Fallout 4 Game of the Year Edition
Rezension von Max Oheim
Verlagsinfo:
Als einziger Überlebender von Vault 111 betreten Sie eine durch den Atomkrieg vernichtete Welt. Jede Sekunde ist ein Kampf ums Überleben und alles liegt in Ihrer Hand. Nur Sie können sie wieder aufbauen und das Schicksal des Ödlands bestimmen. Willkommen zu Hause.
Story:
Wir schreiben das Jahr 2077, in dem kleinen Örtchen mit dem Namen Sanctuary nicht weit nördlich von Boston. Ein junges Ehepaar schaut gerade in den Spiegel und wir dürfen das Aussehen der beiden ändern. Dieser Einstieg dient somit auch direkt als Charakter-Editor. Wir suchen durch die Wahl des Geschlechts zunächst aus, welchen Charakter wir im Spiel dann letztlich verkörpern wollen und passen das Aussehen in Kleinstarbeit an.
Haben wir den Charakter-Editor hinter uns gelassen, überschlagen sich die Ereignisse. Mehrere Atombomben wurden auf Städte in den USA abgeworfen und in der Panik und Hektik fliehen wir mit Ehepartner und Kind Shaun in die nächstgelegene Vault 111. Kurz bevor der atomare Fallout das junge Glück jäh zerstören kann, fahren wir mit dem Aufzug runter in den sicheren Atomschutzbunker. Kaum in der Vault angekommen werden wir in Kälteschlaf versetzt. Schon kurze Zeit später müssen wir allerdings mitansehen, wie ein Mann mit seinen Helfern unser Kind Shaun entführt.
Der Kälteschlaf endet 200 Jahre später im Jahr 2287. Noch benommen, fragt sich unser Charakter, was mit Shaun passiert ist und ob er überhaupt noch lebt. Unsere Aufgabe ist es nun, Shaun zu finden und in der fremden neuen Welt zu überleben.
Gameplay:
Wie auch schon bereits in den vorherigen Fallout-Teilen müssen wir nicht alleine durch die Landschaft ziehen. Im Verlaufe des Spiels treffen wir immer wieder auf Charaktere, die wir für uns rekrutieren können. Jeder einzelne der möglichen Begleiter hat eine eigene Geschichte zu erzählen. Je nachdem wie sehr der Charakter uns mag, teilt er sie mit uns.
Die Hauptstory bietet dem Spieler eine grobe Linie an, wohin er als nächstes gehen muss. Allerdings ist die Spielwelt von Fallout 4 so riesig, dass man sich leicht ablenken lassen kann. Anstatt zur Hauptmission zu gehen, kann es schon mal vorkommen, dass man sich nur noch einen Ort anschauen möchte, dann aber allerdings schon in die nächste Nebenmission läuft. Teilweise kann es auch schon geschehen, dass man Dank des ganzen Erkundens und Erledigen der Nebenmissionen gar nicht mehr weiß, wo man in der Hauptstory stehen geblieben ist.
Um auf die Gefahren im Ödland reagieren zu können, steigen wir mit dem Besiegen von Gegnern, mit dem Knacken von Schlössern oder dem einfachen Abschließen von Aufgaben im Level auf. Wie man es von »Fallout« gewöhnt ist, darf man sich dann wieder an einer Vielzahl von Perks erfreuen, die innerhalb unseres tragbaren Armbands, dem Pip-boy, aufgerufen werden können.
In der Spielwelt lassen sich viele Materialien finden, die wir verwerten können. So sind Aluminiumdosen, Planken oder gar Waffen gute Ressourcen, um sich in den Siedlungen niederzulassen und dort an den Waffen- und Rüstungswerkbänken zu tüfteln. Denn anders als in den Vorgängern, lassen sich die Waffen nun auch anpassen. Wir können z. B. den Schaden unserer Waffen erhöhen oder die Reichweite verbessern. Natürlich müssen wir dafür auch wieder in Perks investieren, um nach und nach bessere Anpassungsmöglichkeiten zu erhalten. Genau wie bei den Waffen, lassen sich auch Rüstungsteile anpassen, wir können sie aber auch für Materialien zerlegen.
