Firelight – Brennender Kuss (Autorin: Sophie Jordan)
 
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Firelight – Brennender Kuss von Sophie Jordan

Rezension von Christel Scheja

 

Höhlen in der Nachbarschaft ihres Zuhauses inspirierten die in Texas geborene Autorin Sophie Jordan zu ihrer Romanreihe „Firelight“. Bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete, arbeitete sie als Englischlehrerin. Heute lebt sie zusammen mit ihrer Familie in Houston, Texas.

 

Jacinda ist eine Draki, ein Drache, der auch Menschengestalt annehmen kann. Seit die Menschen ihr Volk begonnen haben zu jagen, lebt dieses zurückgezogen in den Bergen und beschützt einander im Rudel. Da das junge Mädchen etwas ganz besonderes ist – der erste Feuerdraki seit Generationen, ist ihr weiterer Lebensweg schon vorherbestimmt. Sie soll so bald wie möglich Cassian heiraten, den Sohn des Leitdrachen und dann möglichst viele kleine Feuerdraki in die Welt setzen.

Davon ist sie nicht gerade begeistert, da sie Cassian nicht besonders leiden kann. Deshalb büchst sie so oft aus, wie sie kann. Doch ein Ausflug zu einem See in der Nähe endet fast tragisch, denn dort spüren sie Jäger auf. Jacinda kommt nur mit dem Leben davon, weil der, der sie aufspürt, sie verschont. Zur Strafe sollen dem Mädchen nach ihrer Heirat die Flügel gestutzt werden.

Doch dazu kommt es nicht, denn Jacindas Mutter zieht die Konsequenzen. Sie will nach ihrem Mann nicht noch einmal jemanden verlieren oder leiden sehen. Deshalb verlässt sie mit ihren Töchtern das Rudel und zieht in die Kleinstadt Chapparal in der Wüste von Texas. Dort hofft sie, wird die Einöde den Draki in den Mädchen abtöten, damit sie voll und ganz zu Menschen werden und sich nicht mehr vor den Jägern fürchten müssen. Während die jüngere Schwester Tamra ganz zufrieden damit ist, wehrt sich etwas in Jacinda dagegen, einen wichtigen Teil ihres Ichs zu verlieren.

Allerdings hat sie bald ganz andere Sorgen, denn in der örtlichen Highschool trifft Jacinda schon bald denjenigen wieder, der sie erst vor einigen Wochen verschont hat, auch wenn er sie in ihrer Menschengestalt nicht wiedererkennt: Will ist der Spross einer alteingesessenen und auf ihre Taten stolzen Drachenjägerfamilie, die nur darauf lauert, weitere Draki erlegen zu können. Aber ausgerechnet in seiner Nähe fühlt sich ihr wahres Wesen am Wohlsten und gewinnt wieder neue Lebenskraft.

 

Auf den ersten flüchtigen Blick hin scheint „Firelight – Brennender Kuss“ nur wieder einer der vielen Romane um ein junges Liebespaar zu sein, von denen einer ein übernatürliches Wesen ist und gerade diese Tatsache für viele Probleme sorgt. Allerdings ist das nur ein Aspekt der Geschichte. Sophie Jordan weiß dem Thema durchaus ganz eigene Seiten abzugewinnen, denn es geht auch um das Erwachsenwerden einer jungen Frau und dem Ausbrechen aus einem ihr vorbestimmten Weg.

Auch wenn sie die Freiheit fliegen zu können liebt, das Leben als Draki hat auch seine ganz gehörigen Schattenseiten, weil sie sich dem Wohl der Gemeinschaft unterordnen muss, um das Rudel zu schützen.

Das Leben in der Wüstenstadt ist dann von weiteren typischen Teenager-Problemen geprägt. Nicht nur, dass Jacinda sich innerlich dagegen sträubt, sich anzupassen und einen wichtigen Teil ihres Ichs aufzugeben, in der Highschool findet sie auch keinen Anschluss und wird sogar zu einer verspotteten Außenseiterin, weil sie anders als ihre Schwester kein Vergnügen daran hat, mit der Masse zu laufen und sich bei den angesagten Leuten der Schule anzubiedern.

Dazu kommt die Beziehung zu Will, der ihr weiteren Ärger schafft, da er einer der beliebtesten Schüler ist und neben einigen arroganten Cousins noch jede Menge Verehrerinnen hat. Nicht zuletzt weiß sie, was er ist. Doch gerade in seiner Nähe fühlt sie sich mehr als wohl, scheint auch der Draki in ihr wieder zum Leben zu erwachen.

Das alles wird flüssig und lebendig aus der Sicht von Jacinda erzählt. Durch die Ich-Perspektive bekommt der Leser sehr viel von ihren Gefühlen und Gedanken mit, was eine besondere Nähe zu ihr und den anderen Figuren schafft. Immerhin entwickelt nicht nur die Heldin Profil, auch andere wichtige Figuren dürfen verschiedene Facetten ihres Wesens zeigen.

Die Autorin nutzt zwar das Romeo-und-Julia-Motiv, vermeidet aber Klischees, die mit diesem und der Highschool-Atmosphäre an sich einhergehen. Dadurch wirken die Geschehnisse nachvollziehbar und kein bisschen kitschig. Zudem gibt es neben der Romanze auch noch viele andere Aspekte von Jacindas Leben, die im Buch für Spannung sorgen.

Nur das Ende lässt einen unzufrieden zurück, da es leider mit einem bösen Cliffhanger – also völlig offen - endet

 

„Firelight – Brennender Kuss“ ist eine lebendig geschriebene und unterhaltsame Romanze um ein ungleiches Liebespaar, das wie Romeo und Julia vor vielen Problemen stehen wird, bis sie endlich zusammenfinden können, auch ihren eigenen Vorbehalten und Vorurteilen. Der Auftakt der Saga ist jedenfalls schon einmal vielversprechend und macht Lust auf mehr.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202403290559459a7fe795
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Firelight – Brennender Kuss

Autorin: Sophie Jourdan

gebunden, 374 Seiten

Loewe, erschienen August 2011

Titelbild von Max Meinzold

ISBN-10: 3785570457

ISBN-13: 978-3785570456

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 10.09.2011, zuletzt aktualisiert: 05.11.2023 12:33, 12095