Essbar – Wildpflanzen, Pilze, Muscheln für die Naturküche (Autor: Richard Mabey)
 
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Essbar - – Wildpflanzen, Pilze, Muscheln für die Naturküche von Richard Mabey

Rezension von Christel Scheja

 

In seinem Vorwort erinnert der Autor Richard Mabey daran, dass viele unserer heutigen Kulturpflanzen einst aus Wildpflanzen entstanden und unsere Vorfahren sich durchaus noch lange aus der Natur ernährten.

Warum also sollen wir nicht auf wieder auf das zurückgreifen, was heimischer Wald und Flur hergibt, was auf Wiesen und Bäumen zu finden ist? Sein Buch „Essbar – Wildpflanzen, Pilze, Muscheln für die Naturküche“ gibt einen Überblick über das, was in europäischen und nordamerikanischen Breiten zu finden ist.

 

Dem eigentlichen Lexikonteil ist ein ausführlicher allgemeiner Teil vorangestellt, indem er auf die Traditionen und Geschichte des Sammelns eingeht, aber auch daran erinnert, was wir heute beachten sollten, um keine unangenehmen Überraschungen zu erleben, sei es nun beim Verzehr der Pflanzen oder auch schon beim Sammeln. Denn nicht jeder Wald, nicht jede Wiese darf so einfach betreten werden.

Die essbaren Pflanzen werden in Kapiteln vorgestellt. Zunächst erfährt man, was „Bäume und Sträucher“ so hergeben und erlebt eine Überraschung, denn auch Bäume, die man normalerweise links liegen lässt wie die Buche bieten leckere Blätter. Natürlich werden auch Haselnuss und Co nicht vergessen, selbst mit der Vogelbeere und anderen Früchten, die man bisher hat links liegen lassen, kann man einiges anstellen.

„Krautige Pflanzen“ sind zumeinst auf Wiesen zu finden und nehmen den Großteil der Vorstellungen ein. Dabei sind es nicht nur die grünen Teile, sondern oft auch Blüten und Samen gemeint, Zudem räumt der Autor auch mit gängigen Vorurteilen auf, der einheimische Klatschmohn etwa enthält keinerlei Opiate, sondern ist genau der Mohn, der heute gerne in Backwerk verwendet wird.

Auch die „Pilze“ finden Beachtung, ebenso wie „Flechten und Farne“. Wer am Meer lebt, wird vermutlich am meisten mit „Algen und Tang“ beziehungsweise „Schalentiere“ anfangen können.

Dem ganzen nachgestellt ist ein Verzeichnis der Arten mit Abbildungen, eine Erklärung der Fachausdrücke und Literaturverweise, inklusive eines Registers und Bildnachweisen.

 

„Essbar“ ist in mehrfacher Hinsicht ein interessantes Buch, auch wenn man nicht die Möglichkeit hat, durch ländliche Regionen zu streifen oder selbst zu sammeln. Der Autor hofft ja selbst inständig, dass die Menschen nicht eines Tages darauf angewiesen sein werden und nimmt sich deswegen die Zeit, Bäume Büsche, Pflanzen und Co. ausführlich und reich bebildert vorzustellen. Dabei gibt es nicht nur Beschreibungen, er erklärt auch, was man wann am besten sammeln kann, frische junge Blätter im April und Mai, Samen im August, September und später im Herbst und bietet zudem das ein oder andere einfache Rezept. Immer wieder warnt er aber auch vor den Gefahren und macht deutlich, dass man nur das verarbeiten soll, was man genau identifizieren kann und mit kleinen Portionen herausfinden sollte, ob man es überhaupt verträgt.

Wer sich an die Spielregeln hält, kann dadurch seine Küche mit interessanten Zutaten aufwerten und abwechslungsreicher machen, allerdings sollte man auch Zeit und Muße für das Sammeln und die Verarbeitung haben.

Aber auch Autoren können sich anhand des Buches informieren, um ihre Geschichten interessanter und glaubwürdiger zu gestalten, selbst wenn es sich nur um kleine Details handelt. Alles in allem ist das Handbuch sehr detailliert und bilderreich, die Informationen werden in gut verdaubaren Happen präsentiert und beschränken sich auf die wirklich wichtigen Dinge. Allerdings ist es trotz seiner Kompaktheit sehr schwer, dass es sicherlich anstrengend wird, es mit auf eine Sammeltour zu nehmen.

 

Dennoch erweist sich „Essbar“ als gelungenes Standardwerk für alle, die ihr Leben und ihre Nahrung mit natürlichen Pflanzen und Kräutern aufpeppen wollen, aber auch für diejenigen, die sich einfach nur über das informieren wollen, was schon unsere Vorfahren in Wald und Flur gesammelt haben.

 

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Buch:

Essbar – Wildpflanzen, Pilze, Muscheln für die Naturküche

Autor: Richard Mabey

gebunden, 464 Seiten

Haupt, erschienen Februar 2013

Übersetzung aus dem Englischen von Bettina Borst

ISBN-10: 3258077606

ISBN-13: 978-3258077604

Erhältlich bei: Amazon

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Erstellt: 18.03.2013, zuletzt aktualisiert: 26.03.2024 19:17, 13020