Eine der wohl größten Neuerungen in »Fallout 4« ist das Häuserbauen. Wir können in Siedlungen nach Lust und Laune bauen. Dazu wechseln wir über die Werkbank in einer jeden Siedlung in den Baumodus und verwerten Überflüssiges in dem eingegrenzten Gebiet (z. B. Reifen, Schutt oder kaputte Zäune) und lagern die Materialien dafür erst einmal zwischen. Dann wählen wir aus einem guten Grundgerüst an Bauelementen unseren Holzboden aus, verlegen diesen und ziehen dann nach und nach mit Wänden, Decken und Dekorationen nach. Dadurch locken wir auch immer neue Siedler an, die wir versorgen müssen. Dazu kommen Betten, wir bauen Brunnen und pflanzen Nahrung an. Damit auch alles reibungslos abläuft können wir den Siedlern Aufgaben zuteilen wie z. B. das Ernten der Nahrung. Was wir aber nicht vergessen dürfen, ist für Schutz zu sorgen, damit die Siedlungen nicht von Raidern überfallen werden. So können wir Geschütze, Fallen und vieles mehr bauen.
Grafik:
Grafisch kann sich »Fallout 4« sehen lassen. Die Licht-und Wettereffekte beeindrucken und man kommt manchmal nicht aus dem Staunen heraus. Die Charaktere wurden unterschiedlich und detailreich gestaltet, die Gesichtsanimationen haben sich zudem auch sehr verbessert. Allgemein ist »Fallout 4« voller Details. Das fällt einem erst recht in der ebenso gut gestaltet Spielwelt auf.
Die »Fallout 4 Game of the Year Edition« beinhaltet folgende Erweiterungen:
Automatron
Der Mechanist hat eine Horde übler Roboter ins Commonwealth geschickt, darunter auch das hinterhältige Robohirn. Verwende Bauteile der Roboter, um eigene Roboter-Begleiter und Mods zu erschaffen.
Wasteland Workshop
Entwirf mit dem Wasteland Workshop Käfige und stell diese auf, um darin Lebewesen lebendig zu fangen – von Raidern bis zu Todeskrallen! Zähm gefangene Kreaturen und stell euch ihnen im Kampf oder trete gegen andere Siedler an.
Far Harbor
In einem neuen Fall der Detektei Valentine begibt sich der Spieler auf die Suche nach einer jungen Frau und einer geheimen Synth-Kolonie. Man reist von der Küste Maines zur geheimnisvollen Insel Far Harbor, wo höhere Strahlungswerte eine noch sehr viel bedrohlichere Welt geschaffen haben.
Contraptions Workshop
Sortiermaschinen! Baumaschinen! Kombiniermaschinen! Benutze in »Fallout 4« Vorrichtungen wie Förderbänder, Gerüst- und Kugelbahn-Sätze und sogar Logikgatter, um verrückte und komplexe Gerätschaften zu bauen, mit denen man die Siedlungen im Ödland aufwerten kann.
Vault-Tec Workshop
Erschaffe eine bessere Zukunft unter der Erde im brandneuen Vault-Tec Workshop. Baue einen riesigen Vault und ziehe mit Vorkriegszeit-Industrie-Sätzen und retronostalgischen Möbeln, Leuchten und Kunstwerken Bewohner an. Und wie jeder gute Aufseher unterziehst du deinen Bewohner von Vault-Tec genehmigten Experimenten – finde heraus, was den idealen Bürger ausmacht. Vault-Tec stellt die Werkzeuge, der Rest liegt in deiner Hand.
Nuka-World
Begebe dich auf einen Ausflug zu Nuka-World, einem gewaltigen Vergnügungspark, der in der Hand gesetzloser Raider ist. Erforsche eine neue Region mit offenem Ödland und Parkzonen wie dem Safari Adventure, Dryrock Gulch, Kiddie Kingdom und der Galactic Zone.
Fazit:
»Fallout 4« ist ein würdiger Nachfolge der »Fallout«-Reihe. Die Spielwelt ist riesengroß und lädt zum Erkunden ein. Die Story fesselt und wird sehr schön erzählt. Neben der Hauptgeschichte warten auf den Spieler noch eine menge Nebenmissionen. Als wäre das nicht schon genug zu erledigen, kommt Dank der Erweiterungen noch viel mehr Spielspaß auf den Spieler hinzu.
Das Bau- und Craftingsystem bringt eine neue Mechanik ins Spiel, die dem Gesamtgameplay nur gut tut. »Fallout 4« ist ein klasse Spiel, bei dem man gerne mal mehrere Stunden investieren kann, ohne es am Ende zu bereuen. »Fallout« 4 lohnt sich definitiv.
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