Flut (Autor: Wolfgang Hohlbein)
 
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Flut von Wolfgang Hohlbein

Rezension von Stefan Sasse

 

Der Roman beginnt actionreich. Männer, als Ärzte verkleidet, stürmen ein Krankenhaus, besser gesagt den Kreissaal, indem sie ein Blutbad anrichten. Ihr Ziel ist es, das Neugeborene zu töten, das dort das Licht der Welt erblickt hat. Plötzlich stehen sie vor einem Problem: Es sind zwei; Zwillinge. Sie entschließen sich kurzerhand beide Babys mitzunehmen und flüchten mit einem Helikopter.

Die Szene wechselt. Es regnet seit einigen Tagen ununterbrochen, was nicht mehr normal zu erklären ist. Rachel, die Hauptperson ist eigentlich eine relativ normale junge Frau, die nur gelegentlich Zukunftsvisionen hat. Sie wird plötzlich von seltsamen Männern verfolgt. Als sogar Schüsse fallen, die ihr gelten ergreift sie die Flucht.

Unerwartet erhält sie Hilfe von dem jungen Benedikt Darkov, bei dem sie sich nicht ganz sicher ist, ob sie ihm vertrauen kann oder nicht. Als dieser auch noch plötzlich beginnt ihr von seltsamen Prophezeiungen zu erzählen, in denen sie selbst vorkommt und durch die sie unter Umständen zur Retterin der Welt erkoren wird, weiß sie nicht mehr was sie glauben soll.

Plötzlich heftet sich auch noch die Polizei an ihre Fersen, Benedikts wegen, und die Beiden verstricken sich auf ihrer Flucht durch halb Europa immer mehr in den Geheimnissen, die diese Situation umgeben. Rachel weiß nur eines, sie müssen eine ehemalige Freundin von ihr suchen, von der Benedikt behauptet, dass diese in genauso großer Gefahr schwebt wie sie.

Der Regen hört nicht auf, und es stellt sich die Frage, nicht nur für den Leser, ob dies die ersten Anzeichen der Prophezeiung sind, von der Benedikt gesprochen hat und ob wirklich nur Rachel allein die große Katastrophe abwenden kann.

 

Dem Leser erschließt sich bei diesem Roman nur nach und nach das Geheimnis der Geschichte. Überraschende Wendungen, neue Fragen, Verwirrungen und nervzerreisende Spannung wechseln einander ab.

Gelegentlich wird es ziemlich brutal, ein Blutbad wechselt das nächste ab, es wird geschossen und getötet.

Der Stil ist ganz passabel, auch wenn die ständigen Hohlbein eigenen Wiederholungen gelegentlich wirklich nerven!

Die Charaktere erscheinen glaubhaft, nur von Zeit zu Zeit ist man sich nicht ganz sicher, welche Motivationen hinter ihren Handlungen stecken.

Es wäre sicherlich spannender gewesen, wenn er die Ränke, die sich um die verbotenen Schriften im Vatikan geschmiedet haben, mehr ausgearbeitet hätte. So bleibt dies oberflächlich und man bekommt das Gefühl, dass er eine solche Erklärung gezwungenermaßen in das Buch einbringen wollte.

Ab und zu ist die Handlung sehr dünn und alles dreht sich im Kreis, doch auch dies ist man von Hohlbein inzwischen gewöhnt.

 

Hier liegt ein Roman vor, den man gerne einmal lesen kann, der um einiges besser als manch andere Bücher von ihm ist, jedoch ganz gewiss nicht sein Bester!

Der Einband ist dunkel, die Aufmachung schlicht. Das Titelbild ist ebenso wie bei seinem Roman „Feuer“ einfach gehalten, jedoch effektiv. Die Seitenzahl liegt knapp über 600, normal für einen Hohlbein Roman. Seine 8,90 € ist er wert, da er gute Unterhaltung mit einigen Pausen bietet.

 

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Buch:

Flut

Autor: Wolfgang Hohlbein

Taschenbuch, 634 Seiten

Droemer/Knaur, Juli 2002

 

ISBN: 3426621509

 

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 03.07.2006, zuletzt aktualisiert: 24.08.2023 21:35, 2502