Eobal (Autor: Dirk van den Boom, Daxxel 1)
 
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Eobal von Dirk van den Boom

Rezension von Christel Scheja

 

Dirk van den Boom ist in der letzten Zeit sehr aktiv, denn neben seinen „Rettungskreuzer Ikarus“-Romanen sind inzwischen bei Atlantis viele weitere und eigenständige Werke erschienen. Sie beweisen, dass deutsche SF nicht immer nur bedeutungsschwer, gesellschaftskritisch oder philosophisch sein muss, sondern ruhig auch einmal pure Unterhaltung sein darf, ohne gleich vollständiger Trash zu sein. Das beweist er auch mit seinem neusten Werk „Eobal“

 

Casimir Daxxel lebt schon eine ganze Weile als Konsul der galaktischen Akte auf der abgelegenen Randwelt Eobal. Während er die Kultur und Gesellschaft der Einheimischen immer noch nicht so ganz durchschaut, hat er zumindest unter den anderen Diplomaten einen guten Freund gefunden, mit dem er viel Zeit verbringt, und der ihm auch so manches erklären kann, nämlich den turulanischen Botschafter Dhloom.

Doch eines Morgens ist es mit dem beschaulichen Leben und dem Frieden vorbei. Denn als Casimir seine Botschaft aufschließt schlägt ihm ein beißender Geruch entgegen. Im Foyer liegt die Leiche Dhlooms.

Nun ist guter Rat teuer, denn für die Behörden ist er der Hauptverdächtige und muss sich auch so behandeln lassen. Viele Indizien sprechen gegen ihn, und der junge Terraner wird mit Problemen konfrontiert, denen er sich zuvor nie stellen musste. Vor allem scheint nun auch er in den Fokus der wahren Mörder geraten zu sein, denn nach dem ersten Anschlag auf sein Leben weiß Daxxel, dass auch er nicht mehr sicher ist.

Unterstützt von der Marinesoldatin Josefine Zant findet er den Mut, zum Gegenangriff über zu gehen und nach dem wahren Täter zu suchen. Dabei stößt er in ein Nest aus Intrigen, Korruption, Familienfehden und politischen Ränkespielen vor, mit dem er zunächst überfordert zu sein scheint.

 

„Eobal“ ist ein augenzwinkernd erzählter Kriminalroman vor galaktischer Kulisse, mit einem Helden, der eigentlich keiner sein will. Das ist auch der größte Pluspunkt des Romans. Daxxel und Zant sind keine Superhelden, sondern erfrischend normal. Sie schöpfen aus ihren Erfahrungen und dem gesunden Menschenverstand, auch wenn sie damit nicht unbedingt gleich weiter kommen und manchmal auch in ein Fettnäpfchen treten, vor allem der junge Konsul. Aber das macht beide außerordentlich sympathisch, auch wenn ihre Charakterisierung natürlich sehr oberflächlich bleibt

Die Geschichte ist insgesamt sehr flott geschrieben, Action und Spannung wurden gut dosiert, so dass man den Band gar nicht aus der Hand legen will. Auch das Ende löst sich ansprechend auf.

So sieht man als Leser sehr gerne darüber hinweg, dass die Geschichte insgesamt geradlinig erzählt wird und nur wenige Überraschungen bietet, dass der Autor auch schon einmal gerne auf Klischees zurück greift. Aber diese passen zum lockeren Ton und den vielen kleinen Gags, die mit eingeflochten wurden.

 

Alles in allem dürfte „Eobal“ vor allem die Leser ansprechen, die unterhaltsames SF-Abenteuer mit einem Schuss Kriminalroman und humorvoller Satire mögen und nicht in jeder Lektüre gleich tiefgründige literarische Gedankenspiele suchen wollen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404250955393f3d9a05
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Buch:

Eobal

Autor: Dirk van den Boom

Cover: Tony Andreas Rudolph

gebunden, 170 Seiten

Atlantis Verlag, Juni 2011

ISBN-10: 3941258583

ISBN-13: 978-3941258587

Erhältlich bei: Amazon

Kindle-ASIN: B005D9GGD8

Erhältlich bei: AmazonKindle Edition


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Erstellt: 05.09.2011, zuletzt aktualisiert: 17.08.2023 13:46, 12091