Reihe: Sherlock von Schlotterfels Bd.1
Rezension von Christine Schlicht
Die Geschwister Paul a und Max Kuckelkorn wohnen seit neustem in einem Schloss, dass ihr Vater, ein Fachmann für Kunstgeschichte, in ein Museum umbauen will. Mit im Haushalt wohnt noch Frau Hagedorn, die gestrenge Haushälterin, die glaubt, den Kindern die bei einer archäologischen Exkursion verschwundene Mutter ersetzen zu müssen. Was von den Beiden aber nicht gewünscht ist.
Eines Nachts entdecken die beiden Kinder, dass noch jemand im Schloss haust: Das Gespenst des letzten Freiherrn von Schlotterfels, Sherlock, mit seiner treuen Hunddame Lilly.
Der Freiherr sucht nach seiner Erlösung und glaubt, dass er sie erlangt, wenn er endlich die Anschuldigung gegen seine Schwester Theresia widerlegen kann. Deren rachsüchtiger Verlobter Roderich von der Au bezichtigte sie des Diebstahls eines riesigen Diamanten, als sie ihn vor dem Traualtar versetzte.
Die Kinder helfen Sherlock, den Diamanten zu finden, den sie immer noch im Besitz der Familie von der Au vermuten. Doch beinahe kommt ihnen ein gemeiner Dieb zuvor, der ihr Gespräch mit dem Nachkommen des Herzogs belauscht….
Krimi, Grusel und Cartoon in einem, eine Mischung die gefällt. Die Kombination draufgängerisches Mädchen und Klugscheisserjunge ist zwar nicht neu, ist aber immer wieder zugkräftig und für überraschende Wendungen gut. Die Geschichte ist durchdacht, entbehrt nicht eines eingängigen, wenn auch überspitzen Hintergrundes (die abenteuerlustige Mutter, die von einer Expedition in den Dschungel nicht zurückkommt und einen alleinerziehenden Vater hinterlässt) und spricht alle Dinge an, die Kindern das Lesen nahebringt.
Das überspannte Gespenst, das wegen einer dummen Panne nur die Kinder sehen können, aber nicht unhörbar auch für die anderen Menschen ist und durch seine vorlaute Klappe die Kinder immer wieder in problematische Situationen bringt, ist für viele Lacher gut. Dazu die gestrenge Haushälterin, die den Kindern immer wieder Steine in den Weg legt und sie mit Essen bestraft, das sie nicht leiden können. All das umrahmt einen spannenden Kinderkrimi zum mitfiebern und mitraten.
Da die Ehrenrettung seiner Schwester nicht der einzige Grund ist, warum Sherlock ein unruhiger Geist wurde, bleibt er den Lesern noch erhalten. Es gibt bereits drei weitere Folgen in dieser Reihe. Und das ist gut so. Derartiges Lesefutter kann es gar nicht genug geben.