Reihe: Hellgate London 1
Rezension von Ralf Steinberg
Verlagsinfo:
DER ROMAN ZUR ROLLENSPIELSENSATION!
London wurde von höllischen Heerscharen überrannt. Nur eine brüchige Allianz aus Templern, Kabalisten und Dämonenjägern stemmt sich der zerstörerischen Flut entgegen.
Hellgate: London ist der neuste Streich des ursprünglichen Entwicklerteams, das für das Kultspiel DIABLO verantwortlich zeichnet.
Die offizielle Roman-Serie zum heiß ersehnten Rollenspielknaller der Flagship Studios!
Rezension:
Zwar ist das Computerspiel noch nicht erschienen, das Merchandise ist aber bereits in vollem Gang. Mel Odoms Roman liefert dabei in erster Linie die Hintergrundgeschichte und spielt 18 Jahre vor dem Game.
Im Mittelpunkt steht Simon Cross, der in jugendlichem Tatendrang aus London und der geheimen Templer-Vereinigung floh und in Südafrika als Fremdenführer in der Savanne seinen Unterhalt verdient.
Doch was die Geheimorganisation, in die er hineingeboren wurde, schon immer befürchtet hat, wird wahr.
Höllentore öffnen sich in London und dämonische Heerscharen überschwemmen die Stadt. Militär und Bevölkerung sind leichte Opfer, lediglich die mit High-Tech und Wissen ausgestatteten Tempelritter können einigen Widerstand leisten. Doch es sind ihrer zu wenige und auch ihr Wissen ist zum Teil Jahrtausende alt. Um dem Orden Zeit zu verschaffen und ihre Vernichtung vorzutäuschen stellt sich ein großer Teil der Ritterschaft an Allerheiligen den Dämonen zu einer Entscheidungsschlacht. Auch Simons Vater stirbt dabei.
Als die schlimmen Nachrichten über die Invasion zu Simon durchdringen, beschließt er nach London aufzubrechen, nicht nur um das Schicksal seines Vaters zu ergründen, sondern auch, um sich seiner eigenen Bestimmung zu stellen. Denn trotz allen Leugnens ist er durch Erziehung und Ausbildung ein Tempelritter, der schwor, den Schwachen zu helfen.
Mel Odom bringt dem Leser Simons Odyssee mit genau der richtigen Mischung aus Action und Hintergrundbeschreibung nahe. Zwar gibt es neben der sehr ausführlichen inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Tempelrittern auch eine Handlungsebene, die sich mit den Kabalisten beschäftigt, die Dämonenjäger aber werden wohl erst in den Folgebänden hinzustoßen.
Die Ausrichtung auf ein Rollenspiel ist aber unübersehbar. Es gibt fest umrissene Aufgaben wie Eskortieren, Artefakt bergen oder Monster ausschalten.
Sehr viel Wert legt er auf die Vater-Sohn Beziehung, die Thomas bei der Findung seiner Bestimmung leitet. Dabei umschifft er Konflikte, die sich etwa aus der Untergrunderziehung der Tempelritterkinder ergeben sollten oder die Unmöglichkeit der Geheimhaltung in dem Rahmen, wie sie die dargestellte Größe der Organisation mit sich bringen muss. Die Geschichte verlangt einfach, dass gewisse Dinge vorausgesetzt werden und Mel Odom hat damit keinerlei Probleme.
Die Ideen hinter Hellgate: London sind nicht neu.
So lesen sich die Kämpfe mit elektronisch verstärkten Rüstungen denn auch wie Warhammer 40000 Schlachten und dürften somit eine sichere Fangemeinde erreichen.
Es bleibt abzuwarten, wieviel Stoff die weiteren Bände liefern und ob es Odom gelingt auch die dritte Rasse, die Dämonenjäger wirkungsvoll einzuführen.
Fazit:
Ohne Zweifel konnte Mel Odom mit Exodus spannend und unterhaltsam in die Welt von Hellgate: London einführen. Mit viel Hintergrund und Action erschließt sich der Leser ein interessantes und eher typisches Rollenspielszenario, dessen Kenntnis dem Spieler ein tieferes Verständnis für das Spiel bringen und das Vergnügen dabei erhöhen wird.
Ich jedenfalls werde in das Game reinschnuppern, das hat Odom erreicht.