Flammende Seelen (Herausgeber: Jens Salzmann; Mystische Schriften, Bd. 2)
 
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Flammende Seelen von Jens Salzmann (Hrgs.)

Reihe: Mystische Schriften, Bd. 2

Rezension von Christel Scheja

 

In den letzten Jahren hat gerade im phantastischen Bereich die Zahl kleiner Verlage stark zugenommen. Waren viele davon anfangs nur dazu gedacht, eigene Romane zu veröffentlichen, so haben doch viele der Verlagsgründer schnell Geschmack an der Sache bekommen und neben Romanen anderer Autoren auch Wettbewerbe gestartet, um Anthologien mit ausgewählten Beiträgen heraus zu geben. So bekommen auch unbekannte junge Autoren eine Chance, ihre Texte in gedruckter Form und in einem Buch vorliegen zu sehen.

 

Diese Entwicklung kann man beim Arcanum-Verlag aus Dortmund beoachten, der erst im vergangenen Jahr mit einem Roman im Markt debütierte. „Flammende Seelen“ ist bereits der zweite Band aus der Reihe „Mystische Schriften“.

Die siebzehn Geschichten des Bandes sind unter keinem offensichtlichen Oberthema zusammengefasst, beschäftigen sich aber insgesamt mit der Leidenschaft, mit der Helden und Schurken an ihre Aufgabe gehen. Eine abenteuerliche Handlung steht in den meisten Erzählungen im Vordergrund, nur selten gibt es reine Stimmungsbilder.

Schon in „Lass ab von Magiern“ von Andrea Bottlinger, bekommt eine Diebin zu spüren, warum man nicht unbedingt in die Labors mächtiger Zauberer einbrechen könnte. Zwar endet man nicht unbedingt selbst als Experiment oder wird stillschweigend umgebracht - aber man muss schon mit den Kosequenzen rechnen, wenn man etwas kaputt macht.

„Das Wunder von Salaia“ aus der Feder von Chris J. Stone ist eigentlich nicht die Intention des jungen Tirkan, als er sich zu einem Ort begibt, in dessen Nähe ein Drache seinen Hort haben soll. Er schließt sich den vielen anderen hoffnungsvollen Drachentötern an, erhält aber rechtzeitig einen gut gemeinten Rat.

Durch seine Ungeschicklichkeit wurde Taroo zu einem Bettler, aber er schaffte es dadurch den Untergang seines Volkes zu überleben. Als der junge Mann in seiner schwersten Stunde in den Kerker gerät, wird dies zu „Taroos Triumph“, geschrieben von Corinna E. Leyh.

Conor folgt einem weg, den er meint gehen zu müssen und stellt sich Gefahren, auf die er durch seinen Vater und andere vorbereitet wurde. Aber in dem Moment, in dem er sein Ziel erreicht hat, erkennt er die Wahrheit: Gibt es wirklich „Die Bestimmung“ für ihn, oder sollte er nicht viel lieber eigenen Wegen folgen. Das verrät uns Steffen Gaiser.

„Die Auserwählte“ von Charlotte Engmann erzählt von einer jungen Frau, die interessiert den Predigten eifriger Propheten zuhört. Doch ist sie wirklich bereit zu glauben oder hat sie nicht viel eher anderes im Sinn?

Vielleicht ist es besser sich nicht mit einem prahlerischen Zwerg anzulegen und ihn mit auf eine Queste zu gehen, denn das was er erzählt könnte durchaus wahr sein. Dies bekommen ein paar Ritter und ein König zu spüren, als sie auf „Rotbarts Versprechen“ hören. Mit einem bösen Augenzwinkern erzählt Thomas Backus die Mär vom kernigen Zwerg, den man auch als tapferer Menschenkrieger nicht unterschätzen sollte.

 

Dies sind nur einige der durchweg ideenreichen Geschichten, die Jens Salzmann in „Flammende Seelen“ versammelt hat. Die jungen Autoren wählen die Helden, die sie am meisten lieben und führen sie zumeist durch ein spannendes Abenteuer, das manchmal auch durch unerwartete Wendungen überrascht, obwohl Klischees überwiegen.

Aber das machen die stellenweise interessante Zusammenstellung von Archetypen und die Begeisterung, die viele der Erzählungen ausstrahlen wieder wett.

Man merkt den Autoren den Grad ihrer Schreiberfahrung und zum Teil auch das Alter durchaus an und sollte die Geschichten auch deshalb nur nach solchen Gesichtspunkten bewerten.

Vielleicht ist manchmal die Ausführung nicht ganz so gelungen, wenn sich Wortwiederholungen häufen, der ein oder andere Ausdruck etwas daneben greift und es sich nicht zuletzt der ein oder andere Autor bei der Auflösung seiner Geschichte ein wenig zu einfach macht, indem er alles zerstört oder Gott Zufall regieren lässt, aber Potential ist bei allen Beiträgen dieser Anthologie zu erkennen.

 

„Flammende Seelen“ ist durchaus eine Anthologie, in die man einen Blick werfen sollte. Sie beinhaltet durchweg abenteuerliche Fantasy, die vor allem Rollenspielern zusagen dürfte, und aus Spaß an der Freude geschrieben wurden. Natürlich sind noch nicht alle Autoren wirklich ausgereift, aber das ein oder andere unverbrauchte Talent stellt sich in den siebzehn Geschichten schon vor und macht Lust auf mehr.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426115038f1c8da19
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Flammende Seelen

Reihe: Mystische Schriften, Bd. 2

Herausgeber: Jens Salzmann

broschiert, 206 Seiten

Arcanum Verlag, Dortmund, erschienen Dezember 2007

ISBN 978-3-939139-04-1

Titelbild von Carsten Winkel unter Verwendung von Phoros aus www.photocase.de, Innenillustrationen von Carsten Winkel und Robert Heracles (S. 169)

Erhältlich bei: Amazon

Erhältlich bei: Arcanum-Fantasy-Verlag


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Erstellt: 18.12.2007, zuletzt aktualisiert: 22.04.2024 08:05, 5512