Zeitgleich mit der neunten Ausgabe von Cozmic – Die phantastische Comic-Anthologie ist auch der Einzelband Fly me to the moon von Frauke Berger erschienen. Einige der Episoden sind schon im »Cozmic« erschienen, wenngleich auch längst nicht alle.
In einer fernen Zukunft ist die Erde überflutet. Die Menschen haben lange Zeit noch hohe Türme inmitten der Wasserwüste gebaut, um dort zu überleben, sich dann aber dazu entschieden, auf den Mond zu übersiedeln. Allerdings haben nicht alle den Sprung zum Erdtrabanten geschafft.
Ein junges Mädchen wünscht sich deshalb auf den Mond. Sie ist mit ihren Hoffnungen nicht alleine, sucht ein Roboter doch seinen Schatz und eine KI den verlorenen Geliebten. Als Schatztaucher versuchen sie zu überleben und finden in den Tiefen des Ozeans Überraschendes.
Was Frauke Berger hier in lichten und pastelligen Farben erzählt, ist keine durchlaufende Geschichte, sondern eine Sammlung mehr oder minder kurzer Episoden, die durch die Figuren lose miteinander verbunden sind und immer wieder ein neues Thema behandeln, oder einen anderen Charakter in den Mittelpunkt stellen.
Der rote Faden besteht aus den Hoffnungen und Träumen, die die Protagonisten haben, aber auch der Aufgabe, die sie miteinander verbindet. Denn in den Tiefen des Meeres lauern für die Schatztaucher nicht nur Gefahren durch Tiere, sondern auch Hinterlassenschaften der Menschen, die es in sich haben.
Wer bereit ist, sich auf die poetische, manchmal etwas surreale Erzählweise einzulassen, kann so einiges an Informationen aus den kleinen Kapiteln heraus lesen und sich nach und nach einiges zusammen reimen .
Aber das sorgt auch dafür, dass man als Leser schon sehr genau hinsehen und sich Zeit für die Geschichten nehmen muss, denn die Künstlerin macht es einem nicht leicht, zwischen den Zeilen zu lesen.
Vordergründige und actionreiche Abenteuer sollte man daher nicht erwarten, auch keine klar definierten Feindbilder. Dazu ist das Werk der Künstlerin, die detailverliebt und fröhlich das Geschehen in Szene setzt zu sehr Kunst.