Ein Quantum Blut von Jennifer Rardin
Reihe: Jaz Parks Bd. 3
Rezension von Carina Schöning
Rezension:
„Ein Quantum Blut“ ist schon das dritte Urban Fantasy Abenteuer aus der Reihe „Jaz Parks“ der amerikanischen Autorin Jennifer Rardin. Nach den Romanen „Ein Vampir ist nicht genug“ und „Man lebt nur ewig“ muss sich die junge CIA Agentin mit dem losen Mundwerk nun nicht nur mit Vampiren rumschlagen, sondern hat auch Konkurrenz aus den eigenen Reihen bekommen.
Zusammen mit ihrer Mannschaft muss Jasmine alias Jaz einen Maulwurf mitten in Teheran/ Iran aufdecken. Ihr eigener Zwillingsbruder Dave hat dort das Kommando und ist auf der verzweifelten Suche nach dem Zauberer, einem Nekromanten, der die CIA nicht nur durch diverse Zombies bedroht, sondern auch in Verbindung mit der Organisation von Edward Samos steht. Die CIA vermutet eine globale Verschwörung, in der die USA gegen das Militär und die Zivilbevölkerung im Iran aufgewiegelt werden soll. Einer aus Daves Truppe gibt dabei wichtige Informationen an den Zauberer weiter und sabotiert den Einsatz. Überschattet wird Jaz´ und Daves Beziehung trotz der Blutsverwandtschaft von einem schrecklichen Vorfall in der Vergangenheit, bei dem nicht nur die jeweiligen Partner brutal von Vampiren abgeschlachtet worden sind, sondern auch der Rest der Einsatztruppe. Das Kommando und somit auch die Verantwortung hatte damals zu dem Zeitpunkt Jaz innegehabt und ihr Bruder macht ihr seitdem immer noch Vorwürfe deswegen. Zudem liegt ihr Vater im Krankhaus und die beiden Streithähne müssen sich schließlich zusammenraufen, um den Saboteur und Verräter zu entlarven. Beide Einsatzteams werden nun in ein gemietetes Haus einquartiert und sollen getarnt als Studenten den Spuren des Zauberers folgen.
Man merkt schnell, dass „Ein Quantum Blut“ im Vergleich zu den anderen Vampirromanen und Paranormalen Romanzen ein wenig anders ist. Statt den romantischen Kuschelvampiren und ihre Liebschaften, stehen hier Action und Spannung im Vordergrund. Erfrischend anderes ist dabei auch die Figur der toughen Agentin Jaz, die zwar eine geborene Kämpfernatur ist, aber auch nicht übermenschliche Kräfte besitzt. Häufig genug redet sie sich um Kopf und Kragen und ihr sarkastischer Humor lockert immer wieder die ansonsten ernste Handlung auf. Ungewöhnlich ist auch das Setting des Romans. Ein Fantasyroman im wenig freien Iran, noch dazu mit einer lautstarken Heldin klingt nicht besonders einfach. Der Leser wird durch Jaz` Augen mit einer uns völlig fremden Gesellschaft konfrontiert, in der Frauen nach Belieben von ihren Männern misshandelt und gequält werden können und Selbstmordattentäter freiwillig in den Tod gehen. Obwohl sie als Teamleiterin eigentlich das Sagen hat, muss sich die CIA Agentin allein aufgrund ihres Geschlechts zurücknehmen und sich mäßigen. Man muss allerdings der amerikanischen Autorin zu Gute halten, dass sie hier nicht nur die gängigen negativen Klischees aufwärmt und wiederholt, sondern auch von liebevollen Beziehungen und modernen Entwicklungen in dem rückständigen Land erzählt.
Die Hatz nach dem Maulwurf ist insgesamt gut gestaltet und einige unangenehme Überraschungen für Jaz und ihr Team steigern zusätzlich die Spannung. Etwas verwirrend sind jedoch die Szenen mit Raoul, einem früheren Mitglied ihres Einsatzteams, das ihr nun aus der Geisterwelt hilft und ihre übernatürlichen Fähigkeiten weiterentwickelt. Im Laufe der Handlung wird Jaz damit zunehmend stärker und harte Konkurrenz für Edward Samos` Schergen. Für Neueinsteiger ist der Roman dabei jedoch nicht unbedingt geeignet. Viele Details und Informationen werden einfach als bekannt vorausgesetzt und selbst, wenn man die beiden Vorgänger kennt, kommt man angesichts der kryptisch klingenden Fähigkeiten und Besonderheiten von Jaz doch ein wenig ins Straucheln. Abgesehen davon ist der Roman durchaus flüssig und sprachlich einfach gestaltet.
Fazit:
Insgesamt ist „Ein Quantum Blut“ eine gelungene Fortsetzung und ein spannender Vampirroman für Leser, die statt Lust und Liebe eher Action und Spannung suchen. Der Roman überzeugt trotz der phantastischen Elemente mit einem durchaus realistischen Hintergrund und einer eigenwilligen Heldin mit Ecken und Kanten.
Nach oben