.
Mit dieser Ausgangslage verspricht der Roman von Eduard Freundlinger und Natali van Otterlo natürlich schon eine turbulente Reise, die einiges Chaos verspricht. Die Parallelen zu Don Quijote finden sich gleich in mehrfacher Hinsicht. Nicht nur, dass das Grab des Don-Quijote-Autors Miguel Cervantes das eigentliche Ziel des weiblichen Teils des ungewöhnlichen Protagonisten-Duos ist, wecken auch die ungleichen Reisegefährten Erinnerungen an den Ritter und seinen Begleiter. Genau wie ihre unfreiwilligen Vorbilder wissen auch Ben und Clara nicht wirklich, was sie tun. Dass beide Geheimnisse voreinander haben, erleichtert die Angelegenheit auch nicht.
Um wirklich in die Story hineinzufinden, brauchte ich einige Seiten. Dann entwickelte die Geschichte aber ihren Reiz. Unabhängig von der ohnehin schon verfahrenen Situation hat der Leser immer das Gefühl, irgendetwas noch nicht zu durchschauen – und behält damit immer wieder recht. Ob einem das doch ziemlich überraschende Ende überzeugen kann, fällt dann allerdings eher in die Kategorie »Geschmackssache«. Dass man nicht unterhalten wird, kann man dem Buch aber definitiv nicht vorwerfen